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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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unterhalten, aufgrund derer ich zu diesem Schluss gekommen bin.«
    »Ach nein? Tja, irgendwann sollten wir uns vielleicht die Zeit für eine Unterhaltung über dieses Thema nehmen.«
    »Mmm. Eigentlich hatte ich damit nur sagen wollen, dass du zwar ebenfalls niemals das große Ganze und die Fakten außer Acht lässt, zugleich jedoch deiner Intuition vertraust und niemals irgendwelche Möglichkeiten übersiehst.«
    »Danke. Aber sicher hat das FBI selten mit jemandem zu tun, der sich eine Flasche Shampoo für fünf Riesen leisten kann, und geht dieser Spur deshalb nicht weiter nach. Die Tatsache, dass dieser Kerl jede Menge Zaster hat und sich von diesem Geld eindeutig gerne etwas gönnt, spielt in ihren Augen keine Rolle.«
    »Ich habe mir noch nie so teures Haarshampoo gekauft, aber trotzdem gehst du diesem Hinweis nach. Du übersiehst nämlich nie die kleinste Kleinigkeit. Trotzdem kenne ich mich besser als du mit teuren Sachen aus, und deshalb hast du mich als Experten engagiert.«
    »Als zivilen Berater«, korrigierte sie. »Und vor allem wirst du das erst sein, wenn Whitney seine Zustimmung dazu gegeben hat.«
    »Darauf freue ich mich schon. Davor kann ich mir ja schon einmal die Diskette von Jonahs Ermordung ansehen.«
    »Nein.«
    »Ich muss sehen, welche Kleidung Yost getragen hat. Die Diskette aus dem Palace habe ich bereits gesehen. Darauf hatte er einen britischen Designer-Anzug an.«
    »Wie zum Teufel kannst du so etwas bereits nach einem kurzen Blick auf eine Jacke mit Bestimmtheit sagen?«
    »Meine geliebte Eve. Manche Menschen sind halt einfach an Mode interessiert.« Er verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln und strich mit einem Finger über die Schulter des alten, verblichenen Polizei-T-Shirts, das sie gerade trug.
    »Falls das ein Seitenhieb gewesen ist, kann ich dir versichern, dass der mich nicht berührt. Aber ich hätte mir denken sollen, dass ein Snob blitzartig den anderen erkennt.« Sie zog die Diskette zwischen ihren Unterlagen hervor. »Du kannst ihn sehen, wenn er an die Tür kommt. Das müsste für diese Zwecke reichen.«
    Mehr, dachte sie, als sie die Diskette in den Schlitz ihres Computers schob, bekäme er bestimmt nicht zu sehen. »Computer, Durchlauf der Diskette, Sequenzen null bis fünfzehn auf dem Wandbildschirm.«
     
 
    EINEN AUGENBLICK …
     
 
    Sie starrten beide auf den Bildschirm, sahen beide, wie Yost lässig die Stufen zur Tür des Hauses von Jonah Talbot erklomm. »Eindeutig britisch«, bestätigte Roarke. »Genau wie seine Schuhe. Die Aktentasche muss ich mir noch etwas genauer anschauen.«
    »Okay. Computer, zehnfache Vergrößerung der Abschnitte zwölf bis zweiundzwanzig.«
    EINEN AUGENBLICK …
     
 
    Wenige Sekunden später trat die Hand mit der Aktentasche deutlich sichtbar aus der Gesamtaufnahme hervor. »Auch die stammt eindeutig aus Großbritannien. Die Tasche ist von Whitfort und wird ausschließlich in London hergestellt. Das kann ich deshalb mit Bestimmtheit sagen, weil mir die Fabrik gehört.«
    »Das ist gut. Dann konzentrieren wir uns also auf britische Designerware, die in London verkauft worden ist.«
    »Ausschließlich konservatives Zeug«, fügte Roarke hinzu.
    Sie runzelte die Stirn. »Ich fand, dass er aussah wie ein Künstlertyp.«
    »Das liegt nur an der Perücke und dem Halstuch. Der Anzug wirkt, als wäre er von Marley, aber Smythe and Wexville haben den gleichen, etwas kantigen Schnitt. Und ich kann fast mit Bestimmtheit sagen, dass die Schuhe Canterbury’s sind.«
    Erneut legte Eve die Stirn in Falten. In ihren Augen waren diese Dinger stinknormale schwarze Slipper. »Okay, wir werden überprüfen, woher seine Klamotten sind. Diskette stopp.«
    »Computer, Diskette wieder an. Ich werde mir auch noch den Rest des Films ansehen.«
    »Nein. Dafür gibt es keinen Grund.«
    »Ich werde mir auch noch den Rest ansehen«, wiederholte er. »Aber wenn du willst, zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort.«
    »Wenn ich dir doch sage, dass es keinen Grund gibt, dir das anzutun …«
    »Ich habe mit seiner Mutter gesprochen. Ich habe gehört, wie sie geweint hat. Computer, Diskette an.«
    Fluchend stapfte Eve davon. Sie gab sich die größte Mühe, ihren Zorn unter Kontrolle zu bringen, und schenkte ihnen beiden, da er zuvor den Brandy nicht getrunken hatte, zwei Gläser Rotwein ein.
    Auch ohne sich den Film noch einmal anzusehen, wusste sie genau, was in welcher Minute geschah. Selbst mit geschlossenen Augen nahm sie jede Bewegung, jeden grausigen

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