Symbiose (Schicksal)
sonst. Es fühlte sich an als glaubte er nicht, was er da gerade gehört hatte. Als würde er sich gerade von mir verabschieden. Ich schob ihn kurz weg, um ihm zu sagen, wie ernst ich es meinte. Doch er nahm es falsch auf. Er rückte sofort ein Stück von mir weg und sah traurig zu Boden. „Mach dir wegen mir keinen Stress. Es ist schön, wenigstens einmal in diesem gottverdammten Leben geliebt zu haben.“ Ich rückte nun wieder ein Stück in seine Richtung. „Ich meine es ernst. Ich kann gar nicht anders, als zu dir zu kommen“, flüsterte ich ihm ins Ohr.
„Nein Youna. So sehr ich mich über deine Entscheidung freue, ein Monster wie mich zu lieben. Ich will dir alles erzählen, sodass du dich frei entscheiden kannst.“ „Ich habe mich bereits entschieden.“ Logan strahlte mich an, doch sein Gesicht wurde sofort wieder ernst. „Was soll ich nur mit dir machen? Ich erzähle dir, ich bin ein Dämon und du siehst mich an, als wäre ich ein Prinz oder so was.“ Ich beugte mich zu ihm vor und diesmal wich er mir nicht aus. „Ich verstehe ja nicht mal, was das genau heißt. Und so wie ich dich kennengelernt habe brauche ich mir darüber auch keine Sorgen machen.“ Ich dachte an gerade eben nochmal zurück, als er mich in seinem Zimmer angeschrien hatte. Zugegeben, da hatte ich schon ein wenig Angst. Auch, als seine Augen plötzlich schwarz wurden. Doch nun, während ich so neben ihm saß, kam mir das ziemlich lächerlich vor. Ich sah noch einmal in seine grünen Augen und lachte. „Du bist wirklich zu gut für mich. Und genau das macht mir Angst Youna. Ich glaube, du verstehst nicht, wie gut du bist. Aber ich weiß es.“ Ich sah ihn fragend an. Es war lächerlich. „Ich will dir ja nicht deine Ansprache versauen, aber ich habe auch schon Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin.“ Dabei dachte ich wieder an Tante Cécile zurück. Oder wie sehr ich meine Eltern dafür gehasst hatte, dass sie uns in Stich gelassen hatten. „Du verstehst es nicht Youna. Wir Dämonen sind genau für sowas da. Egal, was du jemals getan hast“, dabei zog er fragend die Augenbraue hoch. „Du hast trotzdem die reinste Seele, die ich je gesehen habe. Naja, deine Freundin Lucia ist dir ziemlich ähnlich, aber ihre Seele strahlt nicht ganz so wie deine.“ Ich winkte mit der Hand ab, doch er fuhr fort und ignorierte meine stillen Einwende. „Das ist mein Job. Ich sehe es. Ich schmecke es. Ich spüre es. Es kommt von deiner Seele und ich werde regelrecht angezogen.“ Als er das Letzte sagte lächelte er gequält. „Ich bin noch zu jung um das zu tun, was ich eigentlich machen sollte, mit so jemand wie dir. Deshalb verstehe ich auch nicht genau, warum ich so auf dich reagiere.“ Er atmete tief ein und blickte traurig in den Wald. „Ich schwöre Youna. Hätte ich es anders regeln können, hätte ich es getan. Ich wollte nicht, dass du hier mit reingezogen wirst.“ Ich verstand seine Worte nicht, doch bevor ich auch nur irgendwas fragen konnte, küsste er mich. So als würde der Schmerz, den er verspürte, dadurch verschwinden.
„Sie muss sofort verschwinden. Sofort!“ Seth packte Logan am Arm. Nun stand ich auf. Es reichte mir, dass Seth so ein Drama machte. „Es ist meine Entscheidung, ob ich das will oder nicht. Hör auf, ihn anzuschreien.“ In der Sekunde, als meine Füße den Boden erreichten spürte ich, wie sich alles wieder drehte. Ich konnte es noch kontrollieren. Ich wollte nicht schon wieder ohnmächtig werden. Nicht vor Logan, der sich eh schon genug Vorwürfe zu machen schien. Logans Gesicht wurde ernst. Er musste gemerkt haben, wie schlecht es mir in dem Moment ging. Zumindest dachte ich das. „Nein, er hat Recht Youna. Du musst gehen. Mein Vater kommt und mit ihm andere Dämonen, die dich hier nicht sehen sollten.“ Er nahm mich am Arm und bevor ich auch noch irgendwas sagen konnte, saß ich bereits in meinem Auto. „Nimm die andere Ausfahrt über den Wald. Dort kommt er nicht vorbei. Stimmst, Seth?“ Seht nickte. Logan küsste mich noch schnell und warf die Tür zu. Ich fuhr los, blickte nochmal kurz in den Rückspiegel und sah Logans angespanntes Gesicht. Er war ganz blass und voller Sorge. Als ich endlich wieder an der Hauptstraße ankam bemerkte ich, wie schlecht mir war. Ich musste anhalten. Als ich ausstieg und die frische Luft auf mich einströmte schaffte ich es gerade noch, meine Haare zurück zu halten und übergab mich.
KAPITEL 14
Als ich zu Hause ankam war Lucia bereits mit dem
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