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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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in einem seiner Hotels? Was, verdammt noch mal, macht das für einen Sinn?«
    Dr. Mira ergriff Eves rechte Hand. »Sie beide machen sich deswegen Sorgen, die Sache geht Ihnen beiden nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht hat das dem Auftraggeber ja bereits genügt.«
    »Aber dass man deshalb einen Menschen tötet? Yost, okay. Für ihn war die Ermordung von Darlene lediglich ein Job. Aber auch für seinen Auftraggeber muss sich diese Sache lohnen. Yost hat vier Mal sechzig Zentimeter Silberdraht gekauft. Das ist für einen Mord zu viel, Dr. Mira. Der Auftrag ist also eindeutig noch nicht vollständig erfüllt.«
    »Ich werde mir die Daten noch genauer ansehen und sie eingehend analysieren. Ich wünschte, ich könnte mehr tun.«
    Das Link auf ihrem Schreibtisch schrillte, und sie sprang eilig auf. »Entschuldigen Sie mich.«
    Eve war überrascht, als sie die würdevolle Dr. Mira um den Schreibtisch stolpern sah.
    »Ja? Oh, Anthony, ist -«
    »Es ist ein Junge. Dreitausendachthundert Gramm schwer und perfekte einundfünfzig Zentimeter lang.«
    »Oh. Oh.« Mit Tränen in den Augen sank Dr. Mira auf den glücklicherweise bereitstehenden Stuhl. »Und wie geht es Deborah?«
    »Bestens. Prima. Die beiden sind einfach wunderschön. Hier, sieh sie dir an.«
    Eve reckte den Kopf, so dass sie neben einer erschöpft, aber glücklich wirkenden jungen Frau einen dunkelhaarigen Mann mit einem zappelnden, krebsroten Neugeborenen in den Armen sah.
    »Sag hallo zu Matthew James Mira, Oma.«
    »Hallo, Matthew. Er hat deine Nase, Anthony. Er ist ein echter Prachtkerl. Ich komme bei euch vorbei, sobald ich kann. Ich kann es nicht erwarten, dass ich ihn endlich in den Armen halten darf. Hast du schon deinen Vater angerufen?«
    »Er kommt als Nächster dran.«
    »Wir besuchen euch heute Abend.« Sie strich mit einem Finger über den Monitor des Links, als könnte sie dadurch das Köpfchen ihres Enkelsohns tatsächlich berühren. »Sag Deborah, dass wir sie lieben. Wir sind furchtbar stolz auf sie.«
    »He, und was ist mit mir?«
    »Auf dich natürlich auch.« Sie küsste ihre Fingerspitzen und legte sie zärtlich auf den Bildschirm. »Wir sehen uns nachher.«
    »Ich rufe jetzt erst mal Daddy an, damit du in aller Ruhe ein paar Freudentränen vergießen kannst.«
    »Das werde ich ganz sicher tun.« Und noch ehe das Gespräch vollständig beendet war, zog sie bereits ein Taschentuch hervor. »Tut mir Leid. Ein neues Enkelkind.«
    »Gratuliere, er wirkte …«, wie ein roter, runzeliger Fisch mit Gliedern, dachte Eve, nahm jedoch an, dass Leute so etwas in einem solchen Moment nicht hören wollten, und begnügte sich deshalb mit einem neutralen »… putzmunter und gesund.«
    »Ja.« Seufzend tupfte Dr. Mira sich die Tränen fort. »Nichts erinnert uns so sehr daran, weshalb wir hier sind, wie die Geburt eines Kindes. Sie zeigt einem all die Hoffnungen und Möglichkeiten auf, die es im Leben gibt.«
    Dreitausendachthundert Gramm, war alles, was Eve respektlos denken konnte. Wie ein Basketball mit Armen und mit Beinen. Sie stand entschieden auf. »Sicher wollen Sie so schnell es geht von hier verschwinden. Ich werde also nur noch -«
    In dieser Sekunde piepste ihr Handy und sie meldete sich rasch. »Dallas.«
    »Madam.« Auf dem kleinen Bildschirm erschien Peabodys ernstes Gesicht. »Wir haben einen neuen Mordfall. Die Vorgehensweise war die gleiche wie bei French. Dieses Mal in einem Privathaus in der Upper East Side.«
    »Wir treffen uns in der Garage. Ich bin in zwei Minuten da.«
    »Zu Befehl, Madam. Ich habe die Adresse überprüft. Das Haus gehört der Elite-Real-Estate-Immobiliengesellschaft, einem Unternehmen der Firmengruppe von Roarke.«

8
    E s war ein wunderschönes altes Sandsteinhaus in einer Gegend, die berühmt war für ihre hohen Mieten, ihre schicken, kleinen Läden und ihre exklusiven Restaurants. In den drei schlanken Steintöpfen auf der Eingangstreppe hatte jemand Blumen mit langen, pinkfarbenen Stielen und großen, weißen Blüten angepflanzt.
    Ein paar Blocks weiter südlich, und exakt in der ersten Nacht hätte man die Töpfe entweder zerschlagen oder geklaut.
    Hier jedoch lebten die Menschen in komfortabler Zurückgezogenheit, und niemand hätte je vor dem Heim eines seiner Nachbarn randaliert. Von den Anwohnern bezahlte Wachdroiden, die in schicken marineblauen Uniformen auf den Straßen patrouillierten, boten zusätzliche Sicherheit, denn sie hielten den Pöbel von außerhalb der Gegend erfolgreich davon ab, sich

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