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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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ehrenwerten Kreisen einer Eheschließung immer erst ein Ehevertrag vorausgeht - sogar dann, wenn es doch angeblich eine reine Liebesheirat ist. Aber ich denke, Mutter wird sich in jedem Fall für dich freuen.«
    An James’ Kiefer zuckte ein Muskel. »Ja, ich muss ihr unbedingt schreiben.«
    Nichtsdestotrotz war der erste Brief, den James verfasste, als er sich an seinen Schreibtisch setzte, ein kurzes Schreiben an Angus Murray. Und wie immer kam er nach einer kurzen Einleitung auch gleich zur Sache:
    Ich erwäge, Lady Louisa, die Zweitälteste Tochter des Herzogs und der Herzogin von Bedford, zur Ehefrau zu nehmen. John Russells Anwalt, Horace Woodfine aus Woburn, wird Euch in Kürze kontaktieren, um gemeinsam mit Euch einen Ehevertrag aufzusetzen. Ich werde unterdessen Rowan Maloney, meinen Anwalt in Omagh in der Grafschaft Tyrone, bitten, ebenfalls schnellstmöglich nach Edinburgh zu kommen, um an den Verhandlungen teilzunehmen; ich gehe davon aus, dass Ihr nichts dagegen einzuwenden habt. Sobald Ihr dann den endgültigen Vertrag formuliert habt, werde auch ich dazustoßen.
    In der Zwischenzeit möchte ich Euch bitten, einmal genauestens zu recherchieren, welche Liegenschaften und Einkommen der Herzog hat und welche Zahlungsverpflichtungen, Schulden und Hypotheken auf seinen Anwesen lasten. Und falls Eure Quellen es zulassen, möchte ich auch gerne wissen, was er in seinem Testament verfügt hat.
    Bedfords Erbe ist Lord Francis Russell, der Marquis von Tavistock. Auch über seinen finanziellen Hintergrund möchte ich so gut es geht unterrichtet werden.
    Ich denke, mich auf Eure Diskretion verlassen zu können.
    James Hamilton, Marquis von Abercorn
    Eine knappe Woche später trafen der Herzog und die Herzogin von Bedford mit ihren beiden ältesten Töchtern in ihrem Stadthaus am Belgrave Square ein.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren, Louisa«, mahnte Georgina. »Du musst sofort zur Anprobe. Dein Hochzeitskleid und die Aussteuer müssen in Auftrag gegeben werden - und mach dir ums Geld mal keine Sorgen. Und überhaupt! Meiner Meinung nach brauchst du eine komplett neue Garderobe.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Georgy mit weinerlicher Stimme.
    »Du bist natürlich die Erste Brautjungfer, Liebling, das ist doch klar. Und die jüngsten Töchter meiner Schwester Charlotte werden den Schleier tragen.«
    »Ich meinte: Was ist mit meiner Garderobe?«
    Georgina aber machte nur eine wegwerfende Handbewegung. »Du hast doch bestimmt schon alles auf deiner Liste notiert, nicht wahr? Danach werden wir uns richten. In jedem Fall brauchen wir dieses Jahr mehr als eine Schneiderin. Gleich morgen früh werden wir uns aufmachen in die Bond Street.«
    Und in der Tat verpflichtete Madame Madeleine am folgenden Tag zwei ihrer Näherinnen dazu, im Haus der Russells am Belgrave Square Quartier zu beziehen und sich fortan ausschließlich um Louisas Aussteuer zu kümmern.
    Unterdessen entschied die angehende Lady Abercorn sich bezüglich ihres Brautkleides und der Kleider ihrer Brautjungfern für schneeweiße Seide - so wie es eben Tradition war. Was hingegen ihre restliche Garderobe anging, so bestand sie darauf, sich über die Empfehlungen ihrer Mutter hinwegzusetzen und ausschließlich ihrem eigenen Geschmack zu folgen.
    »Ich weiß schon ganz genau, was ich will«, verkündete sie. »Ich möchte in meiner Garderobe viel Rot und andere lebhafte Farben.«
    »Rot ist viel zu vulgär für eine Braut«, widersprach Georgina.
    »Aber nicht für mich. Außerdem ist Karmesinrot doch die Farbe der Abercorns. Ich brauche also mindestens ein Kleid in dieser Farbe und einen passenden Samtumhang. Und außerdem will ich auch noch ganz viele rote Accessoires: rote Hüte, rote Handschuhe, rote Schuhe, Fächer, Sonnenschirmchen - und natürlich rote Unterwäsche!«
    »Deinem Ehemann wird es vor Entsetzen die Sprache verschlagen«, spottete ihre Mutter.
    »Oh ja! Genau das ist nämlich auch der Sinn und Zweck der ganzen Sache.«
    Ende März begannen im Oberhaus die Debatten über die geplante Gesetzesreform; Seite an Seite verfolgten der Herzog von Bedford und sein zukünftiger Schwiegersohn die Diskussionen. Am letzten Tag der Debatten hielten sie gar dreizehn lange Stunden im Parlamentssaal aus.
    »Diese Schlacht dürfen wir wohl als gewonnen betrachten, nicht wahr?« Lachend wandte der Herzog sich zu James um. »Und ehe ich es vergesse: Die Herzogin hat Euch für morgen Abend zum Dinner eingeladen. Ich werde Johnny fragen, ob er nicht auch

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