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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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schwören, bis du im Gesicht blau wirst.« Sie war erschöpft, am Ende ihrer Kräfte. Der Schock über den grausamen Mord an Jewel-Anne saß tief, und nicht weniger schockiert war sie darüber, dass Lester Reece der leibliche Vater ihres Sohnes sein sollte … Und jetzt
das?
Dern war der Halbbruder von Reece? Was würde noch alles kommen?
    »Ava«, sagte er und griff nach ihrer Hand, doch sie zuckte zurück. »Ich sage die Wahrheit, und glaub mir, sie gefällt mir auch nicht besser als dir.«
    Er wirkte absolut aufrichtig, und obwohl sie sich verzweifelt wünschte, das Offensichtliche leugnen zu können, musste sie zugeben, dass er sie ja schon immer an jemanden erinnert hatte. Hatte sie nicht selbst geglaubt, Lester Reece im aufsteigenden Nebel zu sehen, nur um bei näherem Hinschauen festzustellen, dass sie ihn mit Austin Dern verwechselt hatte?
    »Hör mir einfach mal zu«, schlug er vor, und dann erzählte er ihr, an die Küchenspüle gelehnt, dass er und Reece dieselbe Mutter hatten, die mehrere Male geheiratet hatte.
    »Warum hast du das nicht früher erwähnt?«, fragte Ava leicht verletzt.
    »Der Zeitpunkt war ungünstig.«
    »Na toll«, erwiderte sie sarkastisch, gereizt nach der schlaflosen Nacht. »Und wann wäre der richtige Zeitpunkt gewesen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht nie?« Sie verspürte Enttäuschung, dass er sich ihr nicht anvertraut hatte. »Nur damit ich das richtig verstehe: Du behauptest also, dass du Noahs Onkel bist?«
    »Nein, das tue ich nicht. Diesen Schluss würde ich nicht ziehen. Du weißt doch noch gar nicht, ob Noah tatsächlich Lesters Sohn ist.« Dern rieb mit dem Finger über den abgenutzten Küchentresen. »Ich kenne Reece nicht einmal, und viel weiß ich auch nicht über ihn. Er ist bei seinem Vater aufgewachsen, dem ich nie begegnet bin. Meine Mutter hat nie von ihm gesprochen, vermutlich ist es ihr lieber, dass niemand von ihrer Beziehung zu ihm weiß. Glaub mir, Ava, ich hatte keine Ahnung, dass Lester Reece aller Wahrscheinlichkeit nach ein Kind gezeugt hat. Das habe ich gerade erst von den Cops erfahren. Wirklich etwas dazu sagen können hätte ohnehin nur Jewel-Anne.«
    »Aber –«
    »Bislang können wir lediglich Vermutungen anstellen.«
    Ava blickte auf den Wasserhahn, an dem sich ein Tropfen formte. »Mein Gott, wie sehr ich das satt habe … die Grübeleien, die Unsicherheit … einfach alles!«
    »Ich weiß.« Ihre Blicke trafen sich, und sie spürte, wie sich ihre Kehle zusammenschnürte.
    »Hast du deshalb den Job bei uns angenommen?«, fragte sie. »Wegen Reece?« Der Wassertropfen löste sich und platschte ins Spülbecken.
    »Das war einer der Gründe. Ich hatte den Verdacht, dass er wieder auf der Insel ist.«
    »Warum? Ich meine, er ist aus Sea Cliff ausgebrochen. Warum um alles in der Welt sollte er hierher zurückkehren?«
    »Vielleicht wusste er nicht, wohin er sich sonst wenden sollte. Auf der Insel fühlt er sich sicher, dort kennt er sich aus. Vermutlich hat er angenommen, dass die Polizei hier nicht nach ihm suchen würde, zumal die Insel damals gründlich durchkämmt wurde. Und vielleicht wollte er wegen Jewel-Anne zurückkehren. Wer weiß. Die Insel ist abgeschieden und hat dichte Wälder, in denen man sich gut verstecken kann. Ringsherum ist nichts als der Ozean, und es gibt nur wenige Einwohner. Er könnte sich hier relativ frei bewegen, ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden.«
    »Doch im Grunde wäre er hier gefangen.«
    »Er ist in seiner eigenen, elenden Haut gefangen.«
    »Ja, und trotzdem darf man eins nicht vergessen: Die Leute hier erinnern sich an ihn, er würde sofort erkannt werden. In einer Großstadt, irgendwo weit weg, in Boston oder Miami zum Beispiel, könnte er mühelos untertauchen.«
    Dern nickte, als hätte er diese Überlegungen bereits selbst angestellt. »Reece könnte sein Äußeres verändert haben. Es ist zwar schon eine Weile her, aber du hast recht – die Leute würden ihn wiedererkennen. Deshalb haben mich die Meldungen, er sei in der Gegend von Anchorville gesehen worden, stutzig gemacht. Außerdem wollen die Gerüchte über ihn nicht verstummen. Ich wollte selbst herausfinden, ob es sich um eine Legende handelt wie bei Bigfoot oder ob er wirklich hier ist. Deswegen habe ich die Stelle als Rancharbeiter auf der Insel angenommen.«
    »Church Island wurde doch schon durchkämmt.«
    »Wie ich bereits sagte: Das ist lange her. Ich denke, er war tatsächlich eine Weile fort, doch aus irgendeinem Grund ist er

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