Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
der Geburt unserer jeweiligen Kinder ungeduldig vor dem Kreißsaal auf und ab getigert. Ich bin der Patenonkel ihres Sohnes. Sie ist eine wunderbare Frau. Es ist mir eine Ehre, dass ich mich als ihr Freund bezeichnen darf.«
    Eve wartete, bis er Platz genommen hatte. »Freunde haben häufig das Bedürfnis, einander zu beschützen. Manchmal gehen sie dabei sogar etwas zu weit.«
    Er blinzelte sie verständnislos an. »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Weiß sie, wie hoch die Schulden ihres Sohnes derzeit sind?«
    »Über die Privatleben von meinen Freunden spreche ich nie, Lieutenant. Und als Magdas Manager erörtere ich weder ihre Finanzen noch die ihres Sohnes mit der Polizei.«
    »Selbst wenn diese Erörterung dazu beitragen könnte, ihr großes Unglück zu ersparen? Ich bin keine Journalistin, Mr Mince. Ich bin nicht hier, weil ich irgendwelche Tratschgeschichten hören will. Mir geht es einzig um die Sicherheit Ihrer Freundin und ihres Besitzes.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was die finanzielle Situation von Vince damit zu tun haben soll.«
    »Sie haben schon früher regelmäßig Schulden für ihn beglichen. Entweder Sie selber oder Magda. Und das tun Sie nach wie vor. Weil sich sein Verhalten nämlich nicht geändert hat. Aber eines sollten Sie bedenken: Seine Haupteinnahmequelle, nämlich seine Mutter, steht im Begriff, einen Teil ihres Vermögens im Wert von möglicherweise über einer Milliarde Dollar einer Stiftung zu vermachen und dadurch seinem Zugriff zu entziehen. Wie kommt er damit zurecht?«
    Sie sah ein kurzes Flackern in seinen Augen, doch dann wandte er sich hastig ab. »Ich verstehe wirklich nicht, was das mit -«
    »Mr Mince. Ich kann mir die Genehmigung besorgen, mir alle Ihre Unterlagen anzusehen. Ich kann Sie obendrein dazu verpflichten, aufs Revier zu kommen, um Sie dort offiziell zu vernehmen. Nur, dass ich das aus einer Reihe von Gründen gar nicht will. Einer dieser Gründe ist der, dass mein Mann große Bewunderung und Zuneigung für Ihre Freundin hegt. Ich denke also an ihn und auch an sie, und daran, was es für sie beide bedeuten könnte, käme es in Verbindung mit der bevorstehenden Auktion zu einem wie auch immer gearteten Skandal.«
    »Sie glauben doch wohl nicht, dass Vince ihr irgendwelche Scherereien machen will. Das würde er nicht wagen.«
    »Weiß sie über seine momentane finanzielle Situation Bescheid?«
    Mince sank in sich zusammen, runzelte sorgenvoll die Stirn und stellte seine Kaffeetasse auf den Tisch. »Nein. Dieses Mal habe ich ihr nichts davon gesagt. Sie denkt, er hätte sich geändert. Sie ist so unglaublich glücklich, weil er ein derartiges Interesse an ihrer Stiftung und an der Auktion entwickelt hat …« Er brach entgeistert ab, schüttelte dann aber vehement den Kopf.
    »Aber nein. Nein. Er kann die Auktion nicht mehr verhindern. Die Sache ist inzwischen unter Dach und Fach. Sämtliche Verträge sind längst unterzeichnet. Der Erlös dieser Versteigerung geht an die Stiftung. Daran kann er nicht mehr rütteln. Dagegen kann er nichts mehr tun. Es ist unerheblich, dass er anfangs gegen dieses Vorhaben gewesen ist.«
    »Er hat also versucht, die Sache zu verhindern?«
    Mince stand auf, lief durch das Zimmer, presste seine Handflächen gegeneinander und meinte mit unglücklicher Stimme: »Ja. Ja, er hat heftig dagegen protestiert. Hat erklärt, sie gäbe einfach sein Erbe fort. Sie hatten deshalb einen fürchterlichen Streit. Sie war am Ende ihrer Geduld und hat ihm erklärt, es wäre allerhöchste Zeit, dass er anfängt, seinen Lebensunterhalt selber zu verdienen, weil sie nämlich nicht mehr ständig irgendwelche Löcher stopfen würde, die er mit seinem losen Lebenswandel in seine Finanzen reißt. Sie ging sogar so weit zu sagen, einer der Vorzüge der Stiftung wäre, dass sie ihm gar kein Geld mehr geben könnte, wenn er sie erneut anbetteln sollte. Auf diese Weise wäre er nun endlich gezwungen, sein Leben selber in die Hand zu nehmen, denn dafür wäre es allerhöchste Zeit. Sie hätte diese Stiftung also nicht nur zugunsten derjenigen gegründet, die sie mit den Geldern fördern möchte, sondern auch, weil es am Schluss sicher für ihn das Beste sei.«
    »Und was hat ihn dazu bewogen, seine Meinung zu ändern?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Hilflos zuckte er mit den Schultern. »Erst war er außer sich vor Zorn. Er hat sie dadurch so unglücklich gemacht, dass sie in Tränen ausgebrochen ist, was man bei ihr so gut wie nie erlebt. Hat sie

Weitere Kostenlose Bücher