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syrenka

syrenka

Titel: syrenka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fama
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eigenen Zukunft verpassen würde.
    Sie konnte vor sich selbst nicht länger leugnen, dass sie sich nach einer erfüllten Liebe sehnte, dass sie eines Tages heiraten und Kinder bekommen wollte, dass sie von einem Leben träumte, das man bis zum Ende miteinander verbrachte, wie Malcolm und Nancy und wie Bartholomew und Lucy vor über einhundert Jahren.
    In dieser Welt aber würde Hester wohl niemals die Rolle einer Lucy oder einer Nancy spielen können. Sie war dazu verdammt, Susan zu sein. Sie war Marijn.

Ezra lag auf seinen Ellbogen gestützt im Bett und betrachtete seine Frau. Frühes Morgenlicht sickerte durch die sanft gebauschten Vorhänge, weiß und rein umschmeichelten die Laken und Bezüge ihre helle Haut. Sie seufzte tief.
    »Syrenka«, flüsterte er.
    »Du hast mir nie erzählt, wie wunderbar Schlafen ist«, murmelte sie.
    »Syrenka.«
    Sie lächelte ein wenig, aber ihre Augen blieben geschlossen. »Sarah!«, korrigierte sie ihn schläfrig.
    Er strich eine Strähne ihres beinahe weißen Haares von ihrer nackten Schulter und küsste ihre kühle Haut.
    »Verzeih mir bitte, dass ich den Namen meiner Geliebten ausgesprochen habe, während ich im Bett meiner Frau liege«, spottete er freundlich.
    Sie lachte leise und schlug die Augen auf. Obwohl Ezra sie nun seit beinahe einem Jahr kannte, war er vom lebhaften Grün ihrer Augen noch immer fasziniert. Er beugte sich ein wenig hinab und küsste ihren Hals.
    »Es ist schon recht angenehm, dass meine Geliebte und meine Gattin ein und dieselbe Frau ist«, murmelte er.
    Sie streichelte sein Haar. »... und zwar eine Frau mit dem Namen Sarah. Es ist gefährlich, auch nur die kleinste Kleinigkeit meiner Vergangenheit preiszugeben.«
    »Wie erträgst du es nur, einen so schönen Namen einzubüßen und ihn gegen einen ganz gewöhnlichen einzutauschen?« Er küsste ihre Handflächen.
    »Ich verbinde nichts mit ihm. Noo´kas gibt uns neue Namen, sooft es ihr gefällt, so leichtfertig, wie ein Mann seine Halsbinde wechselt.«
    Er küsste sie auf die Lippen. Ihr Atem war kühl und frisch. Er erinnerte ihn an eine frisch aufgeschnittene Gurke.
    »Wo hast du das Wort ›leichtfertig‹ gelernt, du kluges Geschöpf?«
    »Ich kenne es aus den Büchern, die du mir gegeben hast«, antwortete sie. »Habe ich mich schon dafür bedankt?«
    »Heute noch nicht.«
    »Der Tag hat ja auch gerade erst begonnen«, antwortete sie. Dann senkte sie die Stimme. »Möchtest du wissen, was ich an meinen Beinen am nützlichsten finde?«
    »Mehr als alles auf der Welt ...«
    Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, drückte sie ihn auf den Rücken und schob sich auf ihn. Sie war immer noch sehr stark. Sie schlang ihre Beine um ihn und hielt seine Armemit ihren Händen fest an seinem Körper. Ihr Haar fiel in sein Gesicht, während sie ihn auf die Augenlider küsste, sodass er sie schloss, und auf die Wange und hinter sein Ohr.
    »Deine Beine sind wirklich ... etwas Gutes«, gab Ezra mit einem einfältigen Grinsen zu. Sie küsste ihn zwischen die Schlüsselbeine. Dann ließ sie seine Arme los und er schlang sie fest um ihren Körper und zog seine Frau zu sich herab.
    Sonntags hatte die Haushälterin frei, und Sarah machte es Spaß, das Frühstück selbst zuzubereiten. So war es ihr am liebsten: einfach daheim, in Ezras Haus zu sein, mit einem leichten Nachthemd bekleidet, das Haar lose zusammengeflochten und mit nackten Füßen.
    Sie warf einen Blick über ihre Schulter. Ezra stand in der Tür, sein Journal unter dem Arm, und sah ihr zu. Er lächelte und zum tausendsten Mal erfreute sie sich an den kleinen Falten um seine Augen und an dem einen Zahn, der ein wenig schief stand.
    »Ich habe nachgedacht. Über das, worüber wir heute Morgen im Bett geredet haben«, begann er.
    »Haben wir geredet?«
    »Ja, auch ...« Er errötete. »Und die wenigen Worte, die wir gewechselt haben, lassen mir keine Ruhe. Als wir von deinem Namen gesprochen haben ... du hast gesagt, es wäre gefährlich, deine Vergangenheit preiszugeben.«
    Sie legte Eier und Toast auf seinen Teller.
    Er nahm Platz und warf das Journal auf den Tisch. »Dann sollte ich auch das hier besser vernichten.«
    Sie nahm das Journal an sich. »Aber darin befindet sich die Arbeit vieler Monate.«
    Während er zu essen begann, blätterte sie durch die Seiten des Buches und stieß auf eine Reihe Skizzen ihres Schwanzes. »Die Zeichnungen sind so genau, bis in die kleinste Kleinigkeit, und dazu noch so hübsch. Du hast wirklich viele Talente.« Sie

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