Symphonie der Herzen
Tischplatte glitt. Und da wusste Teddy, dass er nie wieder diesen Tisch würde anschauen können, ohne im Geiste unwillkürlich wieder diese Szene vor sich zu sehen, wie Georgy dort in solch schamlos-aufreizender Pose lag. Hastig und mit zitternden Fingern knöpfte er seine Hose auf und kletterte auf den Tisch, um sich auf Georgy zu legen. Als er ihre schimmernden weißen Schenkel streifte, spürte er, wie sein Schaft augenblicklich noch länger und härter wurde. »Nun, wie gefällt Euch das hier, Frau Abgeordnete?« fragte er mit vor Erregung rauer Stimme, und schon drang er mit einem kraftvollen Stoß in sie ein und erstickte ihren wollüstigen Aufschrei mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Nur einen kurzen Augenblick nachdem Teddy zum Erguss gekommen war, erlebte auch Georgy endlich den Höhepunkt der Verzückung. Als Teddy erschöpft über ihr zusammenbrach, biss sie ihm spielerisch ins Ohrläppchen und flüsterte: »Der Herr Abgeordnete für Horsham hat dem Haus soeben einen Akt der Unzucht dargeboten. Alle, die dafür sind, heben bitte die Hand und rufen laut >Ja »Wenn ich Euch um diesen Tanz bitten dürfte?«
Wie oft hatte Lu diesen Satz mittlerweile schon gehört? Dennoch lächelte sie liebenswürdig und entgegnete: »Aber mit dem größten Vergnügen, Lord Kerry. Da fällt mir ein - ist >Kerry< nicht ein irischer Titel?«
»Aber ja. Mein Vater wurde zum Grafen von Kerry ernannt, als sein Cousin verstarb, ohne eigene Nachkommen zu hinterlassen.«
»Ich verstehe.« Louisa nickte einmal. »Und nun wurde Euer Vater ja auch noch zum Ratspräsidenten ernannt. Vergebt mir meine Unwissenheit, Lord Kerry, aber seid Ihr nicht ebenfalls Parlamentsmitglied?«
»Auch das ist richtig. Ich bin Abgeordneter für den Wahlkreis Caine in Wiltshire. Bitte, möchtet Ihr mich nicht einfach >Tom< nennen, Lady Lu?«
Louisa zuckte nonchalant mit den Achseln. »Ja, warum eigentlich nicht? Da ja auch Euer Vater und meine Mutter bereits enge Freunde sind, spricht ja wohl nichts dagegen.« Freundschaftlich lächelte sie ihn an.
»Wusstet Ihr eigentlich«, fuhr Tom aufgeregt fort, »dass mein Vater einst um die Hand Eurer Mutter angehalten hat?«
Erstaunt riss Louisa die Augen auf. »Soll das etwa heißen, sie hat seinerzeit den Marquis von Lansdowne abgewiesen?«
»Nun, um bei der Wahrheit zu bleiben: Damals war er ja noch gar kein Marquis. Damals war mein Vater bloß Lord Petty.«
Aha!, dachte Louisa. Das erklärt auch, warum Mutter seinen Antrag nicht angenommen hat. Laut erwiderte sie: »Dann freut es mich natürlich ganz besonders, dass sie dennoch über all die Jahre hinweg so gute Freunde geblieben sind.«
»Ja, auch ich bin darüber sehr froh.« Tom verstummte. Dann holte er einmal tief Luft und raunte: »Denn hätten die beiden schließlich doch noch geheiratet, dann wären wir beide ja nun Bruder und Schwester.«
»Um Himmels willen!«, lachte Louisa unbekümmert. »Ich habe schon jetzt viel zu viele Brüder. Noch einen davon brauche ich ganz bestimmt nicht.« Oje, seufzte sie einen knappen Wimpernschlag später im Stillen. Er sieht mich so komisch an. Ich glaube, ich habe da gerade genau das Falsche gesagt. »Andererseits ...«, lenkte sie hastig ein, und in Toms Augen erschien ein hoffnungsvolles Aufleuchten. »Andererseits wärt Ihr bestimmt ein ganz fantastischer Bruder geworden, Lord Tom.« Abrupt verblasste das Leuchten in seinen Augen wieder, und wo eben noch Hoffnung gewesen war, regierte nun nur noch tiefe Enttäuschung. Hastig bedankte Lu sich bei ihm für diesen Tanz und eilte zu Johnny hinüber.
»Johnny, Gott sei Dank, dass du endlich da bist. Ich glaube, Lord Kerry hat sich in mich verliebt. Er hat mir erzählt, dass sein Vater einst Mutter einen Antrag gemacht hätte, und ich hatte schon Angst, dass er das zu einer Tradition machen will.«
»Meine liebe Louisa, die Ehe ist doch kein Todesurteil. Zumal genau das doch auch der Hintergrund dieser ganzen Debütantinnenbälle ist. Man debütiert, um Anträge zu erhalten! So einfach ist das.«
»Trotzdem macht mir der Gedanke zu heiraten richtig Angst. Und aufs Kinderkriegen freue ich mich ganz sicher auch nicht. Als Frau hat man so wenig Kontrolle über sein eigenes Leben. Männer können tun und lassen, was sie wollen. Wir Frauen können das nicht. Stattdessen wird man einfach vom Vater an den Ehemann weitergereicht. Und der wiederum hat dann die komplette Kontrolle über dich. Mutter und Vater waren zwar immer glücklich miteinander, aber jeder
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