Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition)
Kopf, ohne zu versuchen, sein Geld wiederzuerlangen.
Zweifelsohne hatte Fourchon die Zwecklosigkeit eines Kampfes zwischen seinem schrecklichen Schwiegersohne, seiner Tochter und sich bereits eingesehen.
»Her mit einer Flasche Wein, die ihr noch obendrein für hundert Sous verkauft,« fügte er mit bitterem Tone hinzu, »aber es soll auch die letzte gewesen sein. Ich werd' meine Kundschaft dem Café de la Paix zuwenden.«
»Schweig still, Papa,« rief die weiße und fette Schenkwirtin, die einer römischen Matrone einigermaßen ähnelte; »du hast ein Hemd nötig, eine saubere Hose, einen anderen Hut und endlich will ich dich in einer Weste sehen.«
»Ich hab' dir immer schon gesagt, daß mich das ruinieren würde,« schrie der Greis. »Wenn man mich für reich hält, gibt mir kein Mensch mehr was.«
Die von der blonden Marie herbeigebrachte Flasche gebot des Alten Beredsamkeit Einhalt, der jener charakteristische Zug nicht fehlte, welcher Leuten eigentümlich ist, deren Zunge sich alles zu sagen erlaubt, und deren Ausdruck vor keinem Gedanken, und wäre er auch noch so grimmig, zurückschreckt.
»Sie wollen uns also nicht sagen, wo Sie das viele Geld im Pfropfenspiel gewonnen haben?« fragte Tonsard. »Wir wollen's auch so machen, wir!« Eine Schlinge dabei herrichtend, spionierte der gewalttätige Schenkenwirt die Hose seines Schwiegervaters aus und sah dort bald die sich abzeichnende Rundung des zweiten Fünffrankstückes.
»Auf eure Gesundheit! ... Ich werde Kapitalist,« sagte der Vater Fourchon.
»Wenn Sie's wollten, würden Sie's schon sein,« sagte Tonsard, »Sie haben ja die Mittel dazu, Sie ... Doch hat der Teufel Ihnen am Kopf unten ein Loch gebohrt, durch das alles flöten geht!«
»Ach, ich hab' den kleinen Bourgeois in Les Aigues, der aus Paris gekommen ist, mit der Otter reingelegt: das ist alles!«
»Wenn sich viele Leute die Avonnequellen ansähen,« sagte Marie, »würden Sie reich werden, Vater Fourchon.«
»Ja,« antwortete er, indem er das letzte Glas aus seiner Flasche trank; »aber durch das viele Spielen mit den Ottern sind die Ottern zornig geworden, und eine hat sich mir zwischen die Beine geworfen; die soll mir mehr als zwanzig Franken einbringen!«
»Wetten wir, Papa, daß du eine Otter aus Flachs gemacht hast?« sagte die Tonsard und schaute ihren Vater mit pfiffiger Miene an.
»Wenn du mir eine Hose, eine Weste, ordentliche Hosenträger gibst, um Vermichel auf unserer Bühne im Tivoli nicht allzuviel Schande zu machen – denn Vater Socquard brummt schon immer nach mir hin – lasse ich dir das Geldstück, liebe Tochter; dein Gedanke ist's schon wert. Ich würd' den Bourgeois von Les Aigues weiterhin einseifen können, der sich vielleicht gleich auf den Otternfang werfen will!«
»Geh, hol uns eine andere Flasche,« sagte Tonsard zu seiner Tochter. – »Wenn er eine Otter erwischte, würde dein Vater sie uns zeigen,« fing er, sich an seine Frau wendend, wieder an, indem er versuchte, Fourchons Empfindlichkeit zu wecken.
»Ich bin zu bange, sie in Eurer Bratpfanne zu sehen,« erwiderte der Alte, der mit einem seiner grünlichen Augen blinzelte, indem er seine Tochter ansah. »Philippine hat mir mein Geschenk schon weggegrapscht; und wie viele von meinen Stücken habt Ihr mir schon unter dem Vorwande mich kleiden, mich nähren zu wollen abgeluchst ... Und da sagt Ihr mir, daß mein Maul in aller Frühe offen stehe, und ich gehe immer ganz nackt ...«
»Ihr habt Euren letzten Anzug verkauft, um eingekochten Mostwein im Café de la Paix zu trinken, Papa!« sagte die Tonsard; »als Beweis möge dienen, daß Vermichel Euch daran hat hindern wollen ...«
»Vermichel! ... er, den ich freigehalten habe. Vermichel ist nicht imstande, die Freundschaft zu verraten. Der Zentner alten Specks auf zwei Beinen, den er sich nicht schämt, sein Weib zu nennen, wird's gewesen sein!«
»Er oder sie,« antwortete Tonsard, »oder Bonnebault ...«
»Wenn's Bonnébault wäre; er, der eine der Stützen des Cafés ist ... ich ... werd' ... ihn ... Genug!«
»Aber, was macht das, alter Zecher, daß Sie Ihre Sachen verkauft haben. Sie haben sie verkauft, weil Sie sie verkauft haben; Sie sind mündig,« fuhr Tonsard fort, den Alten aufs Knie schlagend. »Gehen Sie, machen Sie meinen Fässern Konkurrenz, streichen Sie sich die Kehle ordentlich rot an! Mama Tonsards Vater hat ein Recht dazu und das taugt besser, als Ihr weißes Silber zu Socquard zu tragen.«
»Und wenn man bedenkt, daß Ihr
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