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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Louisa hinausgeleitete.
    Gemessenen Schrittes verließen sie die Galerie, und Louisa warf nicht einen einzigen Blick zurück.
    Am Pharo-Tisch hatte Edward unterdessen jedes einzelne Spiel verloren, das während der letzten Stunde gespielt worden war, und George Grey erging es nicht viel besser. Ihr Rückstand war also kaum mehr aufzuholen, sodass Edward schließlich grimmig murmelte: »Es kann doch wohl nicht mit rechten Dingen zugehen, dass ich nur verliere und meine Schwester die ganze Zeit gewinnt.«
    »Und ob das mit rechten Dingen zugeht!«, lachte Georgy. »Ich habe schließlich Geburtstag. Ich kann nicht verlieren.«
    »Nun, wenn das so ist, dann bin ich draußen. Ich habe sowieso kein Geld mehr, das ich noch einsetzen könnte.«
    »Und ich passe ebenfalls«, erklärte George mit vor Müdigkeit glasigen Augen. »Wie sieht denn das aus, wenn man nur Nullrunden hat. Und das auch noch gegen ein Mädchen, das vor lauter Diamanten nur so trieft.« Unsicher erhob er sich von seinem Platz und machte sich gerade daran, schwankend die lange Galerie zu durchmessen, als Georgy leise seufzte: »Eigentlich wollte ich die Diamanten ja gar nicht. Ich wollte viel lieber ein neues Pferd. So einen großen kräftigen Wallach, wie Ihr ihn habt, Teddy.«
    »In dem Fall können wir ja gerne noch ein letztes Spiel wagen«, bot dieser sich plötzlich wieder hellwach an. »Mein Pferd gegen Euer Collier.«
    Mit einem warnenden Funkeln in den Augen hob Georgy ihr Champagnerglas und leerte es in einem einzigen Zug. »Wie ich schon sagte, mein Lieber: Heute ist mein Geburtstag. Ich kann nicht verlieren.«
    »Und ich lasse nicht zu, dass ein Weibsbild besser ist als ich!«, tönte Teddy.
    Edward dagegen schnarchte nur einmal laut auf, während sein Kopf langsam auf die Mahagonitischplatte hinabsank.
    Das wiederum rief Johnny auf den Plan. »Sehe ich richtig, oder bin ich tatsächlich der letzte Russell, der noch nicht eingeschlafen ist?«, scherzte er, nahm William das Glas aus der Hand und hob dessen Füße sachte auf das Sofa. »Trotzdem, auch ich werde mich jetzt zurückziehen. Gute Nacht, Abercorn. Wir sehen uns dann morgen bei der Jagd.«
    Auch James Hamilton erhob sich und reckte sich einmal genüsslich. Die Unterhaltung mit Lord John war für ihn überaus anregend gewesen, und seit Louisa und deren Mutter den Saal verlassen hatten, hatte er sowieso nicht mehr sonderlich oft zu den Spielern hinübergeschaut, sodass er nun neugierig zu ihnen hinüberschlenderte. Als er aber sah, dass nicht nur seine Freunde aus Oxford, sondern auch Georgy noch immer am Spieltisch saß und ein Glas Champagner nach dem anderen leerte, runzelte er irritiert die Stirn. Ohnehin ahnte er bereits Böses, als er Teddys verschlagenes Lächeln sah.
    Georgys Augen glitzerten vor lauter Siegesbewusstsein, als sie den Verschluss ihres Diamantcolliers öffnete und es mit bebenden Händen auf den Tisch legte. »Gleich werdet Ihr Euer Lieblingspferd verlieren, werter Teddy. Und darum lasst uns lieber kurzen Prozess machen. Wer das höchste Blatt hat, gewinnt.« Selbstsicher griff sie nach dem Kartendeck und erwischte prompt einen Buben. »Sag ich’s doch«, jauchzte sie. »Die Buben haben mir schon immer Glück gebracht.«
    Auch Teddy wirkte ehrlich verblüfft und griff wenig zuversichtlich nach den Karten. Seine Finger zitterten, als er eine Karte zog und sie schließlich langsam umdrehte. Und siehe da: Er hatte einen König. Es dauerte eine Sekunde, dann legte er brüllend den Kopf in den Nacken und schien sich vor lauter Lachen kaum noch einzukriegen.
    Georgy dagegen sprang wütend von ihrem Platz auf und schleuderte ihm die kostbare Halskette entgegen. »Zur Hölle mit Euch, Teddy Fox! Da! Und Euer blödes Pferd könnt Ihr behalten.« Sie war dermaßen außer sich vor Zorn, dass sie kurzerhand ihren Stuhl umwarf, um dann mit steifen Gliedern davonzustaksen.
    »Nun kommt schon, Georgy«, rief Teddy ihr nach, »seid doch nicht so eine schlechte Verliererin. Ich bin mir sicher, Euch wird schon noch eine Möglichkeit einfallen, wie Ihr mich dazu überreden könnt, Euch das Collier zurückzugeben.«
    »Hast du etwa dein Pferd gesetzt?«, erkundigte Abercorn sich leise, doch Teddy grinste nur: »Das hätte doch wohl jeder. Immerhin ging es hier um ein Diamantcollier.«
    »Nun, ich muss zugeben, mein Pferd liegt mir schon am Herzen ... Aber du hast recht! Es geht um ein Diamantcollier. Wie wäre es also, wenn auch wir beide noch eine Partie miteinander spielen? Ich

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