Sympathien Gewinnen
selbst, worauf Sie achten können. So müssen Sie sich nichts künstlich antrainieren, sondern fühlen körperlich, was Ihnen entspricht oder nicht.
Wer den Klang seiner Stimme kennt und mit ihm vertraut ist, weiß um die Wirkung seiner Stimme. So kann er mit den Möglichkeiten seiner Stimme spielen, anstatt verkrampft an einem Text zu kleben.
Wichtig
Sprechen Sie einmal eine längere Textpassage auf Band. Lesen Sie einen Zeitungsartikel laut vor oder nehmen Sie eine Unterhaltung mit Freunden auf (falls diese damit einverstanden sind). Sie werden sehen, dass Sie sich schneller an Ihre Stimme gewöhnen als Sie denken.
Übung: Ihre echte Stimme entdecken
Versuchen Sie einmal, in Gähnstellung zu sprechen. Sie werden bemerken, dass Ihre Artikulation undeutlicher wird und Ihre Äußerungen zu einem „Einheitsbrei“ verschmelzen. Allerdings entspannt sich dabei Ihr Zwerchfell und Ihre Stimme wird tiefer. Durch den weiteren Rachenraum schwingen Ihre Stimmbänder ruhiger.
Seien Sie geduldig, bis der Spannungsgrad Ihrer Stimmbänder bei unterschiedlicher Artikulation und Modulation spürbar wird. Tasten Sie sich aus dem Zustand maximaler Entspannung langsam an verschiedene Spannungsniveaus Ihrer Stimmbänder heran. Variieren Sie damit Ausdruck und Tonhöhe.
Gleiten Sie mit der Stimme in Gähnstellung ganz langsam von ganz oben nach ganz unten. Jeder Mensch hat seinen individuellen Tonumfang. Erfahren Sie ihn spielerisch und fixieren Sie sich nicht auf irgendein Ideal!
Was in Ihrem Gesicht geschrieben steht
Das Gesicht wird oft als Spiegel der Seele bezeichnet. Tatsächlich ist es unser wichtigstes Kommunikationsorgan. Seine Ausdrucksformen sind schier grenzenlos. Wissenschaftler vermuten, dass die mehr als 20 Muskeln jeder Gesichtsseite, die für unsere Mimik zuständig sind, etwa 10.000 verschiedene Bewegungen hervorbringen können.
Unsere Mimik zeigt – uns unbewusst – insbesondere emotionale Regungen an: Unsere Mundwinkel ziehen sich nach oben, die Stirn runzelt sich, die Nasenflügel blähen sich, die Lippen wölben sich, die Augenbrauen heben sich, die Augen verdrehen sich und vieles andere mehr.
Wie Ihr Gesicht spricht
Die Mimik unseres Gesichts erzählt „die wahre Geschichte“. Jeder kann sie lesen. Wir teilen einen Subtext mit, der meist unreflektiert, aber immer authentisch ist. Unsere momentane Situation, unsere Zu- oder Abneigung steht uns sozusagen ins Gesicht geschrieben. Wir senden nonverbale Botschaften, die wir meist selbst nicht einmal kennen. Woran liegt das?
Wir verständigen uns nicht nur mit Worten
Wir haben gelernt, in Worte zu fassen, was wir ausdrücken möchten, dass Worte eindeutig seien. Wir sind deshalb überzeugt, dass der Inhalt unserer Worte vollkommen ausreicht, um unsere Botschaften zu vermitteln. Diese einseitige Ausrichtung auf die verbale Ebene der Kommunikation führt dazu, dass wir unter anderem verlernen, unsere eigene Mimik wahrzunehmen. Denken Sie beispielsweise an Situationen, in denen Sie gefragt wurden: „Warum schaust Du denn so?“ Im Grunde bleibt uns ein entscheidender Kanal zur Wirklichkeit verschlossen. Diesen wollen wir wieder stimulieren.
Beispiel
Wie ungenau Worte sind, wird uns rasch klar, wenn wir einmal von mehreren Personen die gleichen Begriffe definieren lassen. Zum Beispiel „Liebe“, „Team“, „Professionalität“. Jeder wird andere Schwerpunkte setzen, für jeden werden andere Inhalte in diesen Worten liegen. Nur wenn wir auch die begleitende Gestik und Mimik, die Stimmhöhe und -lage, also den Subtext verstehen, erhalten wir die ganze Botschaft. Nur dann werden wir wissen, was uns der andere wirklich sagen will. Je mehr wir uns nur an Worte klammern, desto mehr Missverständnissen erliegen wir.
Deshalb ist es gut, zunächst einmal die Ihnen bis dato unbewusst gebliebenen Elemente Ihrer Botschaften wahrzunehmen. Nur das versetzt Sie in die Lage, Ihre Gesprächspartner realer einzuschätzen und zu begreifen.
Übung: Entdecken Sie Ihr Mienenspiel
Lassen Sie sich von einem guten Freund oder Ihrem Partner fotografieren, während Sie mit ihm sprechen. Diese Bilder zeigen ganz direkt, was Ihnen gerade im Gesicht geschrieben stand. Ist es das, was Sie erzählen wollten? Was sieht Ihr Gesprächspartner in Ihrem Gesicht? Was löst Ihr Gesichtsausdruck bei ihm aus? – Auf seine Antworten können Sie gespannt sein.
Wenn Sie dieses Spiel mit verschiedenen Partnern machen, werden Sie feststellen, dass ihre Eindrücke nicht in allen Details
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