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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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aus den Personalakten der beiden FBI-ler aus dem Hut gezaubert.«
    Hätten sie in dieser Minute gepokert, hätte seine gleichmütige Miene ihm selbst mit einem jämmerlichen Blatt eindeutig den Sieg beschert. »Ach ja?«
    »Tu doch nicht so. Das Ganze trug eindeutig deine Handschrift.«
    »Lieutenant. Wie du sehr wohl weißt, lasse ich nie irgendwelche Fingerabdrücke, geschweige denn handschriftliches Beweismittel zurück.«
    »Und wie du sehr wohl weißt, wollte ich nicht, dass du auf verbotenen Wegen irgendwelche Informationen für mich beschaffst.«
    »Das habe ich auch nicht getan.«
    »Nein, du hast stattdessen Feeney als Mittelsmann benutzt.«
    »Hat er das gesagt?« Als sie wütend zischte, lächelte er sie begütigend an. »Offensichtlich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass euch die Daten, die er von diesem anonymen Informanten hatte, nützlich gewesen sind.«
    Stirnrunzelnd stieß sie sich von ihrem Schreibtisch ab und tigerte durch den Raum. Dann aber gab sie auf und erzählte ihm von ihrem Treffen mit der Agentin Stowe.
    »Es ist nie leicht, einen Freund oder eine Freundin zu verlieren«, bestätigte er. »Und wenn man das Gefühl hat, man hätte etwas unternehmen können, um es zu verhindern, reißt das eine Wunde, die niemals wieder ganz geschlossen werden kann.«
    Da sie wusste, dass auch er gezwungen war, mit einer solchen Wunde zu leben, legte sie ihm die Hände auf die Schultern und sah ihm ins Gesicht. »Trotzdem ist niemandem geholfen, wenn man sich deshalb pausenlos mit Selbstvorwürfen quält.«
    »Aber du hilfst ihr, die Wunde verheilen zu lassen. Genau, wie du mir dabei geholfen hast. Kann ich dich dabei vielleicht unterstützen?«
    »Sie hat mir die Namen von drei Männern aufgeschrieben. Ich will so viel wie möglich über diese Typen wissen, ohne dass sie etwas davon merken. Es ist nicht verboten, sich mit ihnen zu befassen, und es ist auch nicht verboten, das zu tun, ohne dass sie etwas davon mitbekommen, solange man nicht Einsicht in versiegelte Dokumente nimmt. Was wahrscheinlich nicht nötig ist. Ich möchte lediglich eine diskrete Überprüfung dieser drei. Wenn du sie durchführst, kriegt das FBI bestimmt nichts davon mit. Wenn ich es selber mache, rufe ich dadurch erneut Jacoby auf den Plan.«
    »Und wenn du dich offiziell besonders eingehend mit Winifred befasst, tut er das vielleicht genauso. Dann stieße er womöglich ebenfalls auf den Namen Stowe, und sie liefe Gefahr, dass sie doch noch von dem Fall abgezogen wird.«
    »Genau. Kannst du mir also diese Informationen besorgen, ohne dabei das Gesetz zu übertreten?«
    »Ja, auch wenn ich es eventuell geringfügig biegen muss. Aber nur in einem Maß, dass man mir auf die Finger klopfen und mich mit einer niedrigen Geldstrafe belegen könnte – wenn ich so unbeholfen wäre, mich dabei erwischen zu lassen.«
    »Ich kann es nicht riskieren, wieder eine Erlaubnis zur Akteneinsicht zu beantragen, damit alles seine Ordnung hat. Schließlich wissen wir noch nicht, wer die geplante Festnahme von Yost an die FBI-ler ausgeplaudert hat.«
    »Wie heißen die drei Männer?«
    Sie zog den Zettel aus der Tasche und drückte ihn ihm in die Hand.
    »Hm, rein zufällig kenne ich sie alle drei. Deshalb bleibt uns eine illegale Überprüfung vermutlich von vornherein erspart.«
    »Du kennst sie?«
    »Ich kenne Hinrick, den Deutschen, und von Naples, dem Amerikaner, habe ich schon einiges gehört. Ich glaube, er hat seinen Erstwohnsitz in London. Gerald, der Sohn des Botschafters, hat einen tadellosen Ruf. Dem Anschein nach ist er ein treuer Ehemann, ein liebevoller Vater und ein lupenreiner Diplomat. Sein Vater hat sehr viel dafür bezahlt, dass diese Fassade noch keine Risse bekommen hat.«
    »Und was steckt hinter der Fassade?«
    »Nach allem, was mir über ihn zu Ohren gekommen ist: ein verwöhnter, ziemlich widerlicher junger Mann mit einem aufbrausenden Temperament sowie einer Vorliebe für Gruppensex und illegale Drogen. Auf Drängen seines Vaters ist er schon ein paar Mal in privaten Rehakliniken auf Entzug gewesen. Aber es hat offensichtlich nie etwas genützt.«
    »Woher weißt du all diese Dinge?«
    »Wenn er es sich leisten kann, führt er ein recht ausschweifendes Leben. Sowohl der Sex als auch die Drogensucht kosten eine Stange Geld. Es ist bekannt, dass er, vorsichtig formuliert, dabei geholfen hat, dass gewisse Wertgegenstände aus gewissen Häusern die Besitzer wechseln konnten.«
    »Er hat irgendwelche Diebstähle für dich

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