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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Fingerkuppe und versuchte, nicht länger über den Traum nachzugrübeln. Er ergab ja doch keinen Sinn, und außerdem musste sie sich auf Wichtigeres konzentrieren.
    Auf die Suche nach ihrem Sohn.
    Sie durfte sich nicht von erotischen Fantasien ablenken lassen. Ihr einziges Interesse galt Noah. Mehr gab es dazu nicht zu sagen.

Kapitel sechsundzwanzig
    I ch glaube, wir sind uns schon früher begegnet«, sagte Ava am nächsten Nachmittag bei ihrer Sitzung mit Dr. McPherson. »Ich meine, bevor Wyatt Sie engagiert hat. Damals nannten Sie sich Eve.«
    Sie saßen im Arbeitszimmer. Statt eine Szene zu machen, hatte Ava einer weiteren Sitzung zugestimmt, doch eher aus dem Grund, an Informationen zu gelangen, als selbst welche zu liefern.
    Die Therapeutin hatte die Hände über den Knien verschränkt und nickte jetzt. »Darüber haben wir schon einmal gesprochen, erinnern Sie sich? Wir sind uns bei der Weihnachtsparty vorgestellt worden, an dem Abend, als Noah verschwunden ist.«
    Avas Herz setzte für einen Schlag aus. »Wann haben wir darüber gesprochen?«
    »Während Ihrer Genesungszeit in St. Brendan«, erklärte Evelyn so geduldig, dass sie Avas angespannte Nerven beinahe zum Zerreißen brachte. »Damals hat Ihr Mann Sie gefragt, ob Sie einverstanden sind, dass ich Sie nach Ihrer Entlassung weiter betreue. Er wusste, dass ich eine Praxis in Anchorville habe.«
    »Das würde ich doch wissen«, sagte sie. Im selben Moment durchzuckte sie eine Erinnerung, so schnell, so flüchtig, dass sie sie nicht halten konnte.
    Die Psychiaterin lächelte einnehmend. »Sie verdrängen diese Nacht noch immer, Ava. Sie kehrt in Bruchstücken zu Ihnen zurück, doch es gibt nach wie vor gewaltige Lücken. Meine Aufgabe ist es, Ihnen zu helfen, diese zu füllen.«
    »Gut, dann lassen Sie uns damit beginnen: Sie wurden mir als Eve Stone vorgestellt.«
    Die Therapeutin nickte. »Ich war damals verheiratet, aber es hat nicht funktioniert. Zu jener Zeit lief bereits die Scheidung, doch ich hatte meinen Mädchennamen noch nicht wieder angenommen.«
    »Sie haben sich äußerlich stark verändert.«
    »Ja, es ist verblüffend, was fünfzig Pfund weniger und eine Blondierung bewirken können.«
    Konnte das sein? Hatte sie diese Geschichte tatsächlich schon einmal gehört?
    »Und wen haben Sie damals zu der Party begleitet?«
    »Ihr Cousin Trent hatte mich eingeladen.«
    »Trent?« Wie merkwürdig.
    »Wir haben uns auf dem College kennengelernt.«
    »Auf der University of Washington in Seattle?«
    »In Oregon. Wir haben eine Zeitlang zusammen Psychologie im Hauptfach studiert.« Ein amüsiertes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Ava starrte sie an. Hatte sie sich so sehr in dieser Frau getäuscht? Sie hatte ein Verhältnis mit Wyatt strikt von sich gewiesen, und jetzt … jetzt hätte Ava ihr beinahe geglaubt.
    »Meinen Abschluss habe ich in Washington gemacht«, fügte die Psychiaterin hinzu, »Trent nicht.«
    Das stimmte, trotzdem hatte Ava das Gefühl, dass etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen hing, etwas, das nicht recht ins Bild passte.
    Evelyn griff in ein Seitenfach ihrer großen Handtasche, die sie auf dem Stuhl neben ihrem abgestellt hatte. »Ich bin gestern Abend in mich gegangen und zu dem Schluss gekommen, dass ich Ihnen nicht wirklich helfen kann, solange Sie mir nicht vertrauen.« Sie zog eine Geschäftskarte aus ihrer Brieftasche und schob sie Ava über den Couchtisch hinweg zu. »Hier finden Sie die Nummer und Adresse von Dr. Rollins. Er praktiziert in Seattle, doch ich habe bereits mit ihm zusammengearbeitet, und er kennt die Insel und Ihre Familie. Er war damals unter Ihrem Onkel in Sea Cliff beschäftigt.«
    Der Name Rollins kam Ava bekannt vor, und das Bild eines großen Afroamerikaners trat ihr vor Augen. Glatte, mokkabraune Haut, überdimensionale Brille, weißer Bart, kurzgeschnittenes Haar, vorausgesetzt, er war wirklich der Mann, an den Ava sich von ihren wenigen Besuchen in Sea Cliff erinnerte.
    »Dort habe ich ihn kennengelernt. Er hat immer noch Patienten in Anchorville, deshalb arbeitet er zwei Tage die Woche dort in einer Praxis, die er sich mit mehreren anderen Ärzten teilt.«
    Ava nahm die Karte vom Tisch und betrachtete sie.
    »Das Entscheidende ist, dass Sie Ihrem Therapeuten vertrauen«, sagte Dr. McPherson ernst. »Dass Sie sich nicht zurückhalten. Es würde mich freuen, wenn ich Sie an Dr. Rollins oder einen anderen Psychiater Ihrer Wahl weiterempfehlen dürfte. Ich werde dafür sorgen, dass der

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