Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
»Ich fahre Sie in die Notaufnahme. Sie sollten unbedingt Ihren Knöchel verarzten lassen.«
    »Bringen Sie mich einfach zum Department.«
    »Aber –«
    »Keine Widerrede – es ist mein Knöchel.«
    »Na los, Orvin«, drängte ihn die Polizistin. »Das ist das Mindeste, was wir tun können.«
    »Ach, Mist. Biggs wird gar nicht glücklich darüber sein.«
    »Das ist er doch nie«, versetzte die Polizistin, dann deutete sie auf einen der Einsatzwagen und sagte zu Dern: »Worauf warten Sie? Steigen Sie ein!«
    Orvin setzte sich hinters Lenkrad des Jeeps, während Connie auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Dern stieg hinten ein, die Polizistin reichte ihm ein Handtuch und eine Decke. Dern nickte ihr zu, dann schloss er die Tür. Der Jeep setzte sich in Bewegung und fuhr in einem Konvoi anderer Fahrzeuge nach Monroe, wo sie mit der Fähre zum Festland übersetzen sollten. Alle waren gut gelaunt und freuten sich über die gelungene Suchaktion, während sie auf den Transfer warteten.
    Dern zog sein Handy aus der Jackentasche, doch es war nass und voller Sand und ließ sich nicht einmal einschalten.
    »Großartig.«
    »Vielleicht trocknet es wieder«, sagte Connie beschwichtigend. »Währenddessen können Sie meins benutzen.«
    »Haben Sie die Nummer von Ava Church?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich bin sicher, wir werden sie herausfinden, sobald wir auf dem Department sind.«
    »Danke, ist nicht so wichtig.«
    Ava war vermutlich noch im Büro des Sheriffs, er würde versuchen, dort mit ihr zu reden. Wenigstens war Ava in Sicherheit, dachte er erleichtert. Hoffentlich kam sie nun ein wenig zur Ruhe.
    Was zum Teufel geht dich das an? Sie ist immer noch mit diesem Mistkerl verheiratet, vergiss das nicht.
    Doch das war das Problem. Ein Riesenproblem. Ob er es sich eingestehen wollte oder nicht: Er hatte sich in sie verliebt. Dern starrte aus dem beschlagenen Fenster des Jeeps und verfluchte sich im Stillen dafür. Es gab wohl kaum eine Frau, die komplizierter war als Ava.
    »So, wir sind dran.« Connie deutete auf die Fähre, die durch die Bucht pflügte. »Jetzt kann’s nicht mehr lange dauern.«
    Sie täuschte sich. Wegen des Wetters dauerte es geschlagene anderthalb Stunden, bis sie in Anchorville eintrafen, wo sich die Nachricht von der Ergreifung Lester Reeces’ wie ein Lauffeuer in den Geschäften, Restaurants und Büros verbreitet hatte. Am Hafen hatte sich eine Menschenmenge versammelt, tauschte Informationen aus und versuchte, Genaueres von den Polizisten zu erfahren, die in ihren Einsatzfahrzeugen von der Fähre rollten.
    Auch die Presse trotzte dem heftig wütenden Sturm. Nachrichtenvans, Reporter mit Kameras und Satellitenschüsseln warteten vor dem Büro des Sheriffs. Dazu jede Menge Schaulustige in Regenjacken und -hüten, die sich vor der Eingangstreppe drängten, Schutz unter umstehenden Bäumen suchten oder neugierig aus ihren Autos herausschauten in der Hoffnung, einen Blick auf den berüchtigten Killer werfen zu können.
    Was für ein Medienzirkus,
dachte Dern, der nicht das kleinste bisschen Mitleid mit dem Verhafteten empfand, selbst wenn dieser sein Halbbruder war. Ein überführter Mörder. Ende der Story. Je weniger sich Dern mit dem Amtsschimmel herumschlagen musste, desto eher würde er an die Informationen gelangen, die Ava so dringend benötigte. Anschließend konnte Biggs seinen Halbbruder seinetwegen einsperren und den Schlüssel in die Bucht werfen.
    Doch der Sheriff schien das Spektakel zu genießen. Übers ganze Gesicht lachend stieg er aus seinem Wagen, und anstatt die Hintertür zu benutzen, bahnte er sich einen Weg durch die wartende Menge zum Haupteingang. Strahlend gab er den Reportern ein rasches Interview und verkündete stolz »Wir haben ihn!« in die ihm entgegengestreckten Mikrophone.
    Trotz des fürchterlichen Wetters war Sheriff Joe T. Biggs ganz offensichtlich in seinem Element. Die Menge der Schaulustigen vor dem Department wurde noch größer. Dern stieg aus dem Jeep, nickte Orvin und Connie zu und huschte, den Kopf zwischen die Schultern gezogen, durch die Hintertür ins Gebäude. Er verstand die ausgelassene Stimmung der Bürger von Anchorville, auch wenn sicher ein paar darunter waren, die das Ende des Mythos Lester Reece mit Enttäuschung zur Kenntnis nahmen.
    Dern war einfach nur froh, dass alles vorüber war, die Legende zerstört, doch gleichzeitig war er nervös, weil er den Mann bislang nicht allein hatte sprechen können. Alles, was er wollte, waren

Weitere Kostenlose Bücher