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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Moment mit aller Schärfe wahr. Und sie hatte die Befürchtung, dass sie, wenn sie schliefe, all das noch einmal sehen würde. Oder, schlimmer noch, sich selbst als kleines Kind, blutend und mit blauen Flecken übersät in einem schmutzstarrenden Zimmer, durch dessen Fenster das rot blinkende Neonlicht eines billigen Nachtclubs fiel.
    Dann riss sie sich zusammen, marschierte zu den Klängen der Mozart-Symphonie zurück an ihren Schreibtisch und sah sich den grauenhaften Film noch einmal an der Seite ihres Mannes an.
    »Standbild«, befahl Roarke mit erschreckend kalter Stimme und starrte auf den Bildschirm, wo man Jonah Talbot ohnmächtig am Boden liegen und den Mann, der ihn töten würde, mit halb offenem Hemd über ihm stehen sah.
    »Vergrößerung der Abschnitte dreißig bis zweiundvierzig.« Als der Computer gehorchte, nickte Roarke langsam. »Das kleine Schild in Höhe der Manschetten. Das Hemd ist handgemacht. Finwyck’s, Bond Street, London. Computer, Film ab.«
    Schweigend und ohne sich das Geringste anmerken zu lassen, schaute er sich den Film zu Ende an. Eve hätte als Dichterin vielleicht gesagt, dass die Glut seines Zorns mit Händen greifbar war, ehe er sich ins Gegenteil verkehrte und das gesamte Zimmer mit Eiseskälte zu erfüllen schien.
    Erst als der Film zu Ende war, trat Roarke vor den Computer, zog die Diskette aus dem Schlitz, legte sie auf ihren Schreibtisch und atmete tief durch.
    »Entschuldige, dass ich darauf bestanden habe, ihn mir sofort anzusehen. Auf diese Weise hast du dich verpflichtet gefühlt, dir das Ganze ebenfalls noch einmal anzutun. Ich werde nie verstehen, wie du das aushältst, wie du das Tag für Tag und Tod für Tod erträgst.«
    »Indem ich mir sage, dass ich den Kerl erwischen und dafür sorgen werde, dass er irgendwo verschwindet, wo er niemals wieder einem anderen Menschen wehtun kann.«
    »Das ist nicht genug. Das ist niemals genug.« Jetzt nippte er an seinem Wein, begrub die Trauer tief in seinem Inneren und sorgte auf die Art dafür, dass die eisige Entschlossenheit endgültig die Oberhand über seinen heißen Zorn gewann. »Wie nicht anders zu erwarten, trägt er eine Schweizer Uhr. Ein Multifunktionsgerät von Rolex. Ich habe selber so ein Ding, genau wie Tausende von Menschen, denen bei einer Uhr an Genauigkeit und Zuverlässigkeit gelegen ist. Ich kann dir bei der Suche nach dem Laden helfen, in dem er sie gekauft hat, denn …«
    »… sie wird in einer deiner Fabriken hergestellt.«
    »Außerdem besitze ich eine ganze Reihe von Geschäften, in denen das Modell angeboten wird. Auch bei der Aktentasche und den Schuhen kann ich dir behilflich sein. Bei der übrigen Garderobe wird es wohl ein wenig dauern, denn ohne entsprechenden richterlichen Beschluss rückt keine Firma freiwillig die Daten ihrer Kunden raus. Und vor allem sind in London um diese Uhrzeit sämtliche Geschäfte zu.«
    »Dann werde ich mich eben morgen darum kümmern. Besorg mir bis dahin alles über die Tasche, die Schuhe und die Uhr. Ich werde währenddessen gucken, ob ich irgendetwas über diesen Richter vom Obersten Gerichtshof in Erfahrung bringen kann.«
    Er nickte, blieb jedoch vor ihrem Schreibtisch stehen und nippte noch einmal an seinem Wein. »Falls McNab bei der Suche nach Einzel-Abos für die Oper und so auf irgendwelche Schwierigkeiten stößt, kann ich mit einem kurzen Anruf dafür sorgen, dass man ihm die entsprechenden Informationen gibt.«
    »Falls ja, sage ich dir Bescheid.«
    »Und was das Pornozeug vom Schwarzmarkt angeht, habe ich ebenfalls entsprechende Kontakte. Das heißt, ich kenne ein paar Leute, die ein paar Leute kennen und so weiter und so fort.«
    »Nein. Wenn sich nämlich herumspricht, dass du dort Erkundigungen einholst, wird derjenige, der Yost das Zeug besorgt, dadurch eventuell gewarnt.«
    »Ich kann meine Spuren bestens verwischen, aber wenn du willst, warten wir erst mal ab, ob Ian ohne Hilfe fündig wird. Allerdings verfüge ich, wie du weißt, über Geräte, mit denen ich so gut wie alles herausfinden kann, ohne dass irgendjemand irgendetwas davon merkt«, erinnerte er sie.
    »Dieses Mal nicht, Roarke. Selbst wenn ich die Computer nur dafür benutzen würde, um unwichtige Informationen zu erhalten, hätte ich deshalb nicht nur ein schlechtes Gewissen, sondern könnte meinen Leuten unmöglich erklären, woher ich diese Dinge weiß. Wir gehen deshalb wie besprochen streng nach Vorschrift vor.«
    »Du bist der Boss.« Damit trug er seinen Wein durch die

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