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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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nächtigen würden, befand sich im ersten Obergeschoss des Ostflügels, sodass die Morgensonne ungehindert durch die deckenhohen Fenster würde einströmen können. Überhaupt war auch dieser Raum von geradezu erschreckenden Ausmaßen. Denn obgleich das Bett bereits sehr ausladend war, so hatten auch noch eine ganze Reihe von bequemen und mit kleinen Kissen bestückten Sesseln darin Platz gefunden, und vor dem breiten Kamin stand sogar ein kleiner Schachtisch. Gegenüber der Feuerstelle, am anderen Ende des Raumes, befand sich ein komplett verspiegelter großer Kleiderschrank, der rechts und links von hohen Bücherregalen gesäumt wurde, vor denen sich wiederum ein kostbarer karmesinroter Perserteppich erstreckte, der dem Zimmer eine zusätzliche Portion Wärme und Großzügigkeit verlieh.
    Mit einem höflichen Knicks meldete Meg sich zu Wort: »Ich lass dann jetzt das Wasser ein, Mylady?«
    Louisa jedoch antwortete nicht, sondern blickte ein klein wenig verunsichert auf James, der gerade seine lederne Reisetasche neben einem wahren Berg an Koffern und Truhen abstellte: Das meiste davon gehörte Louisa, und nur sehr wenige Stücke stammten von James.
    »Darum kümmern wir uns morgen«, entschied er. »Nimm du lieber erst einmal ein Bad.« Prüfend schaute er seine junge Frau an. Denn natürlich hatte auch er ihre Unsicherheit längst bemerkt. Doch statt sie liebevoll in die Arme zu schließen, ging er stumm zu einer kleinen mit Kassetten geschmückten Tür hinüber, öffnete sie und erklärte schließlich: »Myladys Ankleidezimmer.«
    »Ich danke dir.« Louisa folgte ihm in den Raum. Dann aber tat sie vor lauter Erleichterung einen tiefen Seufzer, denn zu der Einrichtung des Zimmers gehörte auch ein Bett. Natürlich war der Raum nicht so ausladend wie das Hauptschlafzimmer, aber er war mindestens genauso elegant, und in einer Nische befand sich sogar ein kleiner Sekretär.
    Ächzend stellte der Diener Louisas beide Koffer dort ab, woraufhin sie sich mit mattem Lächeln bedankte: »Sehr schön, Joseph. Das wäre dann alles.« Sie hatte sich seinen Namen bereits gemerkt. »Das Auspacken übernimmt Molly.« Sie nickte noch einmal höflich, und dann wandte sie sich neugierig dem riesigen Kleiderschrank zu, während Molly die Ledergurte an Lus Reisetaschen löste.
    »Oh!«, staunte ihre junge Zofe plötzlich. »Etwas so Schönes habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.« Vorsichtig hob sie ein lavendelfarbenes Seidenkleid aus der Tasche und trug es geradezu ehrfürchtig zum Kleiderschrank hinüber. Als sie dann aber sah, dass dazu auch noch eine Reihe von purpurroten Unterröcken und entsprechende Unterwäsche gehörten, verblasste ihr bewunderndes Lächeln rasch wieder, und an seine Stelle trat blankes Entsetzen. Lu grinste bloß still.
    Kurz darauf klopfte Meg an Louisas Tür und trat in das Ankleidezimmer ein. »Das Bad ist jetzt fertig, Mylady.«
    »Danke.« Verhalten gähnend zog Louisa ein Nachthemd und ein samtenes Nachtjäckchen aus einer ihrer Taschen. »Zeig mir einfach, wo es zum Badezimmer geht. Du brauchst nicht mitzukommen. Hilf lieber Molly, meine Kleider im Schrank zu verstauen.«
    Meg ahnte unterdessen bereits, dass ihre Herrin sich nach dem Bad bestimmt nicht mehr ankleiden würde, und fragte vorsichtig: »Dann bringe ich Euch, wenn Ihr Euer Bad genommen habt, ein Tablett mit Eurem Essen hoch, ja?«
    »Oh, das wäre wunderbar. Danke.«
    Doch Louisas Zofe rührte sich noch immer nicht von der Stelle, während ihre Wangen zunehmend röter wurden und sie schließlich noch einmal nachhakte: »Ich bringe das Tablett dann ins Schlafzimmer ?«
    »Nein«, widersprach Louisa ihr fast schon barsch. »Bring das Essen hierher. Ich werde heute Nacht hier schlafen.«
    Erstaunt schauten Meg und Molly sich an.
    Ja, ihr habt ganz richtig gehört!, dachte Louisa und reckte trotzig das Kinn. Sollen die beiden doch ruhig wissen, dass die Ehe zwischen James und mir nur auf dem Papier besteht. Und bestimmt werden sie es auch gleich dem Rest der Dienerschaft weitererzählen. Aber umso besser! Je eher alle hier im Hause wissen, was Sache ist, umso einfacher wird es. Entschlossen warf sie sich ihr Nachthemd und ihren Bademantel über den Arm und machte sich auf die Suche nach dem Badezimmer.
    Unterdessen leerte James seine Reisetaschen und hängte seine Jacketts und Hosen auf. Dann machte er sich daran, auch die vorausgeschickten Gepäckstücke zu sortieren, räumte Louisas Kleiderkisten auf die eine und seine

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