Symphonie des Todes
und Talbot vernehmen. Und zwar, bevor er irgendwelche Absprachen mit den FBI-lern treffen kann.«
»Das habe ich bereits beantragt. Ich habe ein paar durchaus gute Beziehungen, und die Connections von Chief Tibble sind sogar noch besser. Sie werden Ihre Vernehmungen bekommen.«
Da sie ihrer Stimme momentan nicht traute, nickte sie wortlos, trat ans Fenster und blickte hinaus. Dort unten standen die Kollegen und warteten darauf, endlich mit dem Einsatz beginnen zu können. Nur, dass es keinen Einsatz mehr für sie gab.
»Ich werde es den Leuten sagen«, bot ihr Feeney an.
»Nein. Ich hatte die Einsatzleitung, also sage ich es ihnen selbst.«
»Feeney«, meinte Whitney, als Eve den Raum verließ. »Ich möchte, dass Sie einen Ihrer besten Leute darauf ansetzen herauszufinden, wo die undichte Stelle war. Irgendjemand von uns oder aus dem Büro von Richter Beesley hat Jacoby von der Beantragung des Haftbefehls erzählt, und ich will wissen, wer das war.«
»Wird sofort erledigt.« Mit hochgezogenen Brauen wandte er sich an Roarke, und der nickte unmerklich mit dem Kopf.
O ja, dachte Eves Mann. Es wird mir ein Vergnügen sein, der Abteilung für elektronische Ermittlungen bei der Suche nach der undichten Stelle behilflich zu sein.
»Roarke.« Whitney tat, als hätte er den Blickwechsel der beiden Männer nicht bemerkt. »Ungeachtet der Tatsache, dass dieser spezielle Einsatz abgebrochen werden musste, möchte ich Ihnen im Namen der New Yorker Polizei meinen Dank aussprechen, weil Sie uns bei unseren Ermittlungen in diesem Fall behilflich sind.«
»Das tue ich gern. Darf ich fragen, wie viel Sie über diese beiden Agenten wissen?«
»Nicht so viel, wie ich in Kürze wissen werde. Die beiden haben keine Ahnung, wem sie mit ihrem Vorgehen in die Quere geraten sind.«
»Wenn ich mich recht entsinne, können Sie durchaus gemein werden, wenn man Ihnen auf den Schlips tritt, Jack.«
Whitney verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln. »Das stimmt und wird in diesem Fall bestimmt passieren. Aber ich habe nicht von mir gesprochen, sondern von Dallas. Sie wird den beiden das Fell über die Ohren ziehen, und ich habe die Absicht, alles in meiner Macht Stehende zu tun, damit sie die Gelegenheit dazu bekommt.«
Als sein Handy piepste, ging er, bevor er es aus seiner Tasche zog, hinaus in den Flur.
»Es war alleine ihr Verdienst, dass das Versteck dieses Kerls gefunden worden ist.« Feeney stakste wie ein Hahn, der seine Lieblingshenne verteidigte, durch den Raum. »Das wissen diese Typen ganz genau. Sie hat ihn innerhalb von einer Woche ausfindig gemacht. Innerhalb von einer gottverdammten Woche. Sie haben jahrelang versucht, eine Spur von ihm zu finden, ohne dass sie ihm jemals nahe gekommen sind. Ich wette, dass sie deshalb diese miese Nummer durchgezogen haben, weil sie es nicht ertragen, dass jemand anderes besser als sie ist.«
»Daran besteht wohl kein Zweifel. Feeney, meinen Sie, bestimmte Informationen über die Agenten Stowe und Jacoby, die Sie völlig unerwartet von einem anonymen Freund erhalten, würden Ihnen etwas nützen?«
Feeney stoppte und musterte Roarke nachdenklich. »Vielleicht. Natürlich kann es ziemlich haarig werden, wenn man Agenten der Bundespolizei heimlich überprüft. Das ist nämlich strafbar.«
»Ach tatsächlich? Als gesetzestreuer Bürger bin ich froh, dass man solche Dinge nicht auf die leichte Schulter nimmt.«
Er trat ans Fenster und schaute hinaus. »Das ist verdammt hart für sie«, murmelte er, »dass sie jetzt vor ihre Leute treten und ihnen erklären muss, dass all ihre Mühe umsonst gewesen ist. Dass das FBI sich vorgedrängelt hat, damit es den ihr gebührenden Ruhm einheimsen kann.«
»Es ist ihr bei ihrer Arbeit niemals um den Ruhm gegangen.«
Roarke blickte über seine Schulter zu dem elektronischen Ermittler. Dies ist der Mann, der ihr alles beigebracht hat, ging es ihm durch den Kopf. Der Mann, der dabei mitgewirkt hat, sie zu der Polizistin zu machen, die sie heute war. » Da haben Sie natürlich Recht. Aber sie nehmen ihr die Befriedigung, ihren Job bis zum Ende durchgeführt und dafür gesorgt zu haben, dass die Toten Gerechtigkeit erfahren. Sie wissen, wie schwierig die Arbeit gerade an Sexualmorden wie diesen für sie ist.«
»Ja.« Feeney starrte vor sich auf den Boden. »Ja, das ist mir bewusst.«
»Ich habe sie letzte Nacht aus einem Albtraum wecken müssen, den sie wegen dieser Fälle hatte. Einem fürchterlichen Albtraum«, meinte er, als der Polizist ihn
Weitere Kostenlose Bücher