Symphonie des Todes
sicher wie das Amen in der Kirche.«
»Das Alter stimmt zwar nicht ganz, aber ich denke, dass wir bei diesem Hawthorne an der richtigen Adresse sind. Überprüf am besten trotzdem beide allein stehenden Männer. Schließlich wollen wir hundertprozentig sicher sein, dass wir den Richtigen erwischen. Ich rufe sofort die anderen an.«
Bereits zwei Stunden später trafen neben ihren eigenen Leuten zwanzig Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos sowie zehn handverlesene uniformierte Beamte bei Eve zu Hause ein. Auch wenn diese Zahl von Leuten in den Augen einiger möglicherweise übertrieben wirkte, wollte sie bei Yosts Verhaftung absolut auf Nummer sicher gehen.
Da der Durchsuchungs- und der Haftbefehl noch nicht eingetroffen waren, ging sie den Einsatzplan noch mal in allen Einzelheiten durch.
»Es gibt sechsundfünfzig Wohneinheiten in dem Haus. Sie sind ausnahmslos belegt, und die Sicherheit der Zivilisten ist oberstes Gebot.«
Auf dem Wandbildschirm erschien der Plan des Hauses und Eve fuhr, während sie sprach, mit einem Laserpointer die verschiedenen Bereiche nach. »Unseren Informationen zufolge wohnt die festzunehmende Person in der obersten Etage. Andere Wohneinheiten gibt es auf dem Stockwerk nicht. Sämtliche Fahrstühle und Gleitbänder werden außer Betrieb gesetzt und die Treppen werden gesperrt. Wir wollen schließlich nicht, dass er sein Stockwerk verlässt und möglicherweise Geiseln nimmt. An jedem der vier Ausgänge der Wohnung werden zwei Männer des Teams B positioniert. Team A bezieht an den Ausgängen des Hauses Position. Auf meinen Befehl hin werden Streifenwagen von zwei Seiten kommen, und die Straße wird für den Verkehr gesperrt. Die zu verhaftende Person soll nicht getötet werden. Deshalb werden sämtliche Stunner auf mittlere Stärke eingestellt.«
Sie wandte sich vom Bildschirm ab und sah ihre Leute nacheinander an. »Er ist ein Profi-Killer, und er hat es geschafft, sich seit über dreißig Jahren der Verhaftung zu entziehen. Wir gehen davon aus, dass er in dieser Zeit über vierzig Morde begangen hat. Er ist intelligent, er ist schnell, und er ist gefährlich. Oberstes Ziel wird demnach sein, ihn innerhalb des Hauses zu stellen und zu verhaften. Falls der Versuch misslingt, nehmen ihn die draußen postierten Einsatzkräfte in Empfang. Jeder von Ihnen trägt die volle Kampfmontur.«
Dann rief sie Yosts Foto auf der zweiten Bildschirmhälfte auf. »Das ist unser Mann. Sie alle haben einen Ausdruck dieses Fotos erhalten. Da er sich jedoch gern verkleidet und maskiert, sieht er in natura vielleicht völlig anders aus. Captain Feeney wird erklären, welche Funktion die Abteilung für elektronische Ermittlungen bei dieser Operation hat.«
Feeney zupfte kurz an seiner Nase und stand dann auf. »Die Überwachungskameras in der obersten Etage werden so von uns eingestellt, dass wir die ganze Zeit verfolgen können, was dort oben passiert. Wir wissen seit einer halben Stunde sicher, dass sich die Zielperson in ihrer Wohnung aufhält, werden es aber trotzdem direkt vor dem Zugriff noch einmal überprüfen.
Alles, was die Zielperson bei einem Blick auf ihren Monitor entdecken wird, ist ein leerer Flur. Wir können sie jedoch nicht daran hindern, aus dem Fenster auf die Straße zu sehen. Deshalb bleiben alle Mitglieder des Einsatzteams und vor allem alle uniformierten Beamten auf ihren Posten, bis ihnen etwas anderes befohlen wird. Ich werde den Einsatz überwachen und Lieutenant Dallas wird das Vorgehen aller Kräfte koordinieren. Sämtliche Handys sind der Kommunikation zwischen den verschiedenen Einsatzkräften vorbehalten, weshalb ich kein blödsinniges Gequatsche während der Operation hören will. Macht eure Arbeit zuverlässig und tragt dazu bei, diesen Typen endlich hinter Schloss und Riegel zu bringen.«
Eve nickte. »Der Zugriff auf die festzunehmende Person erfolgt durch Detective McNab, Officer Peabody, Lieutenant Marks und mich. Wir werden diesen Eingang hier benutzen und sämtliche Bewegungen nicht nur der Überwachungsstation, sondern auch allen Einsatzleitern melden. Noch irgendwelche Fragen?«
Sie wartete und blickte abermals nacheinander sämtliche Kollegen an. Sie alle waren hart geschulte Frauen und Männer, und sie alle kannten ihren Job.
»Jetzt gehen Sie zu Ihren Einheiten und legen Ihre Monturen an. Wir beginnen mit der Operation, sobald der Haftbefehl hier ist.«
Weshalb in aller Welt ließ er so lange auf sich warten?, überlegte sie, während sich das
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