Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
Glaub mir, wenn ich erst einmal meine Verführungskünste einsetze, frisst mir jeder Mann aus der Hand.«
    »Wie ich schon sagte: Das wird diesmal leider nicht funktionieren.«
    »Aber warum denn nicht, um Himmels willen?«
    »Weil Teddy die Kette gar nicht mehr hat.«
    »Was zum Teufel noch mal soll das heißen?«
    »Die Kette ist jetzt bei Abercorn. Kaum dass Teddy das Collier von dir gewonnen hatte, hat er es nämlich offenbar auch schon wieder verloren - an diesen James. Georgy, ich kann es einfach nicht fassen, wie du dein Diamantcollier aufs Spiel setzen konntest. Hast du auch nur die blasseste Ahnung, was die Kette wert ist? Wie konntest du nur!«
    »Es war mein Geburtstag ... und ich dachte, dass ich an diesem Tag einfach nicht verlieren könnte.« Nachdenklich musterte Georgy ihre jüngere Schwester. »Aber noch ist ja nicht alles verloren. Wer weiß? Vielleicht kann ich ja auch diesen Abercorn bezirzen.«
    »So, wie ich diesen irischen Teufel kennengelernt habe, ist er für weibliche Tricks und Raffinessen vollkommen unempfänglich. Der lässt sich nichts vorschreiben. Im Gegenteil, ich glaube sogar, meistens ist er derjenige, der die Marschrichtung angibt.«
    »Ach, Lu, vertrau mir. Kein Mann ist unbezwingbar.«
    Während Louisa noch immer mit ihrer Schwester wegen des Verlusts der Kette stritt, meldete sich langsam ganz leise, doch unüberhörbar ihr schlechtes Gewissen zu Wort. Vielleicht hätte er mir die Kette ja wiedergegeben, wenn ich ihn nicht einen Lügner genannt hätte? Vielleicht sollte ich mich tatsächlich bei ihm entschuldigen. Vielleicht würde er ja dann - nein!, dachte Louisa. Wie komme ich bloß darauf, dass eine simple Entschuldigung ausreichen könnte, damit der mir das Collier zurückgibt? Am liebsten hätte sie sich diesmal selbst geohrfeigt, dafür, dass sie so blauäugig gewesen war und kurzzeitig geglaubt hatte, mit James Hamilton einen Ehrenmann vor sich zu haben. Dieser irische Teufel will doch etwas ganz anderes von mir! Und ich glaube, ich ahne auch schon, was das sein könnte.
    »Jetzt schau nicht so verloren drein«, versuchte Georgy ihre Schwester nach einer kleinen Atempause aufzumuntern. »Bis zum Mittagessen habe ich die Kette wieder zurück.« Sie war sich ihrer Sache augenscheinlich sehr sicher.
    »Du hast vergessen, dass die Männer heute auf die Jagd gehen -«
    »Dann eben bis zum Abendessen! Ich warte, bis sie wieder da sind, und dann wirst du schon sehen. Meine Verführungsküste wirken auch bei Abercorn.«
    Zweifelnd blickte Louisa ihre Schwester an und seufzte schließlich: »Und wenn nicht, dann können wir uns ja mit meinem Collier abwechseln. Mal trägst du es, und mal ich, damit Mutter nicht merkt, dass du deines verloren hast.«
    »Daran hatte ich auch schon gedacht.«
    Teddy Fox hatte diesmal so gar keinen Spaß an der Jagd. Die Russell-Brüder und George Grey hatten schon sehr viel mehr Fasane erlegt als er; sogar sein eigener Vater hatte ihn bereits übertrumpft, und Teddys Selbstbewusstsein bekam stündlich mehr Risse. Als Ausgleich stärkte er sich von Zeit zu Zeit mit einem Schluck aus einer Whisky-Flasche, die er heimlich in seine Satteltasche gestopft hatte. Und als auch das nicht mehr half, kehrte er der Jagdgesellschaft einfach irgendwann grummelnd den Rücken. Verwundert schauten die anderen ihm nach, als er ganz allein zurück zum Anwesen der Russells trottete. Unmittelbar vor den Stallgebäuden jedoch hielt er plötzlich an, denn dort stand Georgy - offenbar hatte sie dort bereits auf ihn gewartet.
    »Ich wünschte, Euer Pferd würde mir gehören«, seufzte sie betont theatralisch. »Aber ich gebe zu, dass es nicht sonderlich umsichtig von mir war, dafür ausgerechnet meine Diamanthalskette aufs Spiel zu setzen. Ihr erinnert Euch doch noch? Letzte Nacht am Spieltisch, meine ich.« Mit scheinbar vollkommen arglosem Lächeln reckte sie sich auf die Zehenspitzen und streichelte seinem Pferd einmal über die samtige Nase.
    Langsam dämmerte Teddy wieder, dass auch er eine ziemlich gewagte Wette eingegangen war, als er beim Kartenspiel einfach so mir nichts, dir nichts sein Pferd gesetzt hatte. »Aber ich bitte Euch. Ihr hattet schließlich Geburtstag. Da darf man schon einmal ein wenig über die Stränge schlagen. Und überhaupt: Von Rechts wegen hättet an diesem Tag ja Ihr gewinnen müssen ...« Er räusperte sich, während er begehrlich Georgys volle Brüste betrachtete, die sich unter dem eng anliegenden Oberteil ihres Kleides abzeichneten.

Weitere Kostenlose Bücher