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syrenka

syrenka

Titel: syrenka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fama
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zusammen zu sein.«
    »So wie du es beschreibst, müsste es süßbitter heißen«, erwiderte sie. Er sah von seinem Buch auf und lächelte sie an. Syrenka war das klügste Geschöpf, das ihm je begegnet war.
    Sie schwiegen wieder.
    »Wovor beschützt du mich?«, fragte Ezra schließlich leise.
    Syrenka antwortete nicht. Ezra legte sein Journal zur Seite. Es war zu dunkel geworden, um weiterzuarbeiten.
    »Bitte sag es mir.«
    »Ich schütze dich vor mir«, antwortete sie nach einer Weile.
    »Aber ich kenne dich nur freundlich und sanft.«
    »Solange ich zu den Unsterblichen gehöre und an das Meer gebunden bin und du ein Sterblicher bist, der am Lande lebt, bin ich eine Gefahr für dich.«
    »Die einzige Gefahr, die ich sehe, besteht darin, dass ich irgendwann zu essen und zu trinken vergessen werde, weil mich die Entfernung zwischen uns so stört.«
    »Ich möchte, dass du lange lebst und einmal ein sehr alter Mann wirst. Und ich möchte so viel Zeit in deiner Nähe verbringen, wie du mir nur erlaubst.«
    »Dann also bis zum Ende meines Lebens«, antwortete er.
    Sie schwieg verstockt.
    »Ich kenne mich mit der Natur gut genug aus, um zu wissen, dass es für jedes noch so große Problem einen Weg gibt, der schließlich zur Lösung führt«, sagte Ezra.
    Er dachte schon, sie würde nicht mehr antworten, als sie leise sagte: »Es gibt tatsächlich einen Weg, wie wir zusammenbleiben können.«
    »Wie? Verrate ihn mir!«
    »Er besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil wird mir leichtfallen, der andere erfordert einen Preis, den niemand verdient. Ich wage es nicht einmal auszusprechen. Also dränge mich bitte nicht.«
    »Vorerst jedenfalls nicht«, gab er nach.
    Sie schwiegen wieder.
    »Eines Tages wirst du meiner müde werden und wirst dir eine Frau suchen. Und ich werde dein Glück mit Freude sehen ...«
    Ezra schüttelte den Kopf. »Für mich gibt es nur dich.«
    Sie sah ihn mit ihren übergroßen Augen an.
    »Willst du mir nicht wenigstens den leichten Teil des Weges verraten?«, fragte er leise.
    Er hörte das Plätschern ihres Schwanzes, er wusste, es bedeutete, dass sie nachdachte.
    »Wenn ich das Kind eines Mannes empfange, werde ich eine Sterbliche. Ich erhalte eine Seele.«
    Ezras Geist zog rasch seine Schlüsse aus ihren Worten. »Du würdest, um mit mir leben zu können, die Sterblichkeit wählen?«
    »Ohne sie wäre ich kein echter Mensch. Und wenn du auch nur halb so lange gelebt hättest wie ich, wüsstest du, dass es ein gerechter Tausch ist.«
    Er erinnerte sich an das Ende seines Vaters, welche Gnade der Tod gewesen war. Vielleicht war die Ewigkeit, in Einsamkeit verbracht, ebenso unerträglich.
    Syrenka sah auf das Meer hinaus und Ezra hörte kaum ihr Flüstern: »Ich bin erschöpft von der Liebe zu dir.«
    »Syrenka.« Er lehnte sich über den Rand des Bootes, sodass er ihr Profil in der Dunkelheit sehen konnte. Ihre Lippen warengeschlossen und ihre Augen ließen einen uralten Schmerz erkennen.
    »Meine liebe, freundliche, kluge Syrenka, ich ...«
    »Nein«, unterbrach sie ihn und sah ihn an. Ihr Gesicht war näher an seinem als je zuvor. »Sag es nicht!«
    »Du weißt ohnehin, was ich fühle. Warum sollte ich es nicht sagen?«
    »Weil es unseren Schmerz nur vergrößern würde. Es gibt noch immer so vieles, was du nicht weißt.«
    Er spürte ihren feuchten, kühlen Atem. Es herrschte kaum noch Abstand zwischen ihnen, und Ezra fühlte sich sicher – so sicher wie auf dem trockenen Land. Was konnte ein Kuss schon schaden?
    »Mr. Doyle!«, erklang in diesem Moment eine Männerstimme. Ezra fuhr zurück.
    »Nicht, Mr. Doyle! Sie müssen sich fernhalten von ihr!«
    Ezra sah sich um. Es war ein Fischer in einem Boot mit einer Lampe. Er war schon fast bei ihnen. Syrenka und Ezra waren so in ihr Gespräch vertieft gewesen, dass sie sein Näherkommen nicht bemerkt hatten.
    Syrenka tauchte unter.
    »Wer ist da?«, rief Ezra.
    »Ich bin es, Olaf Ontstaan. Hören Sie auf mich!«, schrie er. »Sie ist ein Dämon!«
    »Lassen Sie mich in Frieden, Olaf!«
    Warum war Syrenka abgetaucht?
    »Sie hat unzählige Seeleute und Fischer getötet, seit Hunderten von Jahren, schon bevor das Land kolonialisiert wurde. Einen bedauernswerten Burschen habe ich in meiner Jugend selbstgekannt. Er war verrückt vor Liebe ... und eine Woche später ist er an Land gespült worden, aufgebläht und stinkend. Sie hat Sie betört, um sie zu töten, Mr. Doyle!«
    Plötzlich drang Syrenkas Gesicht wieder durch die

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