Symbiose (Schicksal)
ihm Raum war. Ich hielt mir die Hand vor dem Mund und rannte zum Fenster.
Er lag da. Doch soweit ich sehen konnte, hatte er die Augen auf und atmete. Ich stürmte an Seth vorbei. So sehr ich auch vor ihm Angst hatte. Meine Angst, dass Logan verletzt sein könnte, war größer. Ich rannte die Treppen herunter in den Garten. Logan war nicht mehr da wo er gerade eben noch gelegen hatte. Er kletterte auf einen Baum. Bevor ich was sagen konnte sprang er jedoch wieder herunter, um dann das Gleiche noch einmal zu machen. Seine Augen sahen geschockt zu mir herüber. Doch er machte immer weiter. Seth war neben mir und nun waren Logans Augen auf ihn gerichtet. „Hör auf Seth!“ Doch Logan hörte nicht auf zu rennen und ich verstand, dass Seth noch nicht genug hatte. Ich wollte ihn anschreien. Doch als ich ihn ansah verstummte ich. Seine Augen waren pechschwarz. Die Luft blieb mir im Hals stecken. Es fühlte sich an, als würde ich gleich ersticken. Ich sah noch einmal kurz zu Logan. Er musste mein Gesicht gesehen haben und plötzlich kämpft er mit sich.
Das Einzige, was ich noch mitbekam war, dass Logans Augen ebenfalls schwarz wurden. Danach fiel ich um. Es krachte kurz an meinem Kopf. Ich musste wohl auf einen Stein geknallt sein. Danach war alles schwarz. So wie die Augen, in die ich gerade noch gesehen hatte. Als sich meine Lider wieder öffneten, hing Seth kopfüber an einem Baum. Ich schloss die Augen wieder und öffnete sie, nachdem ich innerlich bis fünf gezählt hatte. Ich hörte etwas, das sich wie ein Windstoß anhörte. Als ich wieder Seth anschaute raste ein Baumstamm geradewegs auf ihn zu. Ich schrie, „Hör auf“, und der Baumstamm krachte zu Boden. Logan kam zu mir. Doch als er mich umarmen wollte wich ich erschrocken zurück. „Jetzt weißt du, was er ist und nun kannst du für dich selbst entscheiden, ob du das wirklich willst.“ Seth schüttelte sich die Tannennadeln von seiner Kleidung. Danach wandte er sich zu Logan. „Das hättest du ihr von Anfang an sagen müssen. Sieh sie dir an Logan. Sie wird niemals so leben wollen.“ Seth ging ins Haus zurück, ohne ein weiteres Wort zu mir zu sagen.
„Es tut mir leid, was du da gerade gesehen hast. Ich kann es dir erklären, wenn du mich lässt.“ Logans Augen hatten wieder ihre gewohnte Farbe angenommen. Ich überlegte kurz, ob ich mir vielleicht eingebildet hatte, dass sie gerade eben noch schwarz waren. Doch sie hatten sich festgebohrt in meinen Kopf. Das konnte keine Einbildung gewesen sein. Er ergriff meine Hand und setze sich zu mir. Selbst überrascht über mich ließ ich ihn. „Du blutest Youna. Wir sollten dich vielleicht ins Krankenhaus fahren.“ Ich lachte kurz auf. War das sein Ernst? Ich hatte gerade gesehen, wie sein Bruder ihn mit bloßen Gedanken zwang, einen 15 Meter hohen Baum immer wieder hochzuklettern. Er hatte seinen Bruder gerade eben noch kopfüber an einen Baum hängen lassen und seine Augen. Ja was soll ich dazu noch sagen? Sie sahen aus, als wäre er aus einem schlechten Horrorfilm. Und er dachte nur daran, mich ins Krankenhaus zu bringen? Nein, ich wollte Antworten und die wollte ich jetzt. „Was bist du?“ Er sah zu Boden, als er mir antwortete. „Das ist schwer zu sagen Youna.“ Er atmete tief ein. „Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll.“
Ich schüttelte den Kopf und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Doch nur er konnte mir dabei helfen. „Ich verstehe das nicht. Das ist nicht möglich. Ich dachte, wir haben was gemeinsam. Aber das hier ist ein Tick zu viel.“ Wieder streichelte er mit seinem Daumen meinen Handrücken. So als wollte er mich beruhigen. „Youna, ich hätte es dir vorher sagen sollen. Aber ich mochte dich zu sehr und ich wollte das alles nicht. Wer hätte schon gedacht, dass ich überhaupt so fühlen kann? Ich nicht.“ Ich verstand es immer noch nicht. Fragend blickte ich ihn an. „Okay, hör zu. Ich bin ein Dämon.“ Obwohl ich all diese verwirrenden Dinge heute gesehen hatte, konnte ich mein Lachen nicht unterdrücken. Es brach aus mir heraus und ich konnte für eine gute Minute nicht aufhören. Doch dann sah ich es in seinem Gesicht und wusste sofort, dass er es ernst meinte. Mein Lachen verstummte. „Das meinst du ernst, nicht wahr?“ Logan nickte. „Ich verstehe, wenn du jetzt gehen willst. Ich würde es auch.“ Überrascht über mich selbst schüttelte ich den Kopf. „Ich weiß nicht wieso, aber ich will nicht weg von dir.“ Er küsste mich und es war nicht wie
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