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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wir fertig sind, werde ich dafür sorgen, dass Sie es bekommen.«
    »Danke. Vielen Dank. Okay.« Sie atmete tief durch und klammerte sich an das Buch, als gäbe es ihr Kraft. »Nachdem ich ihn gefunden hatte, bin ich rausgerannt. Ich glaube, ich wäre ewig weitergerannt, aber dann habe ich einen der Wachdroiden die Straße runterkommen sehen und nach ihm gerufen. Er hat Meldung gemacht, und ich habe mich einfach auf die Treppe gesetzt und angefangen zu heulen.«
    »Hat Jonah immer mittwochs von zu Hause aus gearbeitet?«
    »Ja, außer, wenn er geschäftlich unterwegs war oder es irgendeine Besprechung gab, bei der er nicht fehlen durfte.«
    »Haben Sie sich jeden Mittwoch mit ihm zum Mittagessen getroffen?«
    »In den letzten zwei, zweieinhalb Monaten haben wir versucht, uns regelmäßig jeden Mittwoch zu einem späten Lunch zu treffen. Ich schätze, dass man das beinahe Routine nennen kann. Wir haben beide so getan, als ob es zwischen uns keine Routine gibt. Wie gesagt, wir wollten jeder unseren Freiraum wahren«, wiederholte sie, und erneut rannen ihr ein paar Tränen über das Gesicht.
    »Waren Sie beide miteinander intim?«
    »Wir hatten regelmäßig Sex, auch das war beinahe so etwas wie Routine.« Fast hätte sie gelächelt. »Worte wie intim haben wir niemals benutzt, aber in den letzten Wochen hat keiner von uns beiden noch irgendjemand anderen nebenher gehabt.«
    »Ich weiß, das ist sehr persönlich, aber könnten Sie mir sagen, ob Mr Talbot irgendwelchen Intimschmuck trug?«
    »Einen kleinen Silberring im linken Hodensack. Ziemlich dämlich, aber äußerst sexy.«
    Bis zum Ende des Gesprächs hatte Dana noch ein zweites Wasserglas geleert. Da sie, als sie aufstand, trotzdem gefährlich schwankte, griff Eve nach ihrem Arm. »Warum bleiben Sie nicht noch ein wenig sitzen, bis es Ihnen besser geht?«
    »Mir geht es gut. Ich will nur noch nach Hause, weiter nichts.«
    »Eine unserer Beamtinnen wird Sie nach Hause fahren.«
    »Ich würde lieber laufen, wenn das gestattet ist. Es sind nur ein paar Blocks und ich … ich brauche einfach etwas frische Luft.«
    »Kein Problem. Eventuell müssen wir noch mal mit Ihnen reden.«
    »Aber heute nicht mehr. Bitte.« Sie ging zur Tür, blieb dort jedoch noch einmal stehen. »Ich glaube, dass ich mich eventuell richtig in ihn hätte verlieben können. Jetzt werde ich nie mehr erfahren, ob es so gekommen wäre. Ich werde es nie mehr erfahren. Das macht mich unglaublich traurig. Bei all dem Grauen über das, was Jonah passiert ist, ist es das, was mich zutiefst traurig macht.« Mit schleppenden Schritten entfernte sie sich.
    Eve blieb ein paar Minuten reglos sitzen. Sie hatte einen Toten auf dem Weg ins Leichenschauhaus, einen Killer, der methodisch seine Arbeit verrichtete, zwei arrogante FBI-ler, die darauf versessen waren, ihr den Fall zu entreißen, einen Hausgast, dem sie nicht absolut vertrauen konnte, sowie einen Ehemann, der möglicherweise ernsthaft in Gefahr war und von dem sie sicher wusste, dass er sie in Schwierigkeiten bringen würde.
    Als Feeney den Raum betrat, saß sie nach wie vor mit halb geschlossenen Augen und grimmig zusammengepresstem Mund vornübergebeugt auf ihrem Stuhl. Er spitzte die Lippen, nahm auf dem niedrigen Tisch ihr gegenüber Platz, zog die Tüte mit den Nüssen aus der Tasche und hielt sie ihr freundlich hin.
    »Willst du erst die gute oder die schlechte Nachricht hören?«
    »Fang am besten mit der schlechten an. Weshalb sollten wir den Rhythmus ändern?«
    »Er ist einfach durch die Haustür reingekommen. Hat also eindeutig einen Generalschlüssel, und das ist alles andere als gut.«
    »Einen Generalschlüssel wie wir bei der Polizei?«
    »So einen oder eine gute Imitation. Wenn wir wieder auf dem Revier sind, können wir diesen Bereich der Diskette vergrößern, um zu gucken, ob man das erkennen kann. Aber wie dem auch sei, Dallas, er ist gemütlich hier reinspaziert. Es war ganz sicher Yost, auch wenn die DNA des Täters erst noch mit seiner verglichen werden muss. War wirklich schick gekleidet – nagelneue Perücke, dunkle Haare, lang genug, um sich hinten einen kleinen Pferdeschwanz zu machen. Hat irgendwie ein bisschen künstlerisch gewirkt. Was wahrscheinlich bestens in diese Gegend passt.«
    »Er weiß, wie er sich am besten tarnt.«
    »Er hatte eine Aktentasche in der Hand und hat sich die Zeit genommen, den Schlüssel wieder in einer der Au-ßentaschen zu verstauen und sie sorgfältig zu verschließen. Auch im Haus hat er sich

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