Symbiose (Schicksal)
ihm tasten. Doch das gab ihm Anlass, gleich wieder aufzuspringen. „Vielleicht ist es doch besser, wenn ich runter zu Seth gehe. Ich will dir nicht schon wieder wehtun.“ „Nein, das war nur ein Reflex. Ich hatte es für eine Sekunde vergessen, komm wieder her.“ Logan folgte meiner Bitte und legte sich langsamer als zuvor wieder ins Bett. Mit seinem Kissen baute er eine kleine Mauer zwischen uns. „Nur für den Fall“, sagte er. Ich kam mir vor als wäre ich hier die Verführerin schlechthin. Aber es gefiel mir. Es war ein ganz neues Ich. „Das sagt ja der Richtige“, gab ich keck zurück. Gemeinsam sahen wir uns für einige Minuten nur an. Ich beobachte wie sein Oberkörper langsam auf und ab ging und wünschte mir ihn berühren zu können. Aber für den Moment war das alles was ich bekam und es war besser als alles andere was ich bisher hatte. Dieses Gefühl, sein Gewicht auf der anderen Seite des Bettes zu spüren, war ein Trost.
Sein Atem wurde immer ruhiger und obwohl ich wusste, dass er den Schlaf dringend nötig hatte, schwirrte mir eine Frage im Kopf. Ich musste sie ihm einfach stellen. „Logan?“ Er brummte. „Warum habe ich eigentlich nie gemerkt, was sie ist? Vielleicht hätte ich es dann verhindern können.“ Nun riss er wieder die Augen auf und sah mich mittleidig an. „Nein, das hättest du nicht! Erst in ihrem jetzigen Alter toben sich Kiros aus.“ „Ein was?“ Logan setzte sich ein Stück auf und drückte das von ihm aufgebaute Kissen ein Stück nach unten. „Ein Kiro ist ein Dämonen-Kind. Sie sind aber nur das. Sie sind noch neutral kann man sagen. Erst in dem Alter, in dem Fabienne gerade ist, entscheidet sich, ob sie ein Haremòs oder ein Lidones wird.“ Er hatte mir das alles schon einmal erklärt, doch diesmal verstand ich was er meinte. Trotzdem war er älter gewesen als es bei ihm passiert war. „Deine Schwester ist sehr stark. Ich denke, deshalb ist der Wechsel bei ihr schon früher passiert.“ Geschockt starrte ich ihn an. „Ist es so wie meine Verwandlung? War es schmerzhaft für sie?“ Nun war er derjenige, der mich geschockt ansah. Er hatte nicht gewusst, wie weh meine Verwandlung getan hatte. Und eigentlich hatte ich mir vorgenommen es ihm nicht zu sagen. Doch ich musste es einfach wissen. Vielleicht hatte Fabienne ja immer noch Schmerzen. Vielleicht könnten wir was dagegen tun. „Der menschliche Körper verändert sich und die Sinne werden scharf. Da vor allem die Augen stark betroffen sind, schwellen diese oft an und werden blau. Das tut dann schon weh. Ansonsten nein, es ist nicht so schmerzhaft wie du dir das gerade vorstellst.“ Ich sah Fabiennes Gesicht wieder. Wie sie ausgesehen hatte, nachdem sie den Unfall hatte. Sie war überall blau und kaum wiederzuerkennen.
„Sie verspüren plötzlich Wut und um einen Herum beginnt sich alles zu drehen. Kiros fangen dann an, das Jagen zu erlenen. Sie beginnen zu töten, da sie die Seele der Lebewesen um sich herum spüren. Natürlich können sie diese nicht aufnehmen, aber der Durst danach ist für einige Zeit gestillt, da die Seele ihres Opfers erlischt. Es ist mehr ein psychischer Trick.” „Hast du jemanden getötet? Neugierig sah ich ihn an. Ich hatte zwar Angst vor der Antwort, aber tief innen drinnen wusste ich, dass nicht mal ein „Ja“ etwas geändert hätte. Nicht in unserer Situation.
„Nein. Meist ist es harmloser. Junge Haremòs spüren meistens die Energie von Tieren und töten diese dann. Ich hatte Glück. Bei mir ist es im Wald passiert. Um ehrlich zu sein hatte ich wirklich Glück, dass es genau an diesem Tag passiert ist. Seth und ich waren dort um Tiere zu beobachten. Damals hatten wir ja keine Ahnung was wir waren. Nachdem ich zuvor Tagelang krank im Bett gelegen hatte, war ich froh endlich mal wieder rauszukommen. Nun weiß ich es besser. Ich war nicht wirklich krank. Es war mein Wechsel.“ „Was ist damals passiert?“ Ich sah wie Logans Hand näher zu meiner kam. Ich wusste das mich diese Geschichte beunruhigen würde, denn er wollte mich auf seine Art dazu bringen, die Ruhe zu bewahren. Doch es fiel ihm wieder ein, dass jegliche Berührungen untersagt waren. Also lächelte er mich stattdessen an. „Die Geschichte ist gut ausgegangen. Das weißt du ja, also nur keinen Stress.“ Ich nickte. „Seth wurde von einem Puma angegriffen.“ Ich schlug mir die Hand vor den Mund. „Ich sagte doch, es ist alles gut ausgegangen. Obwohl es schon ziemlich knapp war. Ich konnte ihm gerade noch
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