T93 Band 1: Überlebe!

hochseetauglich und verfügt über circa dreitausend Lademeter. LKW Stellplätze, Containerplätze, Kühlanschlüsse – alles vorhanden. Das Schiff wird zunächst hierher gebracht, aufgerüstet und dann am stillgelegten Fähranleger am Elbdeich nordwestlich von Brunsbüttel festmachen.«
    Gärtner zeichnete den geplanten Liegeplatz auf der Karte ein. Der Stift quietschte auf der Plastikbeschichtung.
    »Nicht direkt im Hafen, gut zu verteidigen und hervorragend mit LKW zu erreichen. Ihre Aufgabe wird es sein, in Zombieland einkaufen zu gehen, Oberstleutnant. Das Gute daran ist: Ihre Kreditkarte hat kein Limit.«
    Er steckte die qualmende Zigarre in den rechten Mundwinkel und grinste. Er sah Alex direkt an.
    »Unsere Jungs in der Waffenschmiede haben sich was Besonderes für Sie ausgedacht, Berger. Es wird Ihnen gefallen.«
    Er lachte blechern. Alex hatte die Befürchtung, er würde die Zigarre gleich durchbeißen.
    »Etwas Besonderes?«
    »Ohhhh, ja.«
    Der Generalmajor drückte lächelnd auf die kleine Fernbedienung, die vor ihm auf dem Tisch lag. Der Holoprojektor in der Decke baute nun, über der alten Landkarte schwebend, ein Hologramm auf, das einen gewaltigen gepanzerten Truck zeigte. Ganz so technophob war der Boss dann wohl doch nicht, mutmaßte Alex und grinste breit, als das Bild vollständig aufgebaut war.
    »In der Tat, das scheint mir wirklich etwas Besonderes zu sein.«
    Das Holo zeigte das Modell eines Trucks. Oder zumindest etwas, das Ähnlichkeit mit einem Truck hatte. Das, was Alex da sah, war ein Ungetüm aus Stahl. Die Zugmaschine war ein gepanzertes Monstrum mit zwei Vorder- und drei Hinterachsen, schwerem Räumschild, Rundum-Exorahmen, zwei gewaltigen Sidepipes und hochgelegtem Ansaugschnorchel. Außerdem waren Bewaffnungsmodule zu erkennen, die Radnaben hatten lange Spikes und alle Glasbauteile waren stark vergittert. Der Auflieger hatte drei Achsen, war rundum mit einer Stahlarmierung versehen und auf Höhe der Ladefläche konnte Alex etwas erkennen, das aussah wie eine umlaufende Kette.
    Dem Generalmajor bereitete es sichtliches Vergnügen, diese Konstruktion vorzustellen.
    »Die Jungs haben ihn Hulk getauft. Das Triebwerk besteht aus zwei Zehnzylindermotoren mit je 900 PS, doppelte Komprex-Druckwellenlader, hochliegender Ölbadluftfilter, Abgasrückführungssystem. Laufsicher auch unter Wasser bis Zwei Meter Fuffzich Wassertiefe. Intelligentes Allrad-Automatikgetriebe, hydraulisches Differential mit programmierbarer Einzelradsperre. Nivellierung bis ein Meter achsweise. Vollgepanzerte thermoplastische Reifen. Aktionsradius circa eintausend Kilometer pro Tankfüllung. Rundum Stahlkäfig. Panzerglas Kategorie C5D3. Fahrerkabine mit umgebauter Dackelhütte für bis zu sechs Personen. 24 Tor M1 Raketen, 20 Millimeter Gatling-Kanone, zwei MG5, zwei 50 Millimeter Granatwerfer, zwei 40 Millimeter Granatabwurfschächte achteraus und Mannbewaffnung. Drei Tonnen Kran, mechanische Hebewerkzeuge. Der Auflieger trägt Standard TOI und Container bis vierzig Fuß. Ladekapazität bis dreihundert Tonnen. Übrigens, auf das hier sind unsere Jungs besonders stolz ...«
    Er deutete auf den Rand der Ladefläche, der von einer Laufkette umrandet schien.
    »Das ist eine umlaufende, dreilagige Sägekette aus einer speziellen Wolframlegierung. Glauben Sie mir, kein Zed wird sich an Ihrem Laster festklammern. Diese Kette verarbeitet alles zu Hackfleisch, was dem Truck zu nahe kommt. Vorn am Bugschild haben Sie auch so ein Wunderwerk der Technik. Gibt 'ne ziemliche Sauerei, macht aber den Weg frei.«
    »Wow. Kann er sich auch transformieren?« Alex lachte.
    Gärtner schaute etwas distinguiert und fuhr fort.
    »Ihr Alpha-Team wird morgen Mittag an Bord gehen und sich während der Überfahrt mit dem Truck vertraut machen. Leutnant Falkner soll fahren, sie werden Navigator sein und ihr restliches Team ist für Bewaffnung und Ladevorgänge verantwortlich. Team Bravo bildet an der Anlegestelle einen permanenten befestigten Brückenkopf, ich habe dafür eine Kompanie bereitgestellt. Hauptmann Bülow ist dann mit 120 Mann vor Ort. Ein Panzerzug und Grenadiere sind auch dabei. Am Elbdeich werden wir einen Umschlagplatz errichten und Stapler, Teleskoplader und zwei Reach-Stacker zum Umladen der Container und Palettenware stellen. Außerdem werden wir dort eine Bunkerstation für den Truck und die Panzer aufbauen. Sie holen von überall aus dem Land Container und anderweitig gepackte Ware ran, Bülows Jungs am Terminal laden