Symphonie des Todes
ausführlicher über das Geschäft unterhalten, von dem ich dir gestern kurz erzählt habe.«
»Ich werde meiner Sekretärin sagen, dass sie einen Termin freihalten soll.«
»Gott, hör sich das einer an. Er wird seiner Sekretärin sagen, dass sie einen Termin freihalten soll«, sagte er zu Galahad, als er ihn zusammen mit dem Becher Kaffee aus dem Zimmer trug. »Ist das etwa normal?«
»Was für ein Geschäft?«
»Parfüm«, erklärte Roarke. »Vollkommen legal. Ich habe ihm erklärt, dass ich an anderen Geschäften eindeutig nicht interessiert bin, weil dir das nicht gefällt. Und jetzt führe ich endlich die Gespräche mit den anderen Hotels.«
»Warum klingelt plötzlich dein Computer?«
»Tut er das?« Er spitzte seine Ohren, hörte das Signal und fing an zu grinsen. »Ich glaube, dass ich gerade vor Yosts Haustür parke.«
Eve folgte ihm in sein Büro und sah ihm über die Schulter, als er einen Blick auf den Monitor seines Computers warf.
»Hmmm. Daten auf den Wandbildschirm«, befahl er dem Gerät und sah sich die auf dem großen Bildschirm auftauchenden langen Zahlenreihen an.
»Was ist das? Sind das irgendwelche Koordinaten oder was?«
»Ja, genau. Und sie sind wirklich interessant. Computer, ich brauche eine Straßenkarte von New York auf Bildschirm zwei. Er ist auch innerhalb der Stadt ein bisschen hin und her gesprungen. Was ziemlich clever von ihm war, denn dadurch wird die Suche nach dem genauen Standort noch einmal erschwert.«
»Du meinst, dass man nicht sagen kann, ob er in der East Side oder West Side oder sonst wo wohnt?« Sie versuchte die Zahlenreihen zu entschlüsseln, gab dann jedoch mit einem frustrierten Seufzer auf.
»So in etwa. Er saust vor und zurück, rauf und runter, rüber nach Long Island und wieder zurück. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, aber am wahrscheinlichsten … Computer, ich brauche eine Vergrößerung des Maßstabs in der Upper West Side. Ja, genau. Wenn man jetzt den Zahlencode einer Straße zuordnet, was erkennt man dann?« Roarke umfasste sanft Eves Nacken und gab sich selbst die Antwort: »Dass Yost anscheinend fast ein Nachbar von uns ist.«
»Vier Blocks von hier entfernt. Der ist gerade mal vier Blocks von hier entfernt.«
»Ja. Es ist offensichtlich, dass wir beide viel zu selten in unserer eigenen Nachbarschaft spazieren gehen.«
»Wir gehen nie spazieren. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er tatsächlich dort wohnt?«
»Neunzig Prozent.«
»Das ist schon mal nicht schlecht. Okay, ich brauche eine Beschreibung des Gebäudes, einen Plan der Wohnungen und Flure, ein Verzeichnis der Bewohner und genaue Angaben über das dort installierte Überwachungsund Sicherheitssystem.«
»Das dürfte kein Problem sein. Ich glaube nämlich, dass das Gebäude mir gehört.«
»Du glaubst?«
»Manchmal kommt es vor, dass ich ein wenig den Überblick verliere. Computer, wem gehört das Haus, das auf Bildschirm zwei zu sehen ist?«
EINEN AUGENBLICK … EIGENTÜMER UND GLEICHZEITIGER VERWALTER SIND ROARKE INDUSTRIES.
»Habe ich es doch gewusst. Lass mich nur kurz in meinen Immobilienunterlagen blättern. Dann drucke ich dir die Informationen sofort aus.«
»Manchmal kommt es vor, dass du den Überblick verlierst?«, echote sie und gaffte ihn ungläubig an. »Dass du ein ganzes Haus vergisst?«
»Ich kaufe und verkaufe – vor allem hier in der Umgebung – eben öfter einmal irgendwelche Häuser«, erklärte er ihr lächelnd. »Jeder braucht ein Hobby, oder etwa nicht?«
Er setzte sich an den Computer und rief als Erstes das Verzeichnis der Hausbewohner auf. »Wirklich wunderbar, nicht wahr? Alle Apartments sind belegt. Ich hasse es, wenn irgendwelche hübschen Wohnungen leer stehen.«
»Streich alle Familien, Paare, Wohngemeinschaften und allein stehenden Frauen weg.«
Da sie vorübergehend vergessen hatte, dass der Computer im Arbeitszimmer ihres Mannes auch auf ihre Stimme reagierte, zuckte sie zusammen, als das Gerät sofort damit begann.
Innerhalb von wenigen Sekunden schrumpfte die Liste auf zehn.
»Jetzt brauche ich die Bewerbungsunterlagen dieser Mieter.«
Sie blickte auf den Bildschirm, strich in Gedanken alle Männer über sechzig und unter vierzig, und übrig blieben zwei.
»Jacob Hawthorne, Computeranalyst, dreiundfünfzig Jahre, allein stehend, geschätztes Jahreseinkommen zwei Komma sechs Millionen. Er hat das Penthouse, oder? Yost hat bestimmt auch bei der Wahl der Unterkunft nur das Beste ausgewählt.«
»So
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