T93 Band 1: Überlebe!
ab und beladen das Schiff, so ist gewährleistet, dass Ihnen der Rücken für Requirierungsfahrten frei bleibt. Für alle Fälle haben wir auf dem Deck der Trica noch einen Tiger Helikopter stationiert. Wir haben ein Zeitfenster von vier Wochen geplant. Möglicherweise können wir diese Zeit verkürzen, wenn unser Team Charly gute Arbeit leistet. Leutnant Bredenz hat einen Stryker ICV und wird mit seinen Leuten Zielmarkierungen für Sie vornehmen, damit Sie nicht zu viel Zeit mit der Suche vergeuden. Außerdem bekommen wir von den Amerikanern volle Satellitenunterstützung. Was halten Sie von dem Plan?«
»Na ja, wird ein harter Ritt, aber durchführbar. Schätze, das wird unser Sommerjob, richtig?«
»Betrachten Sie sich als unsere permanente Nachschub-Brigade. Aber ohne Flachs, Berger. Das ist ein knochenharter Job, da brauche ich Leute wie Sie und Ihr Team. Was nun Ihre Einsatzsicherheit angeht, wir haben einige Dosen des Anti-Zed-Pheromons synthetisieren können, aber es sind maximal 20 Einzeldosen pro Mann, also eher Notfall-Anwendungen. Team Alpha und Charly werden mit Zerstäubern ausgerüstet, Team Bravo gräbt sich ein und baut sich eine hübsche Mauer aus toten Zeds vor dem Deich. Sobald neue Mengen an Aerosol bereit stehen, schicke ich einen Helikopter zu Ihnen raus. Ich hatte übrigens daran gedacht, Ihnen Frau Radler mitzugeben.«
Er drehte sein leeres Glas in der rechten Hand und schaute hinein. Alex grinste innerlich.
»Keine schlechte Idee. Sie kennt sich hier oben im Norden ganz gut aus und ist quasi ein lebender Schutzschild für uns. Nicht wahr?«
»Ich sehe, wir verstehen uns, Oberstleutnant Berger. Morgen am späten Nachmittag geht es los, Sie legen dann am 21. früh morgens am Terminal an. Bringen Sie mir ein Schiff voller Proviant und möglichst viele Ihrer Leute heil zurück. Sie haben das Kommando über die gesamte Aktion, die Teams sind zu Ihrer Unterstützung da. Wir bleiben über SatCom in Verbindung. Sie und Ihre Leute haben dann bis morgen dienstfrei.«
Die Männer erhoben sich, salutierten und Alex verließ das Büro des Kommandanten. Im Lage-Raum instruierte er noch seine Männer, dann begab er sich in den Trakt, in dem die Gästequartiere untergebracht waren. Jetzt wollte er Birte wiedersehen.
Jahr Eins. 20. März, Mittag
Alex und sein Team, welches nun ein neues Mitglied hatte, machten sich reisefertig und begaben sich zum Hafen. Birte hatte ihre Einberufung freudig begrüßt, sie war gerade noch beim Zeugmeister gewesen und war in das KSK-Schwarz eingekleidet worden, zusätzlich gab es Karbonprotectoren für die Extremitäten und einen Helm mit Nackenschutz für die Außeneinsätze. Es mochte ja angehen, dass die Zeds sie nicht mochten, aber sicher war sicher. Alex hatte ihr klar gemacht, dass sie im Team zu gehorchen hatte, und dass es vor den Männern keinerlei Intimitäten gab, das hatte sie auch ziemlich professionell aufgefasst. Nun war es also soweit.
An der Pier lag das ConRo-Schiff mit Namen TRICA, ein über zweihundert Meter langer Frachter für kombinierte Ladung aus Containern und Roll-On-Roll-Off-Frachten. Die Sonne spiegelte sich im weißen Lack, überall herrschte rege Geschäftigkeit. Die maximale Zuladung des beeindruckenden Gefährts betrug bei einer Bruttoraumzahl von achtundzwanzigtausend etwa zehntausend Tonnen netto, der Lademeister der Marine hatte nach Abzug aller Militärkomponenten das Schiff jedoch nur für ziemlich exakt neuntausend Tonnen freigegeben. Es standen circa achteinhalbtausend Quadratmeter Fläche auf fünf Ladedecks bei je fünfeinhalb Metern Innenraumhöhe zur Verfügung. Top- und Wetterdeck waren offen. Es konnten bis zu einhundert Kühlcontainer geladen werden, dafür waren ausreichend Reefer Sockets vorhanden, der Lademeister rechnete allerdings nicht mit dieser Anzahl, denn es war nicht anzunehmen, dass ausreichend Kühlware noch verwertbar aufzufinden war. Auf den offenen Decks gab es Platz für weitere dreihundert Vierzig-Fuß-Container und unter Deck sollten die Trailerstellplätze ebenfalls mit Containern bzw. Palettenware vollgestellt werden. Das Schiff, das über einen markanten, riesigen Bugschild verfügte, leistete mit den beiden Hauptmaschinen fünfundzwanzigtausend Kilowatt und besaß die Eisklasse A1. Am Heck gab es über die gesamte Schiffsbreite von der Wasserlinie bis zur Brückendeckhöhe eine riesige blaue Laderampe. Dieses Schiff war absolut hochseetüchtig und für das geplante Unterfangen wie geschaffen. Die
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