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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Bildschirm verschwunden, dann tauchte sie wieder auf, eingefangen von der zweiten Kamera in dem Dienstbotenquartier über Noahs Kinderzimmer.
    Jewel-Anne öffnete die Schranktür. Ava starrte auf den Bildschirmabschnitt für die dritte Kamera, die sie im Schrank versteckt hatte. Sie sah, wie ihre Cousine sich an der Tür festhielt, sich ungeschickt bückte, Hutschachtel und Samsonite-Koffer beiseiteschob und den Trolley hervorzog. Aus dem Lautsprecher ihres Laptops drangen Rascheln und leises Poltern. Die Abhöranlage funktionierte also ebenfalls. Leise Elvis’ »Suspicious Minds« mitsingend, nahm Jewel-Anne den Digitalplayer heraus und drückte ein paar Knöpfe.
    Plötzlich knackte es laut. Der Gesang verstummte. Nun, die Mikrophone hatte Ava offenbar nicht richtig installiert, doch die Kameras funktionierten einwandfrei.
    »We’re caught in a trap …«,
las Ava ihrer Cousine von den Lippen ab.
    »Jawohl, du Miststück«, knurrte Ava Richtung Bildschirm, wo ihre Cousine damit beschäftigt war, Trolley, Koffer und Hutschachtel in den Schrank zurückzuschieben, »jetzt sitzt du definitiv in der Falle!«
    Sie verschwendete keine Sekunde, schickte das Video an sich selbst und an Tanya, dann zog sie eine Sicherungskopie auf einen USB -Stick. Offenbar hatte ihr Computer ein Problem, denn es dauerte mehrere Minuten, bis sie die Sendebestätigung erhielt. Brodelnd vor Zorn schnappte sie den USB -Stick und marschierte den Flur entlang zu den Räumen, die ihre Cousine bewohnte.
    Warum war Jewel-Anne derart versessen darauf, sie zu quälen? Was hatte sie ihrer Cousine getan, dass sie ihr so übel mitspielte?
    War Jewel-Anne genug Zeit geblieben, in ihr Zimmer zurückzukehren? Mit Sicherheit, doch im Grunde war das auch egal. Sie konnten die Sache genauso gut im Flur austragen.
    Wütend hämmerte sie an die schwere Tür zu Jewel-Annes Apartment.
    Wumm! Wumm! Wumm!
    »Jewel-Anne!«, brüllte Ava. »Ich will mit dir reden!«
    »Hau ab!«, erwiderte eine schlaftrunkene Stimme.
    Aha, sie war also da. Ava hämmerte noch energischer.
    »Es ist fast drei Uhr!«, beschwerte sich ihre Cousine.
    »Mach auf, Jewel-Anne, sonst trete ich die Tür ein!« Ava drehte probehalber den Knauf. Die Tür war unverschlossen. Entschlossen betrat sie das Klein-Mädchen-Apartment, das aus einem Schlafzimmer mit angrenzendem Bad, einem Arbeitsbereich und einem Wohnzimmer bestand, sämtliche Räumlichkeiten auf die Bedürfnisse eines Rollstuhlfahrers zugeschnitten.
    »Warum tust du das?«, fragte Ava. Schäumend vor Wut funkelte sie ihre Cousine an, die im Bett lag, umgeben von ihren unheimlichen, glasäugigen Kewpie-Puppen, allesamt in Schlafanzügen. »Warum hast du das getan?«
    »Was soll ich getan haben?« Jewel-Anne blinzelte und gähnte, als habe sie fest geschlafen. Ihr Haar war zu einem dicken Zopf gebunden, sie trug ein Nachthemd, doch sie hatte noch ihre Brille auf. Im Arbeitsbereich fuhr geräuschvoll der Computer herunter, was bedeutete, dass jemand gerade erst die Programme geschlossen hatte.
    Ava durchquerte das Zimmer, trat an den Schreibtisch und drückte auf die Tastatur. Der Laptop erwachte wieder zum Leben.
    »He, was tust du da?« Jewel-Anne setzte sich im Bett auf. Eine rothaarige, sommersprossige Puppe fiel zu Boden und rollte gegen ihre albernen Häschenpantoffeln. »Sieh, was du angerichtet hast!« Rasch hob sie die Puppe auf und legte sie zurück unter die Decke zu den anderen. »Du meine Güte, es ist mitten in der Nacht! Ich habe geschlafen –«
    »Ich habe deine Lügen satt!«, blaffte Ava. »Du hast nicht geschlafen!«
    »Doch, natürlich! Wie kannst du es wagen, mich eine Lügnerin zu nennen? Ich lüge nicht. Nie.«
    »Ach nein?« Es gelang Ava kaum, die Beherrschung zu bewahren. Sie starrte auf den Monitor, während der Computer neu startete.
    »Geh weg da!« Jewel-Anne kämpfte sich aus dem Bett und zog den Rollstuhl heran, panisch darauf bedacht, Ava aufzuhalten.
    »Noch nicht.«
    »Ich meine es ernst, Ava, hau ab!«
    »Nicht bevor du mir verrätst, warum du versuchst, mich glauben zu machen, ich sei verrückt.«
    »Lass meine Sachen in Ruhe!« Als Ava keinerlei Anzeichen machte, vom Computer abzulassen, hievte sich Jewel-Anne in ihren Rollstuhl, schnappte sich ihr Handy vom Nachttisch und sagte warnend: »Ich rufe Demetria und Wyatt an!«
    »Gut. Ich denke, sie werden sich ebenfalls hierfür interessieren.«
    »Wofür?«, fragte ihre Cousine. Ava bemerkte ein Zittern in ihrer Stimme.
    »Schau mal.«
    »Was zum

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