Symphonie des Todes
schlenderte er davon.
»Peabody, versuchen Sie, an ein paar Wohnungstüren zu klopfen, ohne dass das FBI was davon mitkriegt. Wollen wir doch mal sehen, was seine Nachbarn uns erzählen können. Falls es Ihnen gelingt, noch einen Haushalts- oder Wachdroiden ausfindig zu machen, umso besser.«
Sie selbst stieg mit Whitney und Feeney in den Lift und fuhr hinauf in die Etage, in der das Penthouse lag. Das Timing war perfekt gewesen, überlegte sie. Yost schien hervorragende Beziehungen zu haben. Direkt zum FBI? Zur New Yorker Polizei? Wahrscheinlich überall.
Er war schnell, und er war gut. Aber sein Auftrag in New York war noch nicht zur Gänze ausgeführt. Er bliebe also in der Nähe. In einem Hotel? Vielleicht. Wahrscheinlicher aber erschien es ihr, dass sein momentaner Auftraggeber oder er selbst irgendwo noch eine andere Wohnung hatte, in der er unterkriechen konnte, bis der Job erledigt war.
Wie lange würde er wohl, nun, da es allmählich brenzlig für ihn wurde, mit dem nächsten Anschlag warten?
Ganz auf Yost und sein Vorgehen konzentriert, trat sie vor ihrem Commander aus dem Fahrstuhl.
Und sah sich unvermittelt Jacoby gegenüber, der, sobald er sie entdeckte, auf den Fußballen wippte wie ein Boxer zu Beginn der ersten Runde und in abgrundtief gemeinem Ton erklärte: »Dies ist eine Operation des FBI.«
»Dies«, antwortete Whitney, ehe Eve etwas erwidern konnte, »ist ein Riesenschlamassel, den das FBI zu verantworten hat. Wollen Sie mir netterweise erklären, wie es Ihnen und Ihrem Team gelungen ist, den Verdächtigen, den meine Beamten geortet hatten, einfach zu verlieren?«
Jacoby wusste ganz genau, dass irgendjemand für das Durcheinander zur Verantwortung gezogen werden würde. Deshalb würde er alles in seiner Macht Stehende tun, um die New Yorker Polizisten als Sündenböcke zu benutzen, um auf diese Weise seinen eigenen Hals aus der Schlinge zu ziehen. »Diese Operation, diese Operation des FBI wurde bereits vor geraumer Zeit geplant. Ich brauche Ihnen bestimmt nicht zu erklären …«
»Das ist richtig«, unterbrach ihn Whitney sanft. »Sie versuchen schon seit Jahren, eine Spur von Yost zu finden. Lieutenant Dallas hat ihn innerhalb weniger Tage ausfindig gemacht. Sie haben ihre sorgfältigen, erfolgreichen Ermittlungen nicht nur schamlos zu Ihrem eigenen Vorteil ausgenutzt, sondern es obendrein geschafft, alles zunichte zu machen, wofür sie gearbeitet hat. Falls Sie meinen, dass Sie mir, dem Polizeichef, meinem Lieutenant ebenso wie Ihren eigenen Vorgesetzten keine Erklärung dafür schuldig sind, haben Sie sich eindeutig geirrt. Und deshalb …«
Er trat ein wenig an die Seite und gab Eve ein subtiles Zeichen, statt sich in das Gespräch zu mischen, einfach weiterzugehen. »… fangen Sie am besten gleich mit dem Erklären an.«
Ein halbes Dutzend Leute liefen durch die Wohnung, alle in voller Montur, auf deren schwarzen Jacken man das leuchtend gelbe Zeichen ihrer Behörde sah. Eve schlüpfte an ihnen vorbei und sah sich in dem Penthouse um.
Es wurde bereits von der Spurensicherung und weiteren Agenten sorgfältig durchsucht. Trotzdem konnte sie noch sehen, was sie mit eigenen Augen sehen wollte. Und zwar, in was für einer Wohnung Yost daheim gewesen war.
Luxuriös, ging es ihr durch den Kopf, als sie auf einen dicken, weichen Teppich trat. Hinter der durchgehenden Glaswand, durch die man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt genoss, erstreckte sich eine breite, steinerne Terrasse, auf der man ansprechend arrangierte Pflanzen in gedämpft schimmernden Töpfen blühen sah.
Die pastellfarbenen Tapeten, die beruhigend auf das Auge wirkten, und die sorgsam ausgewählten Bilder in den schlanken, goldfarbenen Rahmen zeugten von Geschmack. Die Möbel waren aus echtem Holz und unverkennbar alt. Die schlichte Eleganz echter Antiquitäten war nicht zu übersehen.
Doch fiel nicht nur die Eleganz, sondern auch die Ordnung seiner Wohnung auf. Das leichte Durcheinander im Wohnzimmer hatte bestimmt die Spurensicherung und nicht Yost selber angerichtet, überlegte sie. Unter dem überall verteilten Puder wirkte alles blank poliert.
Auf dem geschnitzten Couchtisch mit den geschwungenen Beinen stand ein Strauß frischer Blumen in einer Vase aus Kristall, und auf einem Podest stand eine kleine Statue aus blendend weißem Marmor mit langen, geschmeidigen Gliedern und weich fließendem Haar.
Das Entertainment- und das Kommunikationszentrum, das in einem Wandschrank versteckt gewesen war, wurde
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