Sympathien Gewinnen
dem Opernabend, der andere vor dem Mittagessen mit dem Chef.
Wichtig
Bereiten Sie sich auf heikle Situationen mithilfe von heiklen Situationen vor!
Suchen Sie sich bewusst heikle Situationen, um sich bestmöglich vorzubereiten. Die schwierigsten Gesprächssituationen finden Sie, genau wie die einfachsten, gleich „um die Ecke“:
Der deutsche Einzelhandel ist weltberühmt für seine wortkargen und desinteressierten Verkäufer (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn Sie es schaffen, mit so einem Exemplar einen Small Talk anzuknüpfen, kann Sie nichts mehr erschüttern.
Dasselbe gilt für Krankenhauspersonal, das inzwischen so überlastet ist, dass es Besucher und Patienten beim Erstkontakt manchmal am liebsten zum Teufel wünschen würde.
Rufen Sie beim erstbesten Unternehmen an, dessen Produkte Sie nutzen (nicht im Call Center, sondern direkt im Unternehmen), und bitten Sie um irgendeine Auskunft. Angesichts des miserablen Telefonmarketings vieler deutscher Unternehmen und ihrer Mitarbeiter wird danach das Gespräch mit Ihrem schlimmstmöglichen Gesprächspartner eine wahre Freude sein.
Was Sie beim Training beachten sollten
Achten Sie auf Rückmeldungen
Die Menschen um Sie herum geben Ihnen pausenlos Rückmeldungen zu Ihrem Gesprächsverhalten:
„Lass mich doch auch mal was sagen!“
„Du bist immer so kategorisch!“
„Woher wollen Sie das denn wissen?“
„Du immer mit deinen verrückten Vergleichen.“
„Sprechen Sie deutsch mit mir!“
„Red nicht drum rum!“
„Nun machen Sie's doch nicht so spannend!“
„Bitte kommen Sie zum Punkt!“
Nutzen Sie das Feed-back, um sich zu ändern
Was machen wir normalerweise mit solchen Rückmeldungen? Wir überhören sie oder rechtfertigen uns: „Aber ich muss das doch genau erklären, sonst versteht man es nicht!“ Bringt das was? Nein, denn Verdrängung löst keine Verbesserung aus.
Hören Sie stattdessen aufmerksam auf das, was andere Ihnen – auch zwischen den Zeilen – rückmelden. Und ändern Sie Ihre Sprechgewohnheiten. Auch wenn es anfänglich schwierig ist. Das ist besser, als den anderen auf die Nerven zu gehen.
Die drei Wirkungsfragen
Warten Sie nicht, bis die Menschen Ihnen sagen, dass etwas nicht stimmt mit Ihren Gesprächsbeiträgen. Beugen Sie vor. Fragen Sie sich:
Davor: Wie wird das wirken, was ich gleich sagen werde?
Danach: Wie hat es gewirkt?
Was kann ich also besser machen?
Woran erkennen wir, wie wir auf andere wirken? Indem wir sie anschauen. Leider tun wir das zu selten. Wir sehen zwar, dass die Augen der anderen herumwandern und ihre Hände unruhig werden. Doch wir sind so mit dem Erzählen unserer Urlaubsstory beschäftigt, dass uns das nicht weiter auffällt. Sollte es aber. Denn wir verlieren gerade unsere Zuhörer.
Wichtig
Beobachten Sie Mimik, Gestik, Körperhaltung und nonverbale Äußerungen Ihrer Gesprächspartner: Wie kommen Sie an?
Am Anfang fällt das erfahrungsgemäß etwas schwer. Wir sind im Alltagsleben normalerweise so egozentriert, dass wir den Blick für den anderen verloren haben. Doch dieser Blick lässt sich wiedergewinnen. Wer gut „smalltalken“ möchte, braucht ihn!
Überzogene Erwartungen und Fehlerkultur
Sind Ihre Erwartungen realistisch?
Womit sich Menschen, die an ihrem Small Talk arbeiten, am häufigsten schwer tun, sind überzogene Erwartungen. Sie lesen ein Buch über Small Talk und erwarten dann, dass sie morgen beim Gespräch mit dem gefürchteten Chef automatisch eine gute Figur machen.
Machen Sie sich Ihre unbewussten Zielerwartungen klar. Das reicht meist schon, um sie zu relativieren. Und dann bemühen Sie sich um realistische Erwartungen.
Beim Small Talk gibt es keine „Fehler“
Das zweite häufige Hindernis auf dem Weg zu einem besseren Small Talk ist das eigene Fehler-Feed-back:
„Was redest du denn da wieder? Du lernst das nie!“
„Er sieht gelangweilt aus – ich bin einfach nicht unterhaltsam!“
„Wie kann mir so ein Fehler unterlaufen?“
Machen Sie einen radikalen Schnitt: Streichen Sie den Begriff Fehler aus Ihrem Small Talk-Wortschatz. Sagen Sie sich zehnmal am Tag: Es gibt keine Fehler. Es gibt nur Feed-back. Wenn Sie an Ihrem Small Talk-Verhalten arbeiten, dann seien Sie sich selbst ein guter Trainer. Gute Trainer machen keine Vorwürfe, sondern motivieren. Sie nörgeln nicht, sondern ermutigen und belohnen. Feiern Sie Ihre kleinen und großen Erfolge. Freuen Sie sich darüber.
Wichtig
Jeder kleine Erfolg, über den Sie sich bewusst freuen, verzehnfacht die
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