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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Bezüge, wenn der Herzog eines Tages verstirbt?«
    »Nein, Mylord.«
    Entsetzt schaute James seinen Anwalt an. »Hat sie denn dann wenigstens eigenes Geld?«
    »Auch nicht. Es gibt keinerlei Bankkonten, die auf ihren Namen laufen.«
    »Aber was wird denn dann aus den Kindern? Herzog Russell muss ihnen doch irgendwelche Besitztümer zugedenken oder Geld für sie in irgendwelchen Fonds angelegt haben.«
    Ernst blickte Angus James über den Rand seiner Brillengläser an. »Tavistock ist der Alleinerbe. Er bekommt alles. Die anderen sind von seiner Gnade abhängig.«
    »Ich verstehe.« James war unsäglich wütend, und doch wusste er, dass ihm seine Wut in diesem Fall überhaupt nichts nützen würde.
    »Mylord, fühlt Ihr Euch in der Lage, nun Eurem Anwalt aus Omagh und Bedfords Notar, Horace Woodfine, gegenüberzutreten?«
    »Natürlich, Angus.«
    Als Abercorn Murrays Büro betrat, das mit seinen vielen Bücherregalen eher einer Bibliothek ähnelte, erhoben die beiden Anwälte sich und traten auf James zu; sie hatten gerade noch ein paar letzte Feinheiten an einem ihrer Dokumente berichtigt.
    Mit herzlicher Geste schüttelte James als Erstem Rowan die Hand. »Wie geht es Euch, Maloney?«
    »Fein! Und Euch, Mylord?«
    »Ebenfalls bestens.« In Maloneys Augen erschien ein wissendes Glitzern. Anschließend wandte James sich zu John Russells Anwalt um. »Und Ihr müsst dann wohl Horace Woodfine sein, nicht wahr? Wie geht es Euch, Sir?«
    »Ich freue mich, Euch kennenzulernen, Mylord. Und ich fühle mich geehrt, Euch anlässlich dieses glücklichen Ereignisses mit Rat und Tat zur Seite stehen zu dürfen.«
    »Dann setzen wir uns doch, Gentlemen.« James nahm den Platz hinter Angus Murrays riesigem Eichenholztisch ein und wartete, bis auch die anderen Herren Platz genommen hatten. »Lady Louisas Wohlergehen ist mir wichtiger als alles andere.« Ein kurzer Blick hinüber zu Maloney und Murray signalisierte ihnen James’ Wunsch, dass Woodfine als Erster das Wort ergreifen sollte.
    Horace räusperte sich einmal. »Der Herzog von Bedford ist ein sehr großzügiger Mann. Er wird Lady Louisas Mitgift direkt an Euch überweisen, Mylord.« In dramatischer Geste öffnete er die Hände und erklärte: »Der Herzog bietet Euch also eine Mitgift von sage und schreibe ganzen fünftausend Pfund.«
    Schweigen trat ein, und es dauerte eine ganze Weile, bis Abercorn erwiderte: »Das sehe ich ein bisschen anders, Woodfine.«
    Bedfords Anwalt war sichtlich erschüttert über den dominanten Tonfall, den dieser junge Mann anschlug.
    »Ich sage Euch jetzt mal, wie Lady Louisas Mitgift sich gestalten wird«, führ James nach einer kurzen Pause fort. »Und bitte notiert Euch das, Murray. Lady Louisa wird nämlich eine Mitgift von zwölftausend Pfund erhalten - nicht etwa bloß fünftausend.« Woodfine schnappte irritiert nach Luft. »Zudem erhält sie feste Zuwendungen aus den Erträgen der Besitztümer des Herzogs von nicht weniger als eintausend Pfund.« James schwieg abermals einen Moment, ehe er hinzufügte: »Pro Jahr, versteht sich.«
    »Aber natürlich, Euer Lordschaft.« Woodfine nickte diensteifrig.
    Unterdessen fuhr James einfach fort, ganz so, als habe er Johns Anwalt überhaupt nicht gehört: »Und sollte ich vor meiner Frau verscheiden - bitte notiert Euch auch das, Rowan -, so erhält sie eine Einmalzahlung von zehntausend Pfund sowie weitere fünftausend pro Jahr aus den Erträgen von Barons Court.«
    »Überaus großzügig von Euch, Euer Lordschaft«, murmelte Woodfine. »Ich befürchte allerdings, dass der Herzog einer Mitgift von zwölftausend Pfund nicht zustimmen wird.«
    James lächelte. »Aber, aber, mein lieber Woodfine. Bei Eurem Verhandlungsgeschick dürfte es Euch doch nicht schwerfallen, den Herzog davon zu überzeugen, die Mitgift ein klein wenig aufzustocken. Wenn Ihr uns jetzt bitte für einen Moment entschuldigen
    würdet?«
    Es dauerte einen Moment, ehe Woodfine begriff, dass James ihn soeben aufgefordert hatte, den Raum zu verlassen, um sich ungestört mit seinen Anwälten beraten zu können. Schließlich nickte Johns Notar mit mürrischer Miene und erhob sich.
    Rowan Maloney musste arg an sich halten, um nun nicht in lautes Gelächter auszubrechen, wohingegen Angus Murray skeptisch die Brauen hob. »Ihr scheint Euch Eurer Sache ja sehr sicher zu sein.«
    »In der Tat. Das bin ich. Die Herzogin wird ihren Ehemann schon davon überzeugen, sich bezüglich der Mitgift ein wenig großzügiger zu zeigen. Setzt den

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