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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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sie ihre Aufgaben holen sollte, klingelte die Tür. Mein Herz blieb stehen. Ich wusste sofort, wer das war. Und dass ich um sechs Uhr abends bereits in meinem Schlafanzug stecke und einen jungen Mann bei mir hatte, ließ mich nicht gerade entspannter darauf reagieren. „Ich gehe schnell nach oben und ziehe mich um. Mach du die Tür auf. Und Logan, versteh das jetzt bitte nicht falsch, aber könntest du bitte gehen?“ Logan nickte und verschwand im Garten. Ich huschte die Treppen hoch und als ich an meiner Zimmertür ankam, hörte ich die Dame. „Guten Abend. Mein Name ist Mrs. Johnson. Ich komme vom Jugendamt. Ist Youna Noelle zu Hause?“ Ich verstand nicht, warum sie sich noch vorstellte. Wir kannten sie alle. Davor hatte ich Angst gehabt.
    Dass sie ausgerechnet diese Frau schicken. Sie, die mir Fabienne von Anfang an nicht geben wollte. Sie hatte damals schon die Befürchtung eine 18Jähirge wäre nur auf das Geld aus, dass ich von Fabiennes Anteil als Vormund erhalten würde. Es waren gerade einmal um die 4000Dollar. Nicht annähernd das, was ich von meinem eigenen Anteil monatlich erhielt. Das war so lächerlich gewesen. Warum schickten sie erneut sie? Ich öffnete leise meine Zimmertür und zog mir meine schwarzen Leggins an und ein dunkelrotes Kleid drüber. „Sie ist oben. Ich hole sie“, hörte ich Lucia. Fabienne fragte gleich daraufhin in ihrer höflichsten Stimme, ob sie ihr was zu Trinken anbieten dürfte. In dem Moment war ich sehr stolz auf sie. Fabienne wusste, dass dieser Termin verdammt wichtig für uns war und sie reagierte vorbildlich. Nicht wie ich. Ich kam Lucia auf halben Weg entgegen. Ich biss mir auf die Lippen, als ich in diese bösen Augen sah. Sie war sicherlich nicht böse, aber so kam sie mir in diesem Moment einfach vor. Sie tat nur ihren Job. Und hätte es Fabienne nicht gut bei uns wäre ich froh, wenn sie sie in ihre Obhut nehmen würde. Aber in meinen Augen machten wir alles richtig. Nun war sie die Jenige, die es in der Hand hatte. Obwohl Cécile sagte, dass es eigentlich nichts mehr zu entscheiden gab, da ich das Sorgerecht ja bereits hatte. Das versuchte ich mir einzureden, während ich langsam die Treppen herunter ging. „Guten Abend Mrs. Johnson. Schön, Sie wieder zu sehen“ log ich. Sie sah mich nicht an, sondern fing jetzt schon an zu suchen. Ihre Blicke flogen durch den Raum. Das ärgerte mich. Nicht mal bei ihrer Begrüßung konnte sie so tun, als würde sie sich über meinen Erfolg beim Jugendgericht freuen. „Wie ich sehe, haben Sie sich bereits eingelebt Miss Noelle.“ Sie strich mit ihren langen Fingern die Couch entlang und ging dann gerade aus zur Küche. Ich betete, dass Fabienne und Lucia ordentlich aufgeräumt hatten. Hastig folgte ich ihr und konnte erleichtert feststellen, dass sie sogar ziemlich gut darin waren. Sogar die Waschmaschine von heute Morgen hatten sie ausgeräumt und die Wäsche im Garten aufgehängt. Der Garten. Ich blickte aus dem Fenster, doch Logan war nirgends zu sehen. „Suchen Sie was?“ fragte mich Mrs. Johnson und folgte meinem Blick in den Garten. „Nein, ich habe mich nur gefragt, ob die Wäsche schon trocken ist.“ Wow, ich wurde echt gut im Lügen.
    Ich spürte, dass ich diesmal nicht mal rot wurde. Eigentlich sollte mich das nicht erfreuen, denn es war schlecht zu lügen. Doch in dieser Situation war es sicherlich okay. „Würde es Sie stören, wenn ich schnell?“, dabei zeigte sie auf den Müll. „Oh, wenn Sie meinen.“ Wollte sie tatsächlich im Müll irgendwas finden, das mich verantwortungslos erscheinen lassen würde? Diese Frau war wirklich nicht richtig im Kopf oder sie war ein Genie in ihrem Job. Ich konnte es nicht sagen. „Aha“, kam aus ihrem viel zu rotgeschminkten Mund. Ich versuchte zu erkennen, was sie meinte. Doch ich konnte nichts sehen. Bis sie die Flasche Rotwein rausholte. Mein Herz blieb für einen Moment stehen. Verdammt. Wie konnte ich denn das vergessen. Lucia musste gestern die Flasche leer getrunken haben. Wir hatten sicherlich zwei Wochen daran hin getrunken. Es war mehr ein Schlückchen gewesen, was wir davon genommen haben. Und auch nur an den Tagen, an denen Fabienne nicht ins Bett gehen wollte und wir fix und alle auf der Couch gesessen hatten. „Das ist meine“, hörte ich hinter mir. Lucia war bereits in der Küche und verschränkte die Arme. Mrs. Johnson drehte sich zu ihr und sah sie mit einem zufriedenen Lächeln an. „Glauben Sie wirklich, dass mich das interessiert?“ Nun

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