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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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das, was ich vergangene Nacht gesagt habe."
    "Letzte Nacht hast du dir nur Sorgen um deinen Bruder gemacht - verständlicherweise", hielt Corrie dagegen.
    "In der Tat, das habe ich. Und das tue ich noch immer. Es gab andere Zeiten. Aber diese sind leider vorbei. Hexer leben gefährlich, das ist ein Fakt. Nicht nur in der Inselwelt, sondern auch in dieser. Und während der vergangenen drei Jahre gab es einen geregelten Ablauf, der garantierte, dass ich mir keine Gedanken mehr machen musste, dass etwas passieren würde, das ich nicht kontrollieren konnte. Aber seit dem Öffnen des Portals funktioniert das nun nicht mehr. Damit muss ich mich abfinden und ich muss einen Weg finden, sowohl dem Wunsch meines Bruders, euch beizustehen, als auch seiner Sicherheit gerecht zu werden. Ich weiß, dass ihr unsere Hilfe braucht, so wie auch die Buchhändler vor euch. Dem verweigere ich mich nicht und wenn ihr wünscht, könnt ihr jederzeit zu uns kommen, um Fragen zu klären. Aber sobald irgendeine eurer Aktionen Talisienn in Gefahr bringen sollte, sind wir raus aus der ganzen Sache." Er schwieg einen Moment und als Corrie ebenfalls nichts sagte, nickte er ohne aufzusehen. "Das war es jedenfalls, was ich noch sagen wollte." Er wollte sich zum Gehen wenden, doch Corrie sprang die Stufen hinunter und hielt ihn am Arm zurück.
    "Donn?"
    "Was denn noch? Habe ich mich deiner Meinung nach nicht ausreichend entschuldigt?"
    Corrie sah ihm in die Augen und lächelte mitfühlend. "Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach für dich ist, aber Talisienn hat trotz seiner Blindheit ein Recht auf einen eigenen Willen. Er hat Wünsche, Donn, Erwartungen an sein Leben. Vielleicht sind nicht mehr alle zu erfüllen, aber nicht alles muss doch mit deinem Beschützerinstinkt kollidieren, oder? Und wir würden niemals absichtlich einen von euch in Gefahr bringen. Aber wir würden euch ewig dankbar sein, wenn ihr uns helfen würdet, dieses Abenteuer zu bestehen."
    Der Vampir schien noch etwas erwidern zu wollen, doch im selben Moment steckte Silvana ihren Kopf aus der Eingangstür. "Corrie? Ich brauche deine Hilfe bei den Thrillern!" Sie warf Donnald noch einen fragenden Blick zu, dann verschwand sie wieder im Laden.
    Der Vampir zog die rechte Braue ein winziges Stück empor. "Dann kümmere dich um eure Kundschaft. Wenn es Talisienns Verfassung erlaubt, werden wir später vorbeikommen."
    Und mit diesen Worten wandte er sich endgültig zum Gehen, während Corrie nachdenklich in die
Taberna
zurückkehrte.

    Der Vormittag und auch der Mittag vergingen danach mehr oder weniger ohne besondere Ereignisse und Kundenwünsche. Ein paar Pakete trafen ein und während die beiden Freundinnen die Ware darin rasch an ihren Platz räumten, erzählte Corrie auch von ihrem Gespräch mit Donnald. Silvana war erfreut zu hören, zumindest bis auf weiteres kein ganz ungeliebter Gast mehr im Hause der McCaers zu sein. Gleichzeitig bedauerte sie, dass Talisienns Bruder ihnen offenbar noch immer nicht besonders wohlgesonnen war. Aber vielleicht ließ sich ja darauf aufbauen…
    Ab und zu ließ sich einer der drei Freibeuter blicken, um über den bisher ergebnislosen Stand der Suche zu berichten, bevor er sich wieder einem weiteren Raum oder Regal widmete. Am frühen Nachmittag traf dann auch Mr. Marauner ein, um sein bestelltes Buch abzuholen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich nicht allzu viele Kunden im Buchladen, was eigentlich auch ganz gut war, denn so waren es auch nicht allzu viele, die den Gestank aus dem Eimer mitbekamen.
    Nachdem er bei Silvana die nicht ganz unerhebliche Summe dafür entrichtet hatte, setzte er ein verschmitztes Lächeln auf. "Ich würde gerne noch ein weiteres Buch bestellen", sagte er und holte einen vergilbten Fetzen hervor, der vielleicht irgendwann einmal ein Getränkebon oder eine Kinokarte gewesen sein mochte.
    In einem sehr viel früheren Leben …
    Silvana griff zu Zettel und Stift. Sie war sicher, dass es keines aus dem normalen Bücherverzeichnis sein würde, das sie am Computer einsehen konnte. "Welches hätten Sie denn gerne?"
    "Oh, diesmal ist es nicht für mich. Ich habe erst einmal genügend Literatur aufzuarbeiten. Aber meine Frau hätte gerne eine Ausgabe der
Admirabilis Botanica
- nach Möglichkeit eine weibliche Ausgabe. Und keine allzu kleine. Ein Großteil der Kapitel sollte schon fertig ausgebildet sein. Ein adultes Buch wäre natürlich am Schönsten."
    "Ich werde sehen, was ich da machen kann."
    "Ich bin mir sicher, das

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