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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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würden«, erklärte Peabody in mühsam würdevollem Ton.
    »Ich wusste, dass es dazu kommen würde. Ich habe es die ganze Zeit gewusst.« Sie sprang von ihrem Stuhl und trat wütend gegen ihren Schreibtisch.
    »Er hat gesagt, ich wäre …«
    »Nein!« Eve warf die Arme in die Luft, als müsse sie sich vor einem Meteoriten schützen, der auf sie zugeschossen kam. »Nein, vergessen Sie’s. Sie heulen sich gefälligst nicht bei mir aus. Ich will nichts davon hören, will nichts davon wissen, will nicht mal daran denken. Wir sind hier bei der Polizei! Sie sind Polizistin und außerdem im Dienst«, rief sie Peabody roh in Erinnerung, als sie die dicken Tränen in ihren dunklen Augen sah.
    »Ja, Madam.«
    »Oh, Mann.« Eve presste ihre Handflächen gegen ihre Schläfen, damit sie nicht vollends den Verstand verlor. »Okay, ich sage Ihnen, was Sie tun werden. Sie gehen jetzt zur Krankenschwester, lassen sich was von ihr geben und legen sich ein bisschen hin. Dann reißen Sie sich zusammen, schwingen Ihren Hintern zu unserer Besprechung und werden sich benehmen, wie es sich für eine Ordnungshüterin gehört. Ihre Privatprobleme heben Sie sich bitte bis nach Schichtende auf.«
    »Zu Befehl, Madam.« Mit einem neuerlichen Schniefen wandte sich Peabody zum Gehen.
    »Officer? Wollen Sie etwa, dass er Sie in diesem Zustand sieht?«
    Diese Frage erzielte die gewünschte Wirkung. Peabody blieb ruckartig stehen und straffte ihre Schultern. »Nein.« Sie wischte sich mit ihrem Handrücken die Nase ab, sagte noch einmal »nein« und marschierte zielstrebig hinaus.
    »Das hat mir gerade noch gefehlt«, murmelte Eve und nahm, um die Arbeit ihrer Assistentin zu erledigen, seufzend hinter ihrem Schreibtisch Platz.
    In einem anderen Bereich der Wache waren die Korridore breit und die Fußböden blitzblank. Auf den Tischen standen die besten Geräte, die die Polizei sich leisten konnte, und auf den Stühlen saßen Männer und Frauen wahlweise in eleganten Anzügen oder Kostümen oder einfach in lässigem Schick.
    Die Luft war erfüllt von beständigem Summen, Surren, Piepsen, und die großen Wandbildschirme warfen ohne Pause Bilder, Zahlen und Texte in den Raum.
    Es gab drei Holo-Räume für Simulationen und Rekonstruktionen. Sie wurden für diese Zwecke, fast genauso oft jedoch für private Ausflüge in die Welt der Fantasie, romantische Begegnungen oder schlicht kurze Nickerchen benutzt.
    In der Abteilung für elektronische Ermittlungen, deren Wände zur Stimulierung der Hirntätigkeit extra leuchtend rot gestrichen waren, herrschte niemals Ruhe. Alle standen ständig unter Strom.
    Als Roarke den Raum betrat, sah er sich erst mal um. Die Ausrüstung, bemerkte er, war nicht schlecht, wäre jedoch in spätestens sechs Monaten hoffnungslos antiquiert. Das wusste er, weil eins von seinen Forschungsund Entwicklungsunternehmen gerade mit einem neuen Lasercomputer fertig geworden war, der alles, was es bisher zu kaufen gab, bei weitem übertraf. Er machte sich eine gedankliche Notiz, jemanden aus seiner Marketingabteilung hier anrufen zu lassen. Die Zweitfamilie seiner Frau bekäme von ihm einen guten Preis.
    In einer der nach drei Seiten mit Plexiglas abgeschirmten Ecken entdeckte er McNab. Eine Reihe anderer elektronischer Ermittler stapften mit Headsets durch den Raum, riefen irgendwelche Daten auf oder gaben Codes in ihre Handcomputer ein, McNab jedoch saß finster grübelnd zurückgelehnt auf seinem Stuhl.
    »Ian.«
    McNab fuhr zusammen, stieß unsanft mit dem Knie gegen die Unterseite seines Schreibtischs, fluchte und wandte sich erst dann an seinen Gast. »Hi. Was machen Sie denn hier?«
    »Ich hatte gehofft, ich könnte kurz mit Feeney sprechen.«
    »Sicher, er ist hinten in seinem Büro. Da entlang«, erklärte er und wies schräg vor sich. »Und dann nach rechts. Die Tür steht normalerweise offen.«
    »Fein. Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«
    McNab zuckte die knochigen Schultern. »Weiber.«
    »Ah. Geht es eventuell etwas genauer?«
    »Man sollte einen möglichst großen Bogen um sie machen. Das ist alles, was ich dazu sagen kann.«
    »Haben Sie Ärger mit Peabody?«
    »Gehabt. Aber das ist jetzt vorbei. Es ist allerhöchste Zeit, dass ich meine Talente wieder mehr verteile. Gleich heute Abend habe ich ein Date mit einem Rotschopf mit den besten Brüsten, die es für Geld zu kaufen gibt, und einer Vorliebe für schwarzes Leder.«
    »Verstehe.« Und da das wirklich stimmte, klopfte er McNab mitfühlend auf die Schulter. »Tut mir

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