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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einfach sitzen lassen und sich über zwei Wochen nicht gemeldet. Keiner von uns wusste, wo er war. Dann stand er plötzlich gesenkten Hauptes reumütig vor der Tür. Meinte, sie hätte natürlich Recht, es täte ihm Leid, er würde sich schämen und alles in seiner Macht Stehende tun, um sie stolz auf sich zu machen.«
    »Aber das haben Sie ihm nicht geglaubt.«
    Er seufzte leise. »Nicht eine Minute. Aber sie hat es ihm abgekauft. Egal, ob er sie ständig in die Verzweiflung treibt – sie betet ihn an. Sie war überglücklich, als er darum bat, sich aktiv an der Ausstellung beteiligen zu dürfen. Und eine Zeit lang sah es tatsächlich so aus, als hätte er es wirklich ernst gemeint. Dann aber kamen erneut jede Menge Rechnungen für ihn. In dem Versuch, ihr neues Unglück zu ersparen, habe ich sie ihr nicht gezeigt. Ich habe mit ihm geredet und die Rechnungen bezahlt. Geredet und bezahlt. Geredet und bezahlt. Dann habe ich ihm damit gedroht, dass ich zu Magda gehen würde. Er hat mich angefleht, es nicht zu tun, und mir hoch und heilig versprochen, es wäre das allerletzte Mal.«
    »Und wann war das?«
    »Kurz bevor wir nach New York gekommen sind. Seither hat er sich tadellos benommen, nur …«, er warf einen bedeutungsvollen Blick auf den summenden Computer, »… dass gerade heute ein paar neue Rechnungen gekommen sind. Ich bin am Ende meiner Weisheit und weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll.«
    »Betrafen einige Rechnungen, die Sie nach seinem Streit mit seiner Mutter für ihn beglichen haben, Flüge in die Delta-Kolonie oder nach Paris?«
    Minces Lippen bildeten einen schmalen, bleichen Strich. »Beides. Er hat Freunde dort. Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich diese Freunde, auch wenn sie aus guten Familien stammen, besonders mag. Sie sind extrem wild und haben nicht das geringste Verantwortungsgefühl. Regelmäßig, wenn Vince mit Dominic Naples II oder Michel Gerald zusammen ist, wird sein Schuldenberg noch höher.«
    »Mr Mince, würden Sie mir eventuell gestatten, einen Blick auf die Rechnungen zu werfen, die heute Morgen angekommen sind?«
    »Lieutenant, über solche Dinge rede ich noch nicht einmal mit meiner Frau. Sie verlangen von mir, einen Vertrauensbruch zu begehen.«
    »Nein, ich bitte Sie, genau das Gegenteil zu tun.« Sie stand auf. »Würde Vince Lane seiner Mutter schaden, wenn er sich einen finanziellen Vorteil davon verspricht?«
    »Körperlich? Nein, nein, natürlich nicht. Das ist völlig ausgeschlossen.«
    »Es gibt noch andere Möglichkeiten, jemandem zu schaden.«
    Minces Lippen fingen an zu zittern. »Ja, ja, die gibt es. Und ja, ich fürchte, er würde so weit gehen. Er liebt sie. Auf seine Art liebt er sie sogar sehr. Aber er … ich rufe die Daten für Sie auf.«
    Eve brauchte nur ein paar Sekunden, bis sie die gesuchte Rechnung fand. »Naples Communications. Eine Million Dollar.«
    »Entsetzlich«, entfuhr es Mince. »Vince hat gar keine Verwendung für ein so teures System. Ich kann wirklich nicht verstehen, was er sich dabei gedacht hat.«
    »Ich schon«, murmelte Eve.
     
 
    »Glauben Sie, dass er sich an sein Versprechen halten wird, weder Magda noch Vince etwas von dieser Unterredung zu erzählen?«, fragte Peabody, als sie mit dem Lift hinauf in die Etage fuhren, in der Lane mit seiner Freundin Liza residierte.
    »Ja, zumindest vorläufig. Auf alle Fälle werden wir den guten Vince und seine sauberen Freunde unter die Lupe nehmen können, ohne dass er sie sofort warnt.«
    »Seine eigene Mutter zu betrügen. Das ist so ziemlich das Gemeinste, was es gibt.«
    »Ich denke, Mord ist weitaus schlimmer.«
    Sie marschierten den menschenleeren Korridor hinunter, drückten auf den Klingelknopf neben der glänzenden Flügeltür der Suite, und sofort machte Lane persönlich ihnen auf.
    Er trug einen lässigen Pullover, eine bequeme Freizeithose, eine sportliche Uhr, hatte nackte Füße und ein breites, perfektes Lächeln im Gesicht.
    »Eve, wie schön Sie wiederzusehen. Oder sollte ich Sie besser Lieutenant nennen, falls Sie dienstlich hier sind?«
    »Da ich hier bin, um über einige Aspekte der Versteigerung zu sprechen, bleibt diese Entscheidung Ihnen überlassen.«
    Lachend trat er einen Schritt zurück und lud die beiden Frauen mit einer ausholenden Armbewegung ein. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue, dass Sie sich dafür interessieren. Ich bin sicher, dass das meine Mutter ungemein beruhigt. Bitte nehmen Sie doch Platz und machen es sich

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