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syrenka

syrenka

Titel: syrenka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fama
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sich in Ihnen getäuscht hat. Sie wird jeden Moment hier in der Krypta sein. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Und wir könnten längst fertig sein.«
    »Wer?«, forschte Sarah entschlossen nach. »Wer wird jeden Moment hier sein?«
    »Bitte gehen Sie doch ins Wasser! Und bitte vertrauen Sie mir. Damit dieser Unfug hier ein Ende findet.«
    Sarah sah zum Sarkophag hinüber. Was der Pastor verlangte, war die einfachste Sache der Welt: Sie musste in den Sarkophag steigen, kurz untertauchen und wieder herauskommen. Dann würde er seine Vermutung für sich behalten. Unsicher trat Sarah an den Steinsarg heran und sah ins Wasser.
    »Wo ist Ezra?«
    »Er wird bestimmt längst zu Hause sein. Es geht ihm gut. So viel kann ich Ihnen versichern. Wir haben im ›White Horse‹ ein Bier miteinander getrunken. Es war ein Trick, um Sie hierher zu locken, und dafür bitte ich Sie vielmals um Verzeihung.« Er blickte zur Treppe, als schwante ihm etwas, und er sah wieder flehend zu Sarah.
    Einmal hinein ins Wasser und wieder hinaus. Dann würde Sarah nach Hause zurückkehren, zu Ezra, und ihr Geheimnis wahren können.
    Sie legte ihren Mantel und ihre Schuhe ab.
    »Oh, bitte beeilen Sie sich«, bat der Pastor. Er sah wieder über seine Schulter.
    Sarah schwang ihr Bein über den Rand des Sarkophags und tauchte den Fuß ins Wasser. Dann zögerte sie.
    »Wer ist meine Anklägerin?«
    »Dazu ist jetzt keine Zeit. Später, bitte!«
    Mit beiden Beinen stieg Sarah in den Steinsarg. Sie setzte sich, ließ ihren Oberkörper nach hinten sinken und tauchte unter. Auch unter der Wasseroberfläche hielt sie die Augen offen und unablässig auf den Pastor gerichtet. Dann richtete sie sich auf und durchstieß mit dem Gesicht die Oberfläche. »Wer ist meine Anklägerin?«, wiederholte sie.
    »Es ist die Witwe Eleanor Ontstaan«, antwortete er und reichte ihr die Hand, um Sarah aus dem Sarkophag zu helfen. »Schnell jetzt!«
    Aber das hätte er gar nicht mehr sagen müssen, denn über seine Schulter hinweg sah Sarah eine Frau mit entschlossenen Schritten auf den Sarkophag zueilen. Ihr leicht ergrautes blondes Haar löste sich unter der Haube und hing in strohigen Strähnen herab. Sie hatte die Augen fest auf Sarah gerichtet und verbarg den rechten Arm hinter dem Rücken. Irgendwie kam Sarah ihr Name bekannt vor.
    Der Pastor wandte sich um. »Mrs. Ontstaan! Ich habe die Probe vollzogen und ...«
    »Das habt Ihr nicht, Pastor! Ihr seid schwach und ängstlichund Ihr führt uns alle hinters Licht! Ihr beschützt wissentlich ein Ungeheuer, eine Mörderin. Das ist nicht gottgefällig. Unter uns ist kein Platz für sie!«
    Unsägliche Angst ließ Sarahs Herz zusammenzucken, als Eleanor nun den Arm hinter ihrem Rücken nach vorn riss und auf den Sarg zustürzte. In ihrer Hand blitzte ein Messer.
    Die Witwe Eleanor Ontstaan. Die Witwe ! Sarah blieb kaum Zeit, die Wahrheit zu realisieren: Dies war die Frau des Fischers, den sie getötet hatte! Sie versuchte, aus dem Sarkophag zu springen, aber der Stoff ihres mehrlagigen Kleids und ihr Unterrock waren zusammen unerwartet schwer und behinderten sie. Dem Pastor blieb gerade noch Zeit, überrascht die Hände zu heben, als Eleanor Sarah schon attackierte und mit dem Messer auf sie einstach. Reflexartig drehte Sarah sich immer wieder zur Seite, sodass Eleanor überwiegend ins Leere stach.
    Schließlich traf ein Messerhieb, der sie beinahe verletzt hätte, Sarahs Kleid, und die Klinge blieb im Ärmel stecken. Sarah bekam Eleanors Handgelenk zu fassen, und Pastor McKee hörte Knochen brechen, bevor das Messer zu Boden fiel und bis vor seine Füße über den Boden rutschte. Eleanor stieß einen grauenerregenden, kehligen Schmerzensschrei aus. Sarah aber zerrte Eleanor zu sich in den Sarkophag hinein und fiel, ihr Körper unter dem von Eleanor, hintenüber.
    »Du Ungeheuer!«, schrie Eleanor und versuchte, Sarahs Kopf mit ihrer unverletzten Hand gegen den Boden des Steinsargs zu stoßen. »Du hast Olaf getötet!«
    Das Wasser im Inneren des Sarkophags schwappte hoch und spritzte über den Rand, während die beiden Frauen miteinander kämpften. Schließlich bekam Sarah Eleanor in einer ArtSchwitzkasten zu fassen und drückte und rang sie nieder, bis Eleanor sich schließlich unter ihr befand, den Kopf im Wasser, die Augen weit geöffnet und die Backen gebläht. Eleanor hob ihre linke Hand und tastete nach Sarahs Gesicht.
    Der Pastor versuchte, Sarah von Eleanor herunterzuziehen, aber er war schwach und alt – und Sarah war

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