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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Also dann, bis später, meine Schöne.«
    Strahlend schob sie das Handy zurück in ihre Tasche und knöpfte ihren Büstenhalter und die Bluse wieder zu. Sie wurde nicht oft von irgendwelchen Männern schön genannt. »Falls er wirklich …«
    »Wofür zum Teufel hältst du mich?«
    Sie blinzelte verwirrt. McNabs Stimme hatte nur sehr selten einen derart rauen, gefährlichen Klang. Und als sie ihm ins Gesicht sah, nahm sie das aufgebrachte Glitzern in seinen Augen wahr. »Hä?«
    »Und wofür hältst du dich?«, fauchte er sie an. »Du lässt dich von mir ausziehen und es hätte nur noch ein paar Sekunden gedauert, bis ich in dir drin gewesen wäre. Und dann flirtest du plötzlich schamlos übers Link und machst auch noch einen Termin mit einem verdammten Callboy aus.«
    Fast hätte sie noch einmal »Hä?« gefragt, da sie seine Worte kaum verstand. Doch der Klang seiner Stimme und die Gehässigkeit seiner Bemerkung drangen deutlich zu ihr durch. »Ich habe nicht geflirtet, du Idiot.« Oder zumindest kaum, verbesserte sie sich und tat die ungebetenen Schuldgefühle mit einem Schulterzucken ab. »Ich habe auf Befehl meiner Vorgesetzten Ermittlungen geführt. Und außerdem geht dich das alles nicht das Geringste an.«
    »Ach nein?« Er packte sie unsanft bei den Schultern und drückte sie alles andere als sinnlich oder spielerisch gegen die Wand.
    Dadurch rief er neben Schuldgefühlen echte Furcht in ihr wach. »Was ist bloß mit dir los? Nimm sofort deine Hände weg, sonst haue ich dich um.« Normalerweise würde sie das sicher auch problemlos schaffen, doch war dies kein normaler Augenblick und sie zitterte vor Angst.
    »Was mit mir los ist? Du willst wissen, was mit mir los ist?« Der seit Wochen angestaute Zorn brach ungefiltert aus ihm heraus. »Ich bin es einfach leid, dass du nach Belieben entweder mit mir oder mit diesem Monroe in die Kiste steigst. Das ist mit mir los.«
    »Was?« Vor lauter Überraschung quollen ihr beinahe die Augen aus dem Kopf. »Was?«
    »Falls du dir ernsthaft einbildest, ich würde für irgendeinen Gigolo klaglos den Ersatzmann spielen, dann hast du dich geirrt. Dann hast du dich eindeutig geirrt.«
    Erst wurde sie puterrot, dann leichenblass. So war es überhaupt nicht. So war es ganz und gar nicht, da ihre Beziehung zu Charles Monroe rein platonisch war. Aber sie wollte verdammt sein, wenn sie das jetzt unumwunden zugab.
    »Es ist unglaublich dumm und vor allem schrecklich, so etwas zu sagen. Also lass mich endlich los, du Hurensohn.«
    Sie versuchte, Ian fortzuschieben, und als er sich nicht bewegte, verursachte das gleichermaßen Zorn wie Unbehagen in ihr. »Ach ja? Aber lass mich dir vorher noch eine Frage stellen. Wie würdest du dich fühlen, wenn ich einen Anruf von irgendeiner Tussi entgegennehmen würde, während ich noch mit dir zusammen bin? Wie zum Teufel würdest du das finden?«
    Sie hatte keine Ahnung. Der Gedanke war ihr völlig neu. Da sie jedoch kein anderes Mittel fand, um sich gegen ihn zu wehren, rief sie ihren ganzen Ärger wach und erklärte ihm in möglichst kühlem Ton: »Hör zu, McNab, du kannst jederzeit mit jedem Menschen reden, auch mit jeder Frau. Und mit wem ich rede oder was ich tue, geht dich einen feuchten Kehricht an. Wir arbeiten zusammen, schlafen miteinander, aber du hast keinen Exklusivanspruch auf mich. Ganz sicher hast du nicht das Recht, mir irgendwelche Vorwürfe zu machen, nur weil ich von einem Informanten angerufen worden bin. Und wenn ich während des Gesprächs mit diesem Informanten nackt vor ihm auf dem Tisch hätte tanzen wollen, ginge dich auch das nicht das Geringste an.«
    Nicht, dass sie das jemals täte. Ihre Freundschaft zu Charles Monroe schloss solche Dinge aus. Aber das war momentan absolut egal.
    »Das ist es also, was du willst?« Neben dem Gefühl des Zorns wogten in McNab Trauer und Verletztheit auf. Das konnte er nicht zulassen, und so trat er nickend einen Schritt zurück. »Meinetwegen. Kommt mir gerade recht.«
    »Umso besser.«
    »Ja, fantastisch.« Wütend packte er den Türgriff und fluchte leise, da er vergessen hatte, vorher aufzuschließen, wodurch sein fulminanter Abgang verdorben worden war. Mit einem letzten giftigen Blick in ihre Richtung schloss er auf, trat in den Korridor hinaus und warf die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu.
    Schnaubend knöpfte sie ihre Uniformjacke zu und strich sie schniefend glatt. Bloß nicht. Entschlossen straffte sie die Schultern. Sie würde ganz bestimmt nicht heulend in

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