T93 Band 1: Überlebe!
wirkungsvolle Arm- und Beinschützer, Helm, Kevlarweste und Biss-Schutzhandschuhe, die das Militär bei einem Hersteller von Ausrüstungen für Giftschlangenhalter beschlagnahmt hatte. Diese Handschuhe waren wirklich hervorragend. Die Hand blieb beweglich, aber die Handschuhe, die aus mehreren beweglichen Schichten von Metallschuppen hergestellt waren, widerstanden selbst Glasschnitt und Nadelspitzen, selbst ein Nagelschussgerät konnte das Material nicht durchdringen.
»Also, gehen Sie mit Ihren Leuten runter zum Magazin und lassen Sie sich reichlich ausstaffieren, off Limit. Ich wünsche Ihnen Erfolg bei Ihrer Mission. Kommen Sie mir gesund wieder.«
Der Kommandant erhob sich, das Gespräch war beendet. Alex stand auf und nahm Haltung an.
»Wegtreten!«
Alex drehte sich um und verließ das Büro. Er ging um ein paar Ecken in dem weitläufigen Komplex und begab sich in die Offiziersmesse, wo die Mitglieder seines neuen Teams sich versammelt hatten. Als der Oberstleutnant den Raum betrat, nahmen alle Haltung an und grüßten, Alex tat es ihnen gleich. Der erste in der Reihe war Hauptmann Rüdiger Meyer, ein hochgewachsenes norddeutsches Original mit kantigem Schädel und blonden Haaren, er kam wie Alex aus Nordfriesland, sie kannten sich schon länger. Meyer war ausgebildeter Scharfschütze, einer der Besten. Dann folgte Leutnant Alois Falkner, ein gedrungener, aber kampfsporterfahrener Bayer, der von den anderen nur »Sepp« gerufen wurde, zuständig für Funk und Navi. Dann Gerard Turels, er stammte aus dem Saarland, ein Rotschopf mit Hakennase und Sommersprossenexplosion im Gesicht, der Mann fürs Grobe, er war der Sprengstoffexperte im Team. Die Gefreiten Günther Habermann aus Hessen und Ralf Gräfeling aus der Pfalz, beide Schützen, rundeten das Einsatzteam ab.
Meyer ging auf Alex zu und meinte:
»Haben das mit Ihrem Team gehört, Herr Oberstleutnant, scheußliche Sache. Waren verdammt gute Männer.«
»Ja, das waren sie. Ich hoffe, wir machen es besser, Rüdiger.«
An das Team gewandt fügte er hinzu:
»Schlage vor, wir verzichten auf den formellen Kram und sehen zu, dass wir unsere Mission erfüllen. In der Festung Kommandostruktur, im Einsatz sind wir Familie. Klar soweit?«
»Klar soweit!«, kam es unisono zurück.
»Unsere Mission ist es, morgen aufs Festland zu gehen und möglichst fix zwei Dutzend Zeds zu fangen. Sie sollen am besten unbeschädigt hier ankommen, und die Hälfte davon Jäger-Zeds. Das wird nicht einfach, Männer. Schlage vor, wir machen jetzt erst mal einen Bummel durchs Magazin.«
Die Truppe setzte sich in Bewegung und enterte den Lastenaufzug im zentralen Versorgungsschacht. Alex drückte eine bestimmte Ziffernfolge auf der Tastatur in der Wand, und der Aufzug setzte sich in Bewegung.
Eine Weile später waren die Soldaten im militärischen Toys"R"Us angekommen und bekamen leuchtende Augen. Meyer deckte sich lediglich mit zwei P12 und reichlich .45 und 7.62 Munition ein. Sein persönliches Präzisionsgewehr, ein G25 Sniper AI, war ihm wie eine Braut, er transportierte es in einem speziellen Koffer und konnte es völlig blind bedienen, er schoss einer Fliege auf einen Kilometer Entfernung damit noch das Hinterteil weg. Auch alle anderen deckten sich mit P12-Pistolen, MP5 Maschinenpistolen und Munition ein, außerdem mit Handgranaten (DM57), Feuerstoßdämpfern, Messern, Schutzkleidung und Magazingürteln. Habermann und Gräfeling nahmen zusätzlich jeder noch ein G8 Maschinengewehr an sich und behängten sich mit Munitionsgürteln, für den Fall dass es haarig wurde. Turels bekam eine Remington 870 Repetierflinte und Alex nahm sich für seine HK417 noch einen AG36 Granatwerfer mit, sowie ausreichend Munition. Zusätzliche Munitionskisten würden die Waffenmeister im Flugzeug deponieren. Falkner bekam noch eine satellitengestützte NavCom, das Neueste am Markt, und Turels orderte zwei Kisten C4 und verschiedene Zünder, sowie eine Kiste Nano-Thermitschnüre. Außerdem erhielt jeder Soldat einen Taser, da sich herausgestellt hatte, dass die Zeds damit ebenso wie lebende Menschen kurzfristig außer Gefecht gesetzt werden konnten.
Bestens gerüstet und gelaunt verließ das Team die Ausrüstungsräume und man verabredete sich zur letzten Einsatzbesprechung für Elf-Hundert am nächsten Morgen.
Jahr Eins. 15. März, Morgen
Birte erwachte gegen sieben Uhr aus einem erholsamen, tiefen Schlaf. Sie brauchte ein, zwei Sekunden, um sich zu orientieren. Sie war nicht mehr in Rendsburg
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