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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie allein.
     
 
    Es war eine Erleichterung, dass Talbots momentane Freundin Dana sich ausgeweint zu haben schien, bis Eve ihr gegenüber Platz nahm, um sie zu vernehmen. Ihre Augen waren rot verquollen und, als hätte all das Weinen sie völlig ausgetrocknet, trank sie literweise kaltes Wasser. Zumindest aber wirkte sie inzwischen mehr oder weniger gefasst.
    »Wir hätten uns zu einem späten Mittagessen treffen sollen. Er meinte, dass er gegen zwei eine Pause machen könnte. Er wäre mit Bezahlen dran gewesen.«
    Ihr Mund fing an zu zittern, und sie biss sich einmal kräftig auf die Lippe, ehe sie erklärte: »Wir haben immer abwechselnd bezahlt. Es gibt ein Restaurant, Polo’s, gleich drüben in der Zweiundachtzigsten, das wir beide mögen. Ich lebe nicht weit von dort entfernt, und wir arbeiten beide mittwochs von zu Hause aus. Ich bin Literaturagentin bei Creative Outlet. So haben wir uns auch kennen gelernt, vor ein paar Monaten auf einem Seminar. Ich war heute ziemlich spät dran und kam erst gegen zwanzig nach zwei in das Lokal.«
    Sie machte eine Pause, trank erneut Wasser und kniff kurz die Augen zu. Sie hatte zwar kein schönes, aber doch ausdrucksstarkes Gesicht. »Ich hatte ein langes Telefongespräch mit einem Klienten, der ein paar Streicheleinheiten brauchte. Jonah macht stets Witze darüber, dass ich nie pünktlich bin. Er nennt es Dana-Zeit. Als ich also in das Restaurant kam und er noch nicht da war, war ich richtiggehend selbstzufrieden. Ich hatte die Absicht, ihm unter die Nase zu reiben, dass nicht immer ich die Unpünktliche von uns beiden bin. Oh, Gott, eine Sekunde bitte, okay?«
    »Lassen Sie sich Zeit.«
    Dieses Mal presste sie sich das Wasserglas gegen die Stirn und rollte es dort langsam hin und her. »Gegen halb drei rief ich an, um zu fragen, wo er bleibt. Er ging nicht ans Telefon. Deshalb habe ich noch mal eine Viertelstunde gewartet. Zu Fuß ist es von hier aus höchstens fünf Minuten bis zu dem Restaurant. Einerseits wurde ich langsam sauer, und andererseits habe ich angefangen, mir Sorgen um ihn zu machen. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Ja, ja, ich weiß.«
    »Also beschloss ich, zu ihm rüberzugehen. Ich habe die ganze Zeit gedacht, wir würden uns bestimmt irgendwo auf halbem Wege treffen, er wäre völlig außer Atem und hätte alle möglichen Entschuldigungen dafür, dass er so spät erscheint. Ich habe überlegt, ob ich ihm eine Szene machen oder die Entschuldigung großmütig akzeptieren sollte, und dann, als ich hier ankam …«
    »Hatten Sie einen Schlüssel für die Haustür?«
    »Was?«
    Der Ausdruck ihrer verquollenen Augen wurde glasig, dann aber hatte sie sich sofort wieder in der Gewalt. Gut, überlegte Eve. Du machst deine Sache wirklich gut. Du wirst diese Tragödie überstehen.
    »Hatten Sie einen Schlüssel oder kannten Sie den Zugangscode?«
    »Nein. Nein, weder das eine noch das andere. So weit waren wir beide noch nicht. Wir wollten es vorläufig bei einer lockeren Beziehung lassen. Wir waren eben das typische moderne amerikanische Paar, bei dem jeder eifersüchtig über seinen Freiraum wacht.«
    Nun tropfte eine Träne auf ihre linke Wange, die sie nicht wegwischte. »Die Tür war angelehnt. Das war der Zeitpunkt, in dem ich nicht mehr sauer, sondern nur noch in Sorge war. Ich habe die Tür ganz aufgeschoben und seinen Namen gerufen. Ich habe mich pausenlos versucht zu beruhigen, er säße noch über dem Buch, das er gerade Korrektur liest, und hätte einfach nicht auf die Uhr gesehen. Trotzdem bekam ich allmählich Angst. Fast hätte ich auf dem Absatz kehrtgemacht und wäre einfach wieder gegangen, aber das konnte ich dann doch nicht. Also habe ich immer wieder seinen Namen gerufen und bin langsam nach hinten gegangen, in Richtung des Büros. Dann stand ich an der Tür und habe ihn gesehen. Jonah. Ich habe ihn auf dem Boden liegen sehen und überall um seinen Kopf herum war Blut. Entschuldigung«, ächzte sie und klemmte ihren Kopf schnell zwischen die Knie.
    Als sich das Gefühl des Schwindels legte, entdeckte sie das Buch. Mit einem erstickten Aufschrei hob sie den Band vom Boden auf und strich sorgfältig die verknickten Seiten glatt.
    »Jonah hat Geschichten geliebt. Jede Art von Geschichten. Auf Büchern, auf Disketten, als Hörspiel oder Film. Man findet sie überall in seinem Haus und seinem Büro, sogar auf seinem Boot. Kann ich … glauben Sie, dass ich das hier behalten kann?«
    »Fürs Erste müssen wir alles hier im Haus behalten. Aber wenn

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