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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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mein Kind verloren. Ich versuche verzweifelt, meinen Sohn ausfindig zu machen. Bitte, bitte helfen Sie mir. Mein Name ist Ava Church Garrison, ich habe meinen Jungen vor vier Jahren adoptiert.« Sie nannte dem Mann Noahs Geburtsdatum und ihre Telefonnummer. »Sie haben selbst ein Kind verloren, Sie wissen, was ich durchmache.«
    Eine weitere Pause, länger diesmal, dann ein gedämpftes Gespräch, als redete der Mann bei zugehaltenem Hörer mit der Frau. Ava hielt die Luft an und wartete. Endlich sagte der Mann: »Wir wissen nur, dass sich Tracey in Schwierigkeiten gebracht hatte, sie hat uns davon erzählt. Doch dann ist sie fortgegangen. Das Baby hat sie zur Adoption freigegeben. Mehr wissen wir nicht. Rufen Sie uns bitte nicht mehr an. Wenn Sie es doch tun, sehen wir uns gezwungen, die Polizei einzuschalten.« Er zögerte, dann wünschte er ihr viel Glück und legte auf.
    Ava wusste, dass es nichts bringen würde, noch einmal bei den Johnsons anzurufen, von ihnen würde sie keine weiteren Informationen erhalten. Wussten die Eltern von Tracey, wo ihr Enkel steckte, oder würde sich diese Spur als weitere Sackgasse entpuppen?

Kapitel sechsunddreißig
    I n Umkehrung ihrer üblichen Rollenverteilung trotzte Snyder dem kalten, stürmischen Tag und kehrte zu Fuß von einem Kaffeekiosk zwei Blocks vom Wasser entfernt zum Department zurück. Im Büro ging es überraschend ruhig zu. Er tippte seinen Sicherheitscode ein und machte sich auf den Weg zu Lyons’ Arbeitsplatz, wo er ihr den Kaffee, einen dieser aufgeschäumten, quietschsüßen Dinger, die im Augenblick angesagt waren, auf den Schreibtisch stellte. Lyons schien das Zeug in sich hineinzuschütten, ohne auch nur einen Gedanken an den exorbitanten Preis oder die gewaltige Kalorienmenge zu verschwenden. Snyder hatte sogar an den Trinkhalm gedacht, wenngleich er der Ansicht war, dass ein solcher in einem Heißgetränk wie Kaffee rein gar nichts verloren hatte.
    Lyons hatte sich vorgebeugt. Die Ellbogen auf ihren ordentlich aufgeräumten Schreibtisch gestützt, die Augenbrauen konzentriert zusammengezogen, einen Kopfhörer auf den Ohren, lauschte sie auf das, was aus einem altmodischen Kassettenrekorder vor ihr tönte. Ganz in der Nähe, zwischen Computermonitor und einem kleinen Terrarium voller Sukkulenten – jenen seltsam außerirdisch anmutenden Dingern, die ihre Großmutter kultivierte -, lag ein perfekt ausgerichteter Stapel kleiner Kassetten.
    »Wow.« Sie stellte den Rekorder aus, nahm den Kopfhörer ab und griff nach ihrem Kaffee. »Danke.« Sie nahm einen Schluck und seufzte genießerisch. »Hmm. Eierflip?«
    »Das ist jetzt genau die richtige Jahreszeit dafür.«
    »Fast. Bis Weihnachten dauert’s zum Glück noch ein bisschen. Hmm. Lecker.« Ein weiterer Schluck. »Was ist nur in dich gefahren?«
    »So bin ich nun mal«, erwiderte er, und sie lachte so sehr, dass sie sich fast verschluckt hätte. »Und ich dachte, du könntest mal ’ne Pause gebrauchen.«
    »Gibt’s was Neues wegen Cheryl Reynolds’ Perücke?«
    Er schüttelte den Kopf. »Immer noch verschwunden. Was hast du rausgefunden?«
    »Interessante Sachen«, erwiderte sie und tippte mit dem Finger auf den Stapel. Sämtliche Kassetten waren beschriftet, Snyder konnte Cheryl Reynolds’ unverwechselbare Handschrift erkennen. Lyons lehnte sich zurück und bedeutete ihrem Partner, der einen schlichten schwarzen Kaffee in der Hand hielt, sich ebenfalls zu setzen. »Mir fehlen nach wie vor die Mitschnitte der letzten Sitzungen von Ava Garrison, was mich ziemlich beunruhigt.«
    »Mich auch.«
    »Wir suchen natürlich weiterhin danach, doch bis wir etwas gefunden haben, müssen wir erst mal damit vorliebnehmen.«
    »Und die sind von …?«
    »Jewel-Anne Church. Wusstest du, dass ihr Vater, Crispin Church, der Aufseher – Anstaltsleiter, wollte ich natürlich sagen – von Sea Cliff war und dass die Familie eine Zeitlang auf dem Gelände lebte?«
    »Auf dem Gelände der Nervenklinik?«
    Lyons nickte. Den Becher mit beiden Händen umschlossen, starrte sie gedankenverloren auf den Rekorder. »Ganz genau. Offenbar hatte sich Crispin mit seinem Bruder überworfen, der kurz darauf starb. Connell, so der Name des Bruders, war der Vater von Ava und Kelvin. Kelvin ist der, der vor ein paar Jahren bei diesem Bootsunglück ums Leben gekommen ist. Der Rest der Sippe gehört zu Crispin. Mit der verstorbenen Regina hat er drei Kinder, Ian, Trent und Zinnia. Piper, seine zweite Ehefrau, hat die beiden

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