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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Gebäuden, die Roarke gehörten, attackiert.
    French war eine Fremde, eine gesichtslose Angestellte für Roarke gewesen. Talbot beinahe so etwas wie ein Freund.
    Die dritte Zielperson würde ihm also bestimmt noch näher stehen.
    Würde Yost versuchen, sie selbst aus dem Verkehr zu ziehen? Das wäre ihr am liebsten, doch war ein derartiger Sprung sicherlich zu groß. Eher würde er sich abermals an einen Angestellten halten, ginge er weiter nach seinem bisherigen Muster vor. Dieses Mal jedoch würde er jemanden wählen, der Roarke deutlich näher stand als French und Talbot. Jemanden, der ihm vertraut war.
    Vielleicht seine Geschäftsführerin Caro? Das wäre möglich, und aus diesem Grund hatte Eve bereits ein paar Kollegen angerufen und dafür gesorgt, dass die tüchtige Frau unter Bewachung genommen worden war.
    Doch war es ihr unmöglich, jedem hochrangigen Mitglied seines Teams hier in New York denselben Schutz angedeihen zu lassen, war ihr bewusst.
    Falls Yost außerdem die Stadt verließ und stattdessen jemanden aus einem der zahllosen Büros, einer der unzähligen Fabriken oder Organisationen, die Roarke nicht nur auf der Erde, sondern allerorten im erforschten Sonnensystem besaß, als Opfer auserkor, stieg die Zahl der Zielpersonen in einen astronomischen Bereich.
    Trotzdem bemühte sie sich weiter, die Zahl der potenziellen Opfer zu begrenzen, indem sie in dem Datenberg, den Roarke ihr überlassen hatte, nach irgendeinem Hinweis fahndete. Die Folge waren bohrende Kopfschmerzen. Wie konnte dieser Mann nur so vieles besitzen? Wie konnte irgendjemand nur so viel besitzen wollen? Und wie zum Teufel stellte er es an, dass er nicht total den Überblick über sein Imperium verlor?
    Sie schob diesen Gedanken zur Seite und kam zu dem Ergebnis, dass all die Mühe, die sie sich hier machte, völlig vergeblich war. Wenn schon Roarke selbst nicht in der Lage war, den Namen einer potenziellen Zielperson zu nennen, gab sie dieses Bestreben am besten auf.
    Sie ging hinüber in die Küche, um sich einen frischen Kaffee zu besorgen, und nutzte die paar Schritte, damit sie wieder einen halbwegs klaren Kopf bekam.
    Ein privater Rachefeldzug. Falls dies tatsächlich das Motiv für diese Morde war, weshalb hatte man es dann nicht gleich auf Roarke persönlich oder wenigstens auf Menschen, die ihm wirklich nahe standen, abgesehen?
    Geschäft. Es ging eindeutig ums Geschäft. Welches waren seine wichtigsten Projekte?
    Sie rieb sich die pochenden Schläfen und wandte sich erneut Roarkes Daten zu. Es sah aus, als jongliere er zurzeit mit etlichen Dutzend genehmigten Projekten. Dies war eine Zahl, die einen schwindlig werden ließ.
    Olympus. Das war sein Lieblingsvorhaben, ging es ihr durch den Kopf. Ein Ort wunderbarer, wenn auch endlos komplizierter Fantasie. Er baute dort oben eine gottverdammte Welt: Hotels, Casinos, Häuser, Feriendörfer, Parks. Und alles so luxuriös, wie es sich nur erträumen ließ.
    Häuser. Ferienhäuser, Altersruhesitze, Villen, Herrenhäuser, hochmoderne Penthäuser, Präsidentensuiten – für jeden Geschmack war irgendwas dabei. Etwas für den Menschen, der schon alles hatte, und der sich alles leisten konnte, dachte sie.
    Etwas für einen Mann wie Yost.
    Sie machte sich auf den Weg in Roarkes Büro, blieb jedoch in der Verbindungstür zwischen beiden Zimmern stehen.
    Er saß hinter seinem Schreibtisch wie der Kapitän eines großen Schiffs. Seine schwarzen Haare hingen ihm in einem kurzen, seidig weichen Schwanz im Nacken, und in seinen blauen Augen lag das kalte Leuchten, das ihr zeigte, wie konzentriert er bei der Arbeit war.
    Er hatte seine Jacke ausgezogen, den Hemdkragen geöffnet und die Ärmel hochgerollt. Etwas, irgendetwas an diesem Erscheinungsbild rief auch nach über einem Jahr noch zärtliches Verlangen und gleichzeitig Besitzerstolz in ihr wach.
    Sie könnte ihn über Stunden hinweg einfach aus der Ferne ansehen und wäre trotzdem nach wie vor verblüfft, wie sie an diesen Mann geraten war.
    Jemand will dir wehtun, dachte sie. Aber das lasse ich nicht zu.
    Er hob den Kopf. Er hatte sie gerochen oder vielleicht gespürt. So war es jedes Mal, wenn sie den Raum betrat. Während ein paar intensiven Sekunden sahen sie einander reglos an, und trotz der Stille, die zwischen ihnen herrschte, gingen Tausende von Botschaften zwischen ihnen hin und her.
    »Dass du dir Sorgen um mich machst, wird dir nicht dabei helfen, diesen Typen zu erwischen.«
    »Wer sagt denn, dass ich mir Sorgen um dich

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