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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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aus, blickte zuerst seinen Bruder an, dann seine Frau und entschied sich schließlich doch, mit Johnny zu gehen.
    »Bessy hat leider eine etwas hochmütige und unnachgiebige Natur«, flüsterte William fast schon entschuldigend.
    »Und darum wird sie Georgina mit Sicherheit auch nicht mehr in ihr Herz schließen«, stimmte John ihm zu. »Dennoch täte sie gut daran, ihr von nun an mit ein bisschen mehr Respekt zu begegnen.«
    Gegen zwei Uhr in der Früh waren die meisten der Herren zu dem Entschluss gekommen, dass sie wohl für den Rest ihres Lebens genug getanzt hätten. Wobei, denn auch das darf nicht vergessen werden, wohl auch der reichlich genossene Whisky eine gewisse einschläfernde Wirkung auf sie hatte. Doch auch die Mehrheit der geladenen Damen hatte sich inzwischen verabschiedet, und einzig Georgy, Charlotte, Lu und Georgina, gemeinsam mit ein paar wenigen noch standhaften Herren, waren übrig geblieben und zogen sich nun in die Galerie zurück, wo man an den langen Spieltischen noch einmal sein Glück versuchen wollte.
    Die Herzogin von Bedford beispielsweise spielte an der Seite von Lord Holland gegen ihre Schwester und den Herzog von Clarence, und man lieferte sich manch spannende Partie Whist, bis Charlotte nach etwa einer Stunde erbittert ihr Blatt auf den Tisch warf und seufzte: »Also sowas, diesmal habe ich sogar versucht zu schummeln. Und trotzdem habe ich verloren!«
    »Die Karten sind eben gegen uns, meine Liebe«, entgegnete der Herzog charmant.
    »Macht Euch nichts daraus, William«, scherzte Georgina, mittlerweile ebenfalls ein wenig ermattet. »Vielleicht habt Ihr dafür ja morgen auf der Jagd mehr Glück.« Dabei warf sie einen vielsagenden Blick auf die Uhr, befürchtete sie doch bereits, dass der Herzog, wenn er nicht bald zu Bett ginge, bestimmt kein einziges Stück Wild zur Strecke bringen würde.
    »Ich denke, ich sollte mich jetzt ebenfalls zurückziehen«, verkündete er mit einem Mal, ganz so, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Wenn Ihr nun so freundlich wärt, mich zu meinem Zimmer zu geleiten, Euer Hoheit.«
    Lächelnd erhob Georgina sich, während Charlotte ihre Tochter Sophia herbeiwinkte, die gerade mit ihren Cousins Pharo gespielt hatte. »Und was ist mit deinen Töchtern, Georgina? Hältst du es tatsächlich für vernünftig, sie mit diesen jungen Burschen bis in die frühen Morgenstunden alleinzulassen?«
    »Charlotte«, mahnte die Herzogin von Bedford leicht empört. »Du weißt doch ganz genau, dass >vernünftig< nicht zu meinem Wortschatz gehört. Ich schieße grundsätzlich ein wenig über das Ziel hinaus. Und was meine Töchter anbelangt ...« Suchend ließ sie den Blick durch die lange Galerie schweifen, wo sie jedoch als Erstes ihren Stiefsohn William entdeckte, der mit einem Drink in der Hand auf der Couch eingeschlafen war. Als Nächstes erspähte sie Johnny und den jungen Abercorn, die offenbar in eine angeregte Unterhaltung vertieft waren, und dann, ganz hinten bei den Spieltischen, sah sie schließlich auch Georgy, die fröhlich kichernd mit Teddy, George, ihrem Bruder Edward und Lu weiterhin Pharo spielte. »Nun ja, ich gebe zu«, seufzte Georgina mit einem kleinen Achselzucken, »die liebe Georgy ist ein wenig impulsiv. Andererseits - ich war in ihrem Alter doch genauso.«
    Als Louisa sah, dass ihre Mutter im Begriff war, sich zurückzuziehen, erhob auch sie sich von ihrem Platz. Sie hatte sich ohnehin nie so richtig auf ihr Spiel konzentrieren können, weil ihre Gedanken an diesem Abend ausschließlich um Abercorn kreisten - und um seinen leidenschaftlichen Kuss. Noch immer konnte sie den Druck seiner warmen Lippen auf den ihren spüren. Natürlich hatte sie sich im Geiste schon mehrfach dafür gescholten, dass sie so unkonzentriert war, doch es half nichts - ihre Gedanken wollten einfach nicht beim Kartenspiel verweilen. James Hamilton hatte ihr gründlich den Kopf verdreht.
    Verstohlen blickte sie zu James und Edward hinüber, als sie zu ihrer Mutter ging und diese liebevoll auf die Wange küsste. »Nochmals vielen Dank für den wunderbaren Geburtstag und das kostbare Geschenk.« Sie tastete behutsam nach den Diamanten an ihrem Hals. »Ich werde stets gut auf sie aufpassen. Versprochen.«
    »Aber natürlich, mein Schatz. Im Übrigen habe auch ich viel mehr Freude daran, wenn ich sehe, wie meine Töchter die Diamanten tragen, als wenn ich sie selbst anlege.« Damit hakte Georgina sich beim Herzog von Clarence unter, während Lord Holland Charlotte und

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