Symbiose (Schicksal)
das nicht bewusst getan hast. Naja gut, keiner von uns hat es gewusst bis zu unserer Verwandlung. Aber das war es auch schon wieder.“ In diesem Moment war sie so arrogant, das ich am liebsten etwas dagegen gesagt hätte. Lucia kam mir zuvor.
„Das stimmt doch nicht“, warf Lucia ein. „Youna und ich konnten gegenseitig unsere Gedanken hören.“ Ana sah kurz überrascht aus. Und dann kam die Enttäuschung. Das hatte sie verletzt. „Ich hatte auch eine Verbindung mit dir“, versuchte ich sie zu trösten. „Ich habe deine Gefangenschaft geträumt. Es tut mir so leid, dass ich es nicht schon früher erkannt habe. Vielleicht wäre dann das alles nicht passiert.“ Doch Ana tat so als hätte sie mich nicht gehört und schüttelte den Gedanken ab, dass ich sie hätte retten können. „Das mag schon alles sein“, sagte sie, „aber du warst ein Mensch. Nun bist du es nicht mehr. Ihr könnt nicht so miteinander sein.“ Logans kecker Blick verriet mir, dass er daran nicht glaubte. Langsam näherte er sich, biss sich auf die Lippen und lächelte mich dabei an. Ich hätte dahin schmelzen können. Doch bevor seine Lippen auf meine trafen zögerte er. „Was ist, wenn sie doch recht hat? Ich will dir nicht wehtun.“ „Mhh, das Risiko müssen wir wohl eingehen.“
In der Sekunde als ich es ausgesprochen hatte, küsste er mich. Meine Lippen fühlten sich plötzlich an wie Feuer. Und zwar kein leidenschaftliches Feuer. Es brannte richtig. Ich stoß Logan vor mir und schnappte nach Luft. Erschrocken sah er mich an. „Scheint so, als habe sie doch recht.“ „Geht’s dir gut?“ Logan war wieder einen Schritt auf mich zugekommen, doch er zog die Hand sofort wieder zu sich, als ich ihn alarmiert ansah. „Wir finden dafür sicher auch noch eine Lösung. Ich liebe dich und das ändert nichts daran.“
KAPITEL 25
Logan, Seth und Elisabeth kamen mit uns nach Hause. Ana hatte ich versucht zu überreden, da keiner von uns wusste, wo sich Mark rumtreibt. Aber sie wollte nicht. Sie sagte, sie müsse alleine sein und das verstand ich gut. Mit dem Versprechen uns anzurufen, falls etwas Ungewöhnliches passiert, ließen wir sie gehen. Obwohl wir unsere menschliche Gestalt wieder hatten, hatten wir trotzdem diese Verbindung zueinander. Ich würde spüren, wenn etwas nicht in Ordnung wäre. Nachdem meine Flügel weg waren und ich auch so nicht mehr wie ein Engel aussah, dachte ich, mein Problem mit Logan könnte wieder verschwunden sein. Aber es ging immer noch nicht. Ein Blitz durchfuhr mich, als er mich vorsichtig an der Hand nahm. Trotz dieser erneuten Enttäuschung war ich aufgeregt. Es war die erste Nacht, die er hier bei mir verbringen würde. Na gut, es war schon früh am Morgen, aber es war das erste Mal, dass er in meinem Zimmer stand und hier schlafen würde. Von den anderen Nächten wusste ich ja nicht genau, wo er gewesen war. Als wir in meinem Zimmer ankamen schlug mir mein Herz so fest in die Brust, dass ich Angst hatte, es würde gleich raushüpfen. „Alles in Ordnung Youna?“ Logan sah mich schmunzelnd an. „Ja, alles bestens“, log ich. Logan räusperte sich und sah mich fragend an, als ich mich zu ihm drehte. „Soll ich vielleicht raus?“ „Nein, wieso?“ Er sah zu mir herunter. Da bemerkte ich erst, dass ich bereits ohne Pullover dastand. So schlaftrunken wie ich mittlerweile war, hatte ich mich unbewusst ausgezogen. Beschämt drehte ich mich weg, riss den Bademantel vom Bett und versuchte, ihn schnell drüber zuziehen. „Okay, das ist mir noch nie passiert. Aber ich bin so verdammt müde“, entschuldigte ich mich. „Ist schon gut, ich habe mich nicht beschweren wollen“, spitzbübisch lächelte er mich an. „Außerdem geht es mir genauso.“ Als Logan sich auszog drehte ich mich höflichkeitshalber um, obwohl ich zu gern noch einmal diese Bauchmuskeln gesehen hätte. Ein anderes Mal vielleicht, sagte ich mir selbst. Nachdem ich bereits im Bett lag sah er nun wieder fragend zu mir. „Bist du dir sicher, dass ich hier bleiben soll? Die Couch sah wirklich bequem aus und Seth und ich haben schon öfter in einem Zimmer geschlafen.“ Ich schüttelte den Kopf und hob die Decke ein Stück. Es war mir klar, dass wir hier keine Zärtlichkeiten austauschen hätten können. Aber ihn so nah bei mir zu haben beflügelte mich einfach. „Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich bei Fabienne schlafen können und du hier alleine. Aber das will ich gar nicht.“
Als er sich hinlegte wollte ich schon nach
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