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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Ava Garrison die Mühe auf sich nehmen würde. Doch man konnte ja nie wissen.
    Der Gedanke, dass Lester Reece ein Kind gezeugt hatte, ließ ihn erschaudern.
    »Du glaubst nicht, dass sie es war?«, fragte Lyons. Sie lehnte mit einer Schulter an der Wand und sah so müde aus, wie er sich fühlte. Es war eine lange Nacht gewesen, die in einen noch längeren Tag übergegangen war.
    »Ich glaube gar nichts mehr«, erwiderte Snyder. »Ich weiß nur, dass wir sie nicht länger festhalten können.«
    »Sicher können wir das. Zumindest eine Zeitlang.«
    »Weshalb? Um sie mürbe zu machen? Sie davon abzuhalten, weitere Frauen umzubringen?«
    »Genau!«
    »Sie könnte einen Anwalt verlangen.«
    »Soll sie doch.«
    Snyder rieb sich das Kinn, fühlte die Bartstoppeln und wünschte sich, der Fall wäre eindeutiger. Aber das wünschte er sich ja immer.
    »Mittel, Motiv und Gelegenheit«, stellte Lyons fest.
    »Auf der Waffe sind keine Fingerabdrücke«, bemerkte er.
    »Vielleicht finden wir auf der Klinge nicht nur die DNS des Opfers – oder, wie ich vermute, der drei Opfer -, sondern auch die des Mörders.«
    »Die Analyse kann dauern.«
    Lyons schnaubte und wühlte in ihrer Handtasche, die sie über die Schulter gehängt hatte. »Wir sollten sie verhaften. Sie aufrütteln.«
    »Noch nicht.«
    »Warum nicht? Weil sie Geld hat und den besten Anwalt weit und breit engagieren kann?«, murrte Lyons frustriert. Sie zog ein Haargummi aus der Handtasche und band ihr widerspenstiges Haar mit dem Geschick jahrelanger Routine zum Pferdeschwanz.
    »Das sollten wir auf alle Fälle bedenken, ja. Doch das Wichtigste ist, dass wir einfach nicht genug gegen sie in der Hand haben.«
    Lyons verdrehte die Augen. »Ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet du das sagst. Nachdem wir uns den Hintern aufgerissen haben, um herauszufinden, wer diese drei Frauen auf dem Gewissen hat, lässt du sie laufen. Verdammt noch mal, Snyder, manchmal bist du ein echtes Weichei!« Und damit ließ sie ihn stehen und marschierte davon.
    Autsch!
Das war ein Stich gegen sein männliches Ego, doch ihm blieb keine Zeit, viel darüber nachzugrübeln. Ob es Lyons gefiel oder nicht, es war Zeit, Ava Garrison gehen zu lassen. Ihr Mann war bereits eingetroffen, veranstaltete einen Riesenwirbel und verlangte einen Strafverteidiger für seine Frau. Die »Freiheit« war bestimmt nicht lustig für sie, die Presse flippte bereits völlig aus. Im Augenblick, so überlegte er, würden sie sich auf Lester Reece, dessen reiche Familie, auf die Anwälte und den Staatsanwalt konzentrieren. Doch ihr Interesse würde rasch immer größer werden, immer weitere Kreise ziehen, wie die Wellen in einem Teich, wenn man einen Stein über die Oberfläche hüpfen ließ. Bald schon stünde Ava Garrison im Fokus, zumal nun das Gerücht umging, ihr verschwundener Sohn sei von einem der meistgesuchten Verbrecher im Bundesstaat Washington gezeugt worden. Was, wenn erst herauskam, dass man sie des Mordes an Cheryl Reynolds, Evelyn McPherson und Jewel-Anne Church, der leiblichen Mutter, verdächtigte?
    Ja, der Spaß hatte gerade erst begonnen.
    So wie Snyder es sah, würde Ava das Department als freie Frau verlassen und letztendlich auf ihrer Insel von den Medien gefangen gesetzt werden.
    Er kehrte in seine Bürozelle zurück und versuchte, die allgemeine Aufregung ringsum zu ignorieren. Er ließ sich nicht von der Freude über ihren Erfolg anstecken.
    An seinem Computer rief er die Tatortfotos von Jewel-Anne Church auf. Die Puppen ließen ihm keine Ruhe. Warum sich solch eine Mühe machen? Lester Reece hätte so etwas niemals getan, Ava Church mit Sicherheit auch nicht, doch irgendwer wollte hier ein Statement abgeben, Jewel-Annes Puppenbesessenheit betreffend. Waren die Puppen der Ersatz für das Baby, das sie fortgegeben hatte? Kopfschüttelnd wandte er sich einem weiteren Puzzleteil zu.
    Warum ließ der Mörder die Perücke zurück? Plante er keine weiteren Morde mehr? War sein Werk mit Jewel-Annes Tod vollendet? Wieder wanderten seine Gedanken zu den aufgeschlitzten Puppen. Waren sie die Rache für die beerdigte Noah-Puppe? Nichts passte so richtig zusammen.
    Vielleicht konnte Lester Reece die Dinge ins richtige Licht rücken. Die drei Morde wiesen tatsächlich einen ähnlichen Modus Operandi auf wie die, die er vor Jahren begangen hatte, doch Reece wies die Anschuldigungen vehement zurück. Andererseits hatte er wie verrückt auf Austin Dern eingestochen.
    Um eine andere Perspektive zu bekommen,

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