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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Strathspey wagten.«
    »Ja, ich kann mich auch noch daran erinnern. Dieser verdammte Kilt wirbelte hoch und entblößte meinen nackten Hintern!«
    »Aber das ist doch keine Schande. Immerhin hast du von jeher ein sehr ansehnliches Hinterteil gehabt.«
    John aber überhörte ihre Schmeichelei und schalt sie scherzhaft: »Schäme dich, so mit einem alten Mann zu reden! Dafür wirst du noch im Fegefeuer landen.«
    »Nun, dann muss ich da wohl durch«, erwiderte die Herzogin mit einem kleinen Achselzucken. »Ich fürchte ohnehin, man hat mir dort schon längst mein Plätzchen reserviert. Dabei fällt mir gerade auf - meine Schwester Charlotte tanzt mit dem Herzog von Clarence! Sieh mal dezent hinüber. Ich möchte darum wetten, dass nicht er sie aufgefordert hat, sondern umgekehrt.«
    »Die Wette hast du gewonnen. Die Gordon-Schwestern waren ja schon immer reichlich keck.«
    »Armer John. Ich bedaure dich. Deine Frau und ihre Schwester sind wirklich der Gipfel der Vulgarität. In was für eine Familie hast du da nur eingeheiratet?«
    »Schon gut, Geliebte, kein Grund sich zu entschuldigen. Immerhin habe ich im Gegenzug genau die Frau bekommen, die ich haben wollte. Und das können nicht viele Männer von sich behaupten.«
    Spontan erhob Georgina sich auf die Fußspitzen und gab ihrem Mann einen Kuss. »Um Mitternacht hat Georgy Geburtstag. Ich denke, wir sollten den Mädchen dann bereits ihre Geschenke geben. Was meinst du?«
    »Du weißt doch, dass ich stets genau das will, was auch du dir wünschst. Das war schon immer so ... und wird immer so bleiben.«
    »Und darum liebe ich dich.« Lachend blickte sie auf und schaute ihm tief in die Augen.
    Während der nächsten beiden Stunden hatten die Dudelsackspieler ihren großen Auftritt und spielten ein Lied nach dem anderen, zumeist schottische Reels, die den Tänzern das Äußerste abverlangten, ergänzt von einigen lebhaften Strathspeys. Aus dem zuvor noch so amüsant-galanten Ball war also eine ausgesprochen schweißtreibende Angelegenheit geworden, und der Champagner und der Whisky flossen in Strömen, was der Stimmung im Übrigen keinen Abbruch tat, eher im Gegenteil. Spätestens mit Beginn der schottischen Hochlandtänze waren also auch die letzten Hemmungen gefallen, und man genoss das Leben in vollen Zügen.
    Um Mitternacht ging die Gesellschaft geschlossen hinüber ins Esszimmer, in das soeben eine große, mit Kerzen bestückte Torte hereingerollt wurde, und alle stimmten ein herzliches Happy Birthday an. Gerührt betraten Georgy und Louisa den Raum.
    Anschließend reichte Georgina ihren beiden Töchtern je ein kleines Päckchen - beide waren in identisches Papier eingewickelt -, und die Gäste drängten heran, um den Schwestern beim Auspacken ihrer Geschenke zuzuschauen.
    Sorgsam löste Louisa zuerst das feine Seidenband und riss dann, von plötzlicher Ungeduld getrieben, unter lautem Knistern das seidige Geschenkpapier ab, unter dem wiederum ein samtummanteltes Kästchen zum Vorschein kam. Gespannt hielt sie den Atem an, hob ganz vorsichtig den Deckel, und dann entdeckte sie das glitzernde Collier. Ein Schauer der Erregung rieselte über ihren Rücken, und ihre Freude kannte schier keine Grenzen. Schon immer hatte sie sehnsüchtig nach den Diamantcolliers aus der berühmten Russell-Kollektion geschielt, und nun schenkten ihre Eltern ihr gar eines dieser Stücke! Neugierig blickte sie zu Georgy hinüber, ahnte sie doch bereits, dass ihre Schwester gleich ein ganz ähnliches Geschenk in ihren Händen halten würde. Alles in allem waren es nämlich vier kostbare Diamantcolliers sowie verschiedene Broschen, Armbänder und einige Paare an Ohrhängern.
    Mit strahlendem Lächeln schaute Louisa ihren Vater an, während ihre Mutter ihr das Collier um den Hals legte und die winzige Diamantschließe einhakte. Schließlich fragte sie regelrecht ehrfürchtig: »Aber tut es euch denn nicht leid, diese kostbaren Stücke schon jetzt aus der Hand zu geben?«
    »Aber was redest du denn da!«, schimpfte ihre Mutter. »Juwelen müssen getragen werden und dürfen nicht irgendwo in einer Schatulle vor sich hin stauben. Also, trage sie mit Stolz, mein Liebes. Und vergiss nie, dass deine eigene Schönheit sogar die schönsten Diamanten noch bei Weitem überstrahlt.«
    Anschließend legte Georgina auch Georgy deren Collier um; allerdings glaubte Louisa, einen flüchtigen Ausdruck der Enttäuschung über das Gesicht ihrer Schwester huschen zu sehen. Doch dieser Eindruck war im Nu wieder

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