T93 Band 1: Überlebe!
Hierin sollten die Zeds transportiert werden. Die ganze Konstruktion war so gelagert, dass sie zur Not auch im Flug abgeworfen werden konnte. An den Seitenwänden des Laderaumes waren die Klappsitze montiert und im vorderen Bereich waren die Waffen und Munition verzurrt. Die Maschine war aufgetankt, die Besatzung bereits an Bord und das Hangartor öffnete sich, als Alex den Befehl gab, die Maschine zu besetzen.
Alle Soldaten enterten in leichtem Laufschritt die Maschine, setzten sich und schnallten sich mit Hosenträgergurten fest. Links das Team von Alex, rechts ein Sicherungsteam unter der Führung eines Stabsoffiziers der Luftwaffe. Als alle Mann saßen, fuhr der Lademeister die Rampe hoch, und das obere Ladetor schloss sich in entgegengesetzter Richtung. Die 11.000 PS starken Rolls Royce-Propellerturbinen liefen an und füllten den großen unterirdischen Raum mit einem höllischen Dröhnen. Das geöffnete Hangartor gab eine seicht ansteigende Rampe frei, auf der die Maschine zum Startfeld hoch rollte.
Das 1.200 Meter lange Rollfeld war stets als »Sportflugplatz« deklariert gewesen, von oben sah es auch so aus und war stets so genutzt worden, nur dass eben im Kellergeschoss Hubschrauber und sogar Transall-Maschinen Platz hatten. In Zeiten der friedlichen Nutzung des oben liegenden Flugplatzes hatte davon nie jemand etwas mitbekommen. Die Öffentlichkeit hatte sich stets echauffiert, weil ja hier »die Reichen« einen privaten Flugplatz auf dem als »Neuland« bekannten Streifen zwischen Helgoland und der Düne bekommen hatten, während das »gemeine Volk« mit Schiffen und Börtelbooten an Land transportiert wurde. Inzwischen war der eigentliche Zweck dieser Einrichtung kein Geheimnis mehr, aber andererseits war auch niemand mehr da, der das hätte weitererzählen können. Jede Person, die sich zum Zeitpunkt der Invasion auf der Oberfläche befunden hatte, war inzwischen eliminiert worden. Das Militär hatte niemanden in die Festung eingelassen, man hatte die Zivilisten den Zeds überlassen, zu groß war die Gefahr einer Ausbreitung der Infektion in der Festung gewesen.
Die Maschine rollte aus und der Pilot brachte sie auf der Startbahn in Richtung Westen in Stellung, wegen der Winde. Nach dem Start würde er die Maschine wenden und auf Ost-Nord-Ost-Kurs bringen. Die Flugstrecke betrug ziemlich genau 111 Kilometer, so dass die Maschine inklusive Start und Landung nur eine gute halbe Stunde brauchen würde.
Der Pilot gab Gas und das Flugzeug hob dröhnend vom Boden ab. Schnell stieg die Maschine auf zweitausend Meter. Dies lag weit unterhalb der üblichen Dienstgipfelhöhe, doch für einen derart kurzen Flug reichte das aus. Kurz darauf kam im Cockpit bereits die Landebahn des ETNS-Fliegerhorst Schleswig (Jagel) in Sicht, und der Pilot ging steil runter, so dass die Maschine bereits 350 Meter nach dem ersten Bodenkontakt fast zum Stehen kam; der Pilot ließ die Maschine noch rollen. Am Ende der Landebahn drehte der Pilot die Maschine und schaltete die Turbinen aus. Alle Systeme blieben auf grün, damit man, wenn nötig, schnell durchstarten konnte.
Draußen war alles ruhig. Der Lademeister öffnete die obere Ladeluke, frischer Wind blies in den Laderaum. Die Soldaten schnallten sich ab. Alex stand auf und ging nach vorn zum Cockpit, die beiden Piloten hatten ihre Helme abgenommen. Der Copilot drehte sich zu Alex um.
»Wir sind jetzt binnen 5 Minuten startbereit, Herr Oberstleutnant. Sollten Sie schnell rauf wollen, geben Sie uns rechtzeitig über Funk Bescheid. Das ist 'ne alte Lady hier, die steht nicht mehr so sehr auf Alarmstarts.« Er grinste.
Alex nickte. Durch den Laderaum drang das Hydraulik-Geräusch der sich öffnenden Laderampe, die langsam nach unten gelassen wurde, und er ging wieder zurück nach hinten.
»Meine Herren, es ist Showtime. Zunächst schaffen wir die Boxen raus auf die Rollbahn. Dann Bewaffnung und Abrücken. Falkner besorgt uns 'nen fahrbaren Untersatz! Sicherungstrupp Stellung beziehen. Vier MG rund um die Maschine, vier Mann Erkundung. Radius 200 Meter. Also los, hopphopp!«
Er machte mit dem Zeigefinger in der Luft eine drehende Geste, so wie das Bodenpersonal bei den Hubschrauberstaffeln, wenn die Maschinen abhoben. Sofort kam Leben in die Mannschaft. Das Sicherungsteam der Luftwaffe bezog Stellung rund um das Flugzeug, dessen Zugführer instruierte seine Leute. Alex' Team schob die Boxen, die auf Rollpaletten standen, aus der Maschine und baute sie hinter der Ladeluke
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