Sympathien Gewinnen

sich nicht spielen
    Eine angespannte, unnatürliche Haltung spürt unser Gesprächspartner sofort. „Der ist aber angespannt“, „der steht aber ganz schön unter Strom“ oder „der kämpft gerade darum, alles noch so halbwegs gebacken zu kriegen“ – diesen Eindruck machen Kollegen oder Verhandlungspartner nicht selten auf uns. Wie oft wird das unser Gegenüber nicht auch bei uns so empfinden? Spürbare Anspannung setzen wir mit Überforderung, Unsicherheit und fehlender Souveränität gleich. Deshalb schwächt sie unsere Position in Verhandlungen und verringert die Bereitschaft anderer, uns zu vertrauen. Ganz anders wirkt eine aus dem Inneren kommende, gewachsene Stabilität. Doch diese so faszinierende Form von „Größe“ ist durch Willenskraft nicht erreichbar. Auch wenn wir wissen, dass wir umso stärker wirken, je gelöster und gelassener wir sind – eine inszeniert lässige Haltung wird den gewünschten Eindruck nicht erzeugen können. Solange wir einen bestimmten Eindruck erwecken wollen und nicht authentisch sind, wird unsere Ausstrahlung widersprüchlich sein.
Keine Lücke zwischen Sein und Schein
    Ein zweiter wichtiger Punkt ist das Zusammenspiel von Ausdrucksmitteln. Wenn unsere Körpersprache und unser Reden in sich nicht stimmig sind, wirken wir nicht natürlich. Auch das kann – ebenso wie eine unentspannte Haltung – dazu führen, dass andere das Vertrauen in uns verlieren.
    Beispiel
    Ein Projektleiter hat eine Teambesprechung. Ein neues Teammitglied kommt erstmals in sein Projekt. Der Projektleiter nimmt sich vor, gleich für klare Fronten zu sorgen und den zielstrebigen, harten Chef zu spielen. Er rattert Ziele, Aufgaben und Spielregeln herunter. Doch irgendwie wird das neue Teammitglied den Eindruck nicht los, dass es in diesem Projekt alles andere als streng zugehen wird. Zu gekünstelt wirkt die ganze Vorstellung, die sein neuer Projektleiter da abliefert. Und zu dem soll er Vertrauen haben?
    Erst, wenn Sie sich so zeigen, wie Sie wirklich sind, werden Sie für Ihre Gesprächspartner real und greifbar, präsent und klar. Dann können sich auch Verspannungen und in diesen gebundene Energien in mehr Gelassenheit und erhöhte Aufmerksamkeit wandeln. Eine permanent künstliche Haltung aufrechtzuerhalten, kostet extrem viel Energie. Frei von solchen Anstrengungen können Sie Gesprächsentwicklungen viel spontaner folgen und gestalten, kann klar werden, worum es in jedem Moment wirklich geht. Für Sie wird es leichter, wenn Sie nicht länger Gefangener einer von außen oder selbst auferlegten Rolle sind. Bleiben Sie authentisch und bei sich selbst!
    Wichtig
    Vielleicht kennen Sie Menschen, die sich kaum aufrecht halten können und dennoch eine positive Ausstrahlung haben. Ihre Ausstrahlung hängt vor allem von einer lebensbejahenden Grundhaltung ab, die Ihrem inneren Gleichgewicht entspringt.
    Das innere Gleichgewicht finden
    Basis für eine bejahende innere Haltung sich selbst und dem Leben gegenüber ist ein inneres Gleichgewicht. Im Optimalfall eine natürliche Harmonie und Souveränität, die so fest in Ihnen verankert ist, dass sie Ihnen auch in Stresssituationen nicht abhanden kommt.
    Ein solches Gleichgewicht kann sich entwickeln. Es entsteht über die bewusst liebevolle und einfühlsame Zuwendung Ihrem Körper gegenüber und der daraus stetig differenzierter werdenden Wahrnehmung Ihres Körpers aus seiner physikalischen Mitte heraus. Wir schlagen Ihnen dazu in den Kapiteln „Finden Sie Ihr inneres Gleichgewicht“ und „Lassen Sie Ihren Körper sprechen“ konkrete Übungen vor. Diese Übungen sind wichtig, auch wenn Sie Ihnen auf den ersten Eindruck hin vielleicht banal erscheinen. Lassen Sie sich darauf ein – ohneErwartung und Fixierung auf ein vorab definiertes, vorgestelltes Ergebnis. Sie werden überrascht sein!
Gewinnen Sie an natürlicher Souveränität
    Inneres Gleichgewicht haben bedeutet, dass ein ruhender Pol in Ihnen fühlbar ist, der Sie so hält und trägt wie der Boden unter Ihren Füßen. Mit dieser inneren Basis ist es leichter für Sie, äußeren Einflüssen und zahllosen Anforderungen, die Sie über Ihre natürliche Belastbarkeitsgrenze hinweg strapazieren, natürlich-kraftvoll Einhalt zu gebieten.
    Die bewusstere Wahrnehmung unseres Körpers, unserer Empfindungen und realen Bedürfnisse stärkt auch unsere Entscheidungssicherheit: Wir wissen intuitiv, wann wir und wem wir einen Riegel vorschieben müssen, oder wann wir Forderungen und Anliegen unseres