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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Paar.«
    »Oh, das ist ja wundervoll«, seufzte die Herzogin. »Herzlichen Glückwunsch, James. Louisa, Liebes, ich wünsche dir von Herzen alles Gute.« Glücklich prostete sie den beiden zu.
    »Danke, Mutter«, murmelte Lu. Es wäre nur schön, wenn du nicht ganz so überrascht tun würdest; du wusstest doch von vornherein, dass das passieren würde. Rasch schaute sie einmal zu ihrer
    Schwester hinüber, die aber eher ein wenig missgünstig dreinblickte. Und Abercorn brauchte Louisa schon gar nicht mehr anzuschauen; sie konnte seinen stillen Zorn fast schon körperlich spüren.
    Na, da sitze ich ja schön in der Zwickmühle!, fluchte Lu im Stillen. Heirate ich ihn, dann ziehe ich mir den Neid Georgys zu; weigere ich mich, dann treibe ich sie in den Suizid. Na, prima!
    »Mr Burke«, befahl unterdessen Georgina ihrem Butler, »lasst bitte umgehend ein Zimmer für unseren zukünftigen Schwiegersohn herrichten. Und sagt dem Koch, er soll heute Abend etwas Besonderes auftischen.« Lus Mutter wirkte, als ob sie sich keinen besseren Schwiegersohn hätte wünschen können.
    James allerdings stellte abrupt sein Glas ab und entschuldigte sich: »Tut mir leid, Euer Hoheit. Aber ich kann leider nicht über Nacht hierbleiben. In London warten noch einige dringende Geschäfte auf mich.«
    »Nun, in dem Fall«, entgegnete Georgina leicht enttäuscht, »möchtet Ihr jetzt sicherlich noch einen Moment allein sein mit Eurer Zukünftigen. Lu, Liebes, unternehmt doch einen kleinen Spaziergang durch den Wintergarten. Dort seid ihr ungestört.«
    Schweigend und mit gesenktem Blick ging Louisa voran, während Abercorn sich mit einem knappen Nicken von den Anwesenden verabschiedete, um ihr zu folgen.
    Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen schaute John Russell derweil seine Frau an. »Gütiger Gott, James ist so steif wie ein Brett. Er hatte doch wohl nicht ernsthaft befürchtet, dass ich sein Gesuch ablehnen würde?«
    »Abercorn ist Ire, vergiss das nicht. Ich wette, der weiß gar nicht, wie man >Angst< überhaupt schreibt.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Das ist schließlich auch einer der Gründe, warum ich ihn so gerne mag.«
    »Und trotzdem ist das alles gegen jegliche Tradition«, schimpfte Georgy. »Die älteste Tochter sollte immer als Erste heiraten.«
    »Die Russells haben noch nie viel auf die Tradition gegeben«, widersprach ihre Mutter ihr. »Wir setzen stattdessen lieber neue Maßstäbe.«
    Verschmitzt zwinkerte John Russell seiner Frau zu. »Das kann ich nur bestätigen.«
    Der gesamte Wintergarten war erfüllt vom Duft der Kamelien. Interessiert beobachtete James, wie Louisas Nasenflügel leicht bebten, als sie sich zu ihm umwandte, und auch sein Zorn war noch lange nicht verflogen, doch er beherrschte sich und erklärte mit ruhiger Stimme: »Nun hat Euer Vater mir also seinen Segen erteilt, und Eure Mutter hat mich im Stillen wahrscheinlich zur Hölle gewünscht. Und wir beide stehen hier und wissen nicht, was wir sagen sollen.«
    »Es tut mir so leid, James«, war das Einzige, was Louisa herausbrachte.
    Nein, mir tut es leid, erwiderte er im Stillen. Aber immerhin weiß ich jetzt, warum du bislang sämtliche meiner Versuche, dir näherzukommen, abgelehnt hast. Es gab offenbar die ganze Zeit über schon einen anderen.
    Der Gedanke, dass sie einen anderen geliebt hatte, der sie dann auch noch in höchster Not allein gelassen hatte, trieb James schier zur Weißglut. Vor allem aber schmerzte es ihn zu wissen, dass Lu nicht nur ihr Herz, sondern noch so viel mehr an diesen Kerl verschenkt hatte.
    »Und dennoch ...«, flüsterte Louisa schließlich. »Könnten wir unter diesen Umständen nicht vielleicht trotzdem Freunde werden?«
    Unter diesen Umständen, wiederholte eine höhnische Stimme in James’ Kopf. »Nein, ich fürchte, nicht.«
    Kaum aber dass er den bittenden Ausdruck in ihren Augen sah, bereute er seine scharfe Erwiderung auch schon. Was bin ich doch für ein selbstgerechter Bastard, verfluchte er sich selbst. Sie braucht mich doch jetzt. Wieso bin ich bloß so grausam zu ihr, während sie mir fast schon als Bittstellerin gegenübertritt? James versuchte ein kleines Lächeln und berichtigte sich: »Aber wir können uns ja zumindest bemühen, einen zivilisierten Umgang miteinander zu pflegen. Also, lasst uns ein Friedensabkommen schließen. Und sei es nur unseren Familien zuliebe.«
    »Ein Friedensabkommen. Ja, warum nicht.«
    Gedankenverloren suchte er nach einem Symbol, einer Art Unterpfand ihres Schwurs,

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