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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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musste und dass ihre Tochter ihre bereits geschiedene Ehe mit Simon wiederaufgenommen hatte, worüber Virginia gar nicht glücklich war.
    Ja, es stimmte, Ava war durch die Küche geeilt, wobei sie fast mit einem Kellner zusammengestoßen wäre, der eine Platte voller Horsd’œuvres in den Händen trug. Er hatte sich blitzschnell zur Seite gedreht, ohne einen einzigen Appetithappen von seinem silbernen Tablett zu verlieren, doch Virginia hatte sich schwer zusammenreißen müssen, um nicht laut loszuschimpfen.
    »Wir standen in der Nähe der Hintertreppe bei der Speisekammer«, fuhr Trent fort. »Virginia hatte uns aus der Küche gescheucht, damit die Leute vom Cateringservice arbeiten konnten. Mensch, die hatte wirklich eine schreckliche Laune!«
    »Das stimmt«, bestätigte Ava, der die Ereignisse des Abends jetzt deutlicher vor Augen traten. Sie erinnerte sich, dass sie sich nicht auf Wyatts alljährliche Festrede konzentrieren konnte, weil sie nach den Ersatzgläsern suchte. Aus irgendeinem Grund hatten sie drei Weingläser zu wenig, und Ava meinte, die Kartons mit den zusätzlichen Stielgläsern in einem Schrank in der Nähe der Speisekammer gesehen zu haben, in dem alle überflüssigen Dinge landeten, angefangen bei Ersatzschlüsseln über Glühbirnen bis hin zu Weihnachtskugeln.
    Bei ihrer Suche war sie Trent über den Weg gelaufen. Ihr Cousin war in Begleitung einer Frau gewesen, die Ava noch nie zuvor gesehen hatte: Dr. McPherson.
    »Du hast sie mir als Eve vorgestellt.«
    »Ich weiß. Ich nenne sie immer noch so. Seit ich sie auf der Party nach einem Uni-Footballspiel kennengelernt habe«, erklärte er.
    Hatte er das bei der Weihnachtsfeier erwähnt? Irgendwie meinte sie, etwas anderes zu erinnern, doch sie konnte nicht sagen, was. Als er sich über den Tisch beugte und zu einem ihrer Meinung nach unmöglichen Stoß ansetzte, fiel ihr ein, wie sie die Hand seiner Begleiterin geschüttelt hatte.
    Er warf ihr ein Lächeln zu. »Jetzt weißt du’s wieder, hab ich recht? Die Erinnerung kehrt zurück!« Er lehnte sich noch weiter vor, holte aus und stieß mit dem Queue gegen die Kugel.
Krach!
Die Billardkugeln stoben nach allen Seiten auseinander.
    »Das hoffe ich.«
    »Du musst geduldig sein.«
    »Ich denke, das war ich lange genug.«
    »Geduld war nie deine Stärke.«
    Dem konnte sie nicht widersprechen. Er setzte zum nächsten Stoß an und schickte die weiße Kugel in eine bunte Gruppe.
Krach!
Die Fünf rollte in eine Ecktasche.
    »Ich habe nach wie vor Lücken in meiner Erinnerung, die sich einfach nicht schließen lassen.«
    »Doch, sie werden sich schließen. Nur nicht so schnell, wie du es gern hättest.«
    Ava war sich da nicht so sicher. »Seit Noahs Verschwinden …«
    »Schon vorher«, widersprach er und musterte die verbliebenen Kugeln auf dem Tisch. »Nach Kelvins Tod.«
    Sie hob abwehrend eine Hand. »Das stimmt nicht.«
    »Doch. Es stimmt. Damals fingen deine – wie soll ich sagen? – psychischen Probleme an.«
    »
Bevor
der Kleine gekidnappt wurde?«
Nein. Nein. Das konnte gar nicht sein.
    Trents Kopf fuhr in die Höhe. »Der Kleine wurde nicht entführt, Ava. Es gab keinen Erpresserbrief.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Niemand hat die Familie kontaktiert.«
    »Das ist doch genau das, was ich meine! Was bedeutet das Wort
kidnappen
denn anderes, als dass jemand Noah aus seinem Bett genommen und sich mit ihm aus dem Staub gemacht hat! Jemand hat mir meinen Kleinen weggenommen, genau das ist passiert!« Ihr Herz fing heftig an zu pochen.
    »Er ist verschwunden. Keiner weiß, wie.«
    »Er war erst zwei Jahre alt! Da verschwindet man nicht so mir nichts, dir nichts!« Plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke. »Du glaubst doch nicht etwa,
ich selbst
hätte etwas mit dem Verschwinden meines Sohnes zu tun?«
    Er ließ den Queue sinken. »Natürlich nicht!«, sagte er mit Nachdruck und umrundete die Ecke des Tischs, um sie tröstend zu umarmen. »Ich glaube nicht eine Sekunde, dass du wissentlich etwas tun würdest, das Noah schaden könnte.«
    »Wissentlich?«, flüsterte sie erschüttert. Ihre Verzweiflung war nahezu greifbar. Glaubte er wirklich … Sie warf einen Blick auf die Narben an ihren Handgelenken. Auch diese Erinnerung war verschwommen und verdrängt. Hatte die Polizei nach Noahs Verschwinden nicht zunächst sie im Visier gehabt? War Biggs nicht davon ausgegangen, sie habe ihre Hände im Spiel? Nicht nur, dass sie angeblich die Letzte gewesen war, die ihren Sohn lebend gesehen

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