Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
er als Sündenbock würde herhalten müssen, sollte irgendetwas schieflaufen.
    Das hier war Biggs große Show, und die würde er sich nicht vermasseln lassen.
    Dern hatte eine schusssichere Weste erhalten und eine Jacke, die ihn als Polizisten auswies, doch eine Dienstwaffe hatte man ihm verweigert. Ein Deputy sperrte mit Avas Schlüsseln die Tore auf, dann teilte sich der Suchtrupp in zwei Gruppen. Eine sollte die Wohn- und Nebengebäude absuchen, die andere, der Dern zugewiesen wurde, die Klinik durchkämmen. Hätte er bloß seine Glock dabei! Doch jetzt war es zu spät, zu seinem Apartment hinüberzulaufen und sie aus dem Versteck hinter dem Holzpaneel zu holen.
    »Ich habe gehört, Sie sind Reeces Bruder«, sagte eine Polizistin, als sie den Haupteingang erreichten.
    »Halbbruder«, korrigierte Dern. »Habe ihn nie kennengelernt.«
    »Trotzdem.« Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu.
    Dern erwiderte nichts, dann machte er sich daran, mit vier bewaffneten Cops das stillgelegte Klinikgebäude zu durchsuchen. Niemand sagte ein Wort, als sie durch die leeren Gänge gingen, vorbei an Schwesternstationen und Gemeinschaftsräumen. Überall lag Staub, Spinnweben hingen in den Ecken. Die Polizisten folgten Dern die Treppen hinauf in den zweiten Stock und durch weitere leere Gänge, von denen die Türen zu den Patientenräumen abgingen, bis zu dem Eckzimmer, in dem Reece untergebracht gewesen war. Ein Zimmer, von dem aus man direkt auf Neptune’s Gate blicken konnte.
    Kein Reece, natürlich nicht.
    Das wäre ja auch zu leicht gewesen.
    Sie suchten das Dach ab.
    Leer.
    Keine Spur von Reece.
    Blieb noch der Keller.
    »Wenn er tatsächlich hier war, ist er längst wieder abgehauen«, knurrte einer der Deputys, ein fetter Kerl ohne Hals.
    »Was für ein sinnloses Unterfangen«, brummte ein anderer, ein kleiner, drahtiger Mann mit rotem Gesicht und misstrauischem Blick.
    Fettsack schnaubte. »Biggs wird ausflippen, wenn wir den Kerl nicht finden!«
    »Halt die Klappe!«, zischte der weibliche Deputy.
    »Du auch, Connie!«, gab Fettsack zurück.
    Alle verstummten. Ausgerüstet mit leistungsstarken Taschenlampen schritten sie die unterirdischen Gänge ab, enge, dunkle Tunnels, verzweigt wie ein Labyrinth, das sich unter dem gesamten Gebäude erstreckte. An manchen Stellen wies der Beton Risse auf, Wasser war eingedrungen und bildete Pfützen. Andere Abschnitte waren so staubtrocken, dass Dern niesen musste. Das Scharren winziger Krallen deutete darauf hin, dass sie nicht allein waren: Ratten, Mäuse oder Gott weiß was hatten hier ihr Zuhause, doch sie stießen weder auf Fußabdrücke noch auf andere Hinweise, dass in letzter Zeit ein Mensch durch diese verschlungenen Gänge marschiert war.
    Nichtsdestotrotz war die Suche nervenaufreibend. Derns Puls raste, seine Augen folgten angestrengt dem Lichtkegel seiner Taschenlampe, seine Muskeln waren angespannt, und er wünschte sich sehnlichst, er würde eine Waffe bei sich tragen.
    Sie gelangten zu einem Raum, in den Dern nicht hatte einbrechen können. Connie nahm Onkel Crispins Schlüssel und öffnete die Tür, die geräuschvoll aufschwang. In dem Augenblick, in dem sie den großen Heizungskeller betraten, spürten sie es. Irgendetwas war anders, die Temperatur, der Geruch.
    Dern bemerkte, wie Fettsack seine Waffe aus dem Holster zog. Doch er ging davon aus, dass der Cop genug Hirn besaß, die Waffe nur im äußersten Notfall abzufeuern. Querschläger waren weit gefährlicher als der Mörder.
    Sie ließen ihre Taschenlampen durch den Raum gleiten. Riesige Heizungsrohre führten vom Fußboden zur Decke, an den Wänden verliefen dicke Wasserleitungen. Stromkästen standen neben gewaltigen Abfallbehältern, mehrere abgeschaltete Heizkessel befanden sich in der Nähe von etwas, das einst ein Verbrennungsofen gewesen sein musste, zumindest ließen die rußgeschwärzten Eisentüren und der Schornstein darauf schließen.
    Alles war still. Die Waffen gezogen, die Nerven bis zum Zerreißen gespannt, schwärmten sie aus. Dern spitzte die Ohren, doch er hörte nichts, nur die Geräusche der anderen Cops, die den Heizungskeller durchsuchten, und das Hämmern seines eigenen Herzens.
    Vorsichtig trat er hinter einen der Heizkessel. Und dort, verdeckt von dem großen Brenner, entdeckte er ein Lager, vermutlich das von Reece.
Hab ich dich, du Scheißkerl!
Er gab der Polizistin ein Zeichen. Diese trat zu ihm und ließ den Strahl ihrer Taschenlampe über einen schmutzigen Schlafsack, einen

Weitere Kostenlose Bücher