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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
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will die Motoren anwerfen, wir müssen den Minengürtel auslegen. Treffen auf der Backbordseite an der Gangway. Bringt die Kisten mit.«
    Er nickte dem Marineoffizier kurz zu und ging hinunter an Deck, wo bei seiner Ankunft die KSK-Leute schon dabei waren, schwere Kisten über die Gangway auf die Pier zu verfrachten. Seine Männer verteilten an den strategisch wichtigen Punkten jede Menge Landminen und bezogen Position. In der angrenzenden Nordkammer war das Haupttor zum Kanal hin geöffnet, das fördeseitige Tor war geschlossen. Bei der Südkammer, in der der Tanker lag, war es genau andersherum. Somit war am Schiffsbug backbord nur ein etwa drei Meter breiter, brückenartiger Steg auf dem Schleusenrolltor zu verteidigen, und am Heck nach Steuerbord verhielt es sich genauso. Diese Flaschenhälse konnten locker jeweils zwei Mann verteidigen. Zwischen den beiden Schleusenkammern gab es eine etwa zehn Meter breite Pier, an welcher der Tanker festgemacht war. Im Grunde ließ sich das ganze Schiff mit sechs Mann bestens verteidigen. Als die Stellungen bereit und ausreichend mit Munition versorgt waren, um eine Büffelherde aufzuhalten, schaute Alex, der an der Gangway stand, zur Brücke hinauf. Der KaLeun kam auf die Backbordnock hinaus und sah zu Alex hinunter. Der reckte seinen Daumen nach oben. Der KaLeun verschwand wieder im Brückenhaus und kurz darauf startete der Maschinengast die Motoren. Zunächst lief der Hilfsdiesel an, eine eintausenddreihundert Kilowatt starke Maschine, die dann die Hauptmaschinen startete. Man konnte im gesamten Schleusenbereich das metallische Geräusch hören, ein surrendes Drehen von gigantischen Kurbeln, die Tonnen von Stahl bewegten, um die riesigen Motoren in Gang zu bringen. Das Dieselöl wurde in den Leitungen vorgeheizt und unter hohem Druck in die Zylinder gepresst, wo es dann zur Selbstzündung kam. Schwere Wolken pechschwarzen Rauches quollen aus dem Schornstein, dann zündeten die Brennräume und trieben die Kolben zurück in die Zylinder. Konnte man anfänglich die Kolbenhübe noch zählen, so erhöhte sich die Drehzahl doch stetig, und die Maschinen begannen, rund zu laufen. Der Qualm veränderte seine Farbe ins Gräuliche, ein Zeichen, dass eine bessere Verbrennung einsetzte und zwei mal zehntausend KW Leistung erzeugte. Die gewaltigen Diesel liefen sich warm.
    An Land war der Start wie erwartet nicht unbemerkt geblieben. Überall im näheren Stadtgebiete nördlich und auch südlich des Kanals kam Bewegung in die Horden der Zombies, die dort ansonsten fast bewegungslos verharrten. Überall in den Straßen, Hinterhöfen und Häusern regte es sich. Schleppende, schleifende Geräusche kündeten vom Bewegungsdrang der älteren Zombies. Die waren für die Crew der »Byzantion« jedoch kein Problem, denn sie würden die Schleusen erst erreichen, wenn Hauptmann Meyer seinen Kaffee trank. Das Problem waren hier, wie andernorts auch, die Jäger-Zeds. Die Posten an den Schleusentoren konnten ihr hiemendes, geiferndes Gekecker bereits wenige Minuten nach dem Start der Hauptmaschinen hören. Bei Falkner und Turels am Fördetor der Nordkammer waren sie zuerst. In einer wilden Horde von über einhundert Exemplaren trampelten sie über die Schleuseninsel, die zwischen den kleinen und den beiden großen Schleusen lag, und steuerten zielstrebig auf den Gittersteg über dem geschlossenen Schleusentor zu. Kaum hatten sie den Zutrittsbereich an der Schleuse erreicht, explodierten auch schon die ersten Minen und richteten verheerenden Schaden unter den Angreifern an. Blut, Fleisch und Eingeweide spritzten in einer riesigen Fontäne gen Himmel und die breiige Masse klatschte in großen Pfützen auf die gepflasterten Wege. Ein unbeschreiblicher Blutregen verschaffte dem verwilderten Rasen auf der anderen Seite der Schleusen eine unerwartete Eisendüngung, die Halme würden wohl in diesem Jahr etwas höher sprießen. Vom Hecktor der Südschleuse war eine ähnliche Geräuschkulisse zu vernehmen, unterbrochen vom hämmernden Stakkato eines MG, das Habermann und Gräfeling dort in Stellung gebracht hatten. Dort hielt der Schnitter reiche und endgültige Ernte, der Gefreite Habermann schwenkte den Metall speienden Lauf in Kopfhöhe hin und her, als würde er mit dem Gartenschlauch seine Hortensien im Garten gießen. Reihe um Reihe fielen die Zombies vom Gittersteg und verschwanden im Schleusenwasser, wo der Schraubensog der »Byzantion« das tote Fleisch ansog und die Propeller es als blutigen Schaum

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